Eine neue Studie, die im Auftrag der Europäischen Kommission von verschiedenen Instituten erstellt wurde, befasst sich mit dem Energieeinsparpotenzial, das sich aus der weltweiten Anwendung von Energieeffizienzanforderungen (wie im Rahmen der Ökodesignmaßnahmen in Europa) an Produkte ergeben würde. Daraus geht hervor, dass bis zu neun Prozent des Endenergieverbrauchs eingespart werden könnten sowie 21 Prozent des Energieverbrauchs der entsprechenden Produkte. Insgesamt entspräche dies Einsparungen von 8 950 TWh, d. h. der Schließung von 165 Kohlekraftwerken oder 132 Mio. weniger Autos auf der Straße.
Laut Verfassern der Studie war der Bedarf an mehr Energieeffizienz nie höher als heute, denn bis 2030 wird von einem Anstieg des Energieverbrauchs um 30 Prozent ausgegangen. Würden wir heute mit der Entwicklung globaler Energieeffizienzanforderungen an Produkte beginnen, beruhend auf den derzeit strengsten Anforderungen, und diese ab 2020 anwenden, dann könnten bis 2030 noch jährliche Energieersparnisse von rund 14 Prozent (7 600 TWh) erzielt werden. Dies entspräche einer Reduzierung des Endenergieverbrauchs von fünf bis sechs Prozent weltweit bis 2030. Gleichzeitig, so die Forscher weiter, ergäben sich aus solchen weltweit koordinierten Anforderungen wirtschaftliche Vorteile von 280 bis 410 Mrd. Euro pro Jahr, die positiv zur Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie und zur Schaffung von 1,7 bis 2,5 Mio. Arbeitsplätzen beitragen würden.
Bis dahin gäbe es allerdings noch einige Hürden zu überwinden, so die Forscher abschließend. Wichtig sei es daher zunächst, bei der Entwicklung von Mindestenergieeffizienzanforderungen auf Ko-härenz und Vergleichbarkeit von Testnormen und politischen Maßnahmen zwischen verschiedenen Regionen der Welt zu achten. Die Studie steht zum Download bereit unter: