Mitte November wurde der neue Weltenergiebericht der Internationalen Energieagentur IEA veröffentlicht. Elektrifizierung und Ausbau der Erneuerbaren stehen ganz oben auf der Agenda. Aber auch der Rohölkonsum wächst stetig. Regierungen sind zum Handeln aufgefordert.
Laut unserer Analyse werden über 70 Prozent der weltweiten Investitionen im Energiesektor durch die Regierungen gesteuert. Die Zukunft über den weltweiten Energiemarkt liegt damit in deren Hand“, so Dr. Fatih Birol, Executive Director der IEA. Die richtigen politischen Maßnahmen und Anreize spielen eine entscheidende Rolle, wenn wir unsere gemeinsamen Ziele für sichere Energie, geringere Kohlenstoffemissionen, höhere Luftqualität in Großstädten und den verbesserten Zugang zu Energie in Afrika und anderen Regionen erreichen wollen.“
Auf dem Strommarkt setzen sich die Erneuer-baren Energien zunehmend durch. So wird erwartet, dass diese bis 2040 fast zwei Drittel der zusätzlichen Kapazitäten ausmachen könn-ten, dank fallender Kosten und unterstützender politischer Maßnahmen. Der weltweite Strommix könnte sich damit grundlegend verändern, von heute 25 Prozent Anteil erneuerbarer Energien auf über 40 Prozent bis 2040. Kohle und Gas bleiben allerdings trotzdem die wichtigsten Primärenergielieferanten.
Der Ausbau der erneuerbaren Energien bringt zwar Vorteile für die Umwelt, aber auch neue Herausforderungen für die Politik. So wird künftig mehr Flexibilität der Stromnetze gefordert sein durch die höhere Fluktuation bei der Zufuhr erneuerbarer Energien. Das heißt Investitionen in die Stromnetze, Marktreformen, verbessertes Lastmanagement, Speichermöglichkeiten etc. Je nachdem, wie schnell und effektiv diese Änderungen vorangetrieben werden, bringt die Elektrifizierung kurz- und mittelfristig eine höhere Nachfrage nach Öl für die Stromerzeugung mit sich, was auch höhere CO2-Emissionen bedeutet. Diese könnten ihren Höhepunkt 2020 erreichen, dann aber stark und nachhaltig sinken, in Übereinstimmung mit den Anforderungen der Pariser Klimaziele.www.iea.org