In einem umfassenden Bericht des britischen Umweltausschusses wird die Umweltagentur, die mit der Umsetzung der F-Gase-Verordnung betraut ist, hart kritisiert. Sie habe nicht genug Personal zur Verfügung und könne daher nicht ausreichend für die Einhaltung der F-Gase-VO im Lande sorgen. Diese Bedenken wurden auch schon seitens der Industrie geäußert, die bereits mehrfach auf Verfehlungen in Bezug auf die F-Gase-VO hingewiesen hatte, sei es in Werbeaktionen, in britischen Häfen als besondere Schwachstelle etc. Weiter wird in dem Bericht die geringe Anzahl gezielter Ermittlungen kritisiert. Seit 2015 hatte die Umweltagentur 44 Tipps erhalten und soziale Netzwerke wie Amazon und eBay beobachtet. Infolgedessen wurden in den letzten 12 Monaten 198 Produkte aus dem Vertrieb genommen und 56 Einzelhändler kontaktiert, die ihre Kunden nicht auf die Zertifizierungspflicht beim Kauf von HFKWs hingewiesen hatten. Außerdem habe es nur eine gerichtliche Anklage gegeben, auf Eigeninitiative des betroffenen Unternehmens. So wurde Schneider Electric im Jahr 2013 mit einer Strafe von 3000 Pfund belangt aufgrund der Entweichung von 15 kg SF6 aus einer Anlage.
Im März hatte das Online-Magazin Cooling Post“ die Umweltagentur informiert, dass im Internet F-Gase ohne erforderliche Zertifizierung erworben werden können, und dies sogar in illegalen Einwegflaschen. Die Umweltagentur antwortete darauf jedoch nicht – auch nicht auf die Anfrage der Cooling Post“, ob die Verkäufer dieser Kältemittel tatsächlich Quoten besäßen. Der Bericht fordert, dass Defra und die Umweltagentur gezielte Pläne veröffentlichen sollten, um die Einhaltung der F-Gase-VO zu überwachen, insbesondere in sozialen Netzwerken. www.coolingpost.com