Die australische Kältebranche ist zerstritten. Während die Regierung derzeit an einer Revision der bestehenden Kältemittelgesetzgebung Ozone Protection and Synthetic Greenhous Gas Management Act“ arbeitet, liefern sich die Verbände Australiens eine regelrechte Wortschlacht. Nicht ganz zu Unrecht, denn es steht einiges auf dem Spiel für die australische Industrie. Europa wird dabei oft zitiert.
Begonnen hatte alles mit einem Brief des Verbandes ARA (Australian Refrigeration Association), der sich für einen schnellen Ausstieg aus HFKWs einsetzt und die Regierung dazu aufruft, strengere als die bislang geplanten Maßnahmen zu verabschieden. Als Vorbild wird dabei die europäische F-Gase-Verordnung zitiert, aber die Vorschläge von ARA gehen noch weiter. So schlägt der Verband beispielsweise vor, HFKWs komplett in allen neuen Dampfkompressionssystemen mit Füllmenge > 5 kg ab 2025 zu verbieten. Unter 5 kg soll der GWP-Wert unter 150 liegen.
Auf den Brief geantwortet haben fünf Verbände, darunter der Herstellerverband AREMA und der Anlagenbauerverband AMCA. Darin werfen sie ARA vor, die Öffentlichkeit irrezuführen, indem ARA behaupte, für die gesamte Branche zu sprechen. Die Verbände unterstreichen, dass die Industrie tatsächlich ihre Umweltverträglichkeit weiter verbessern könne. Daher habe man bereits seit 2007 einen HFKW-Phase-Down unterstützt. Außerdem erkenne ARA nicht an, dass die direkten Kältemittelemissionen in den letzten 15 Jahren erheblich abgenommen haben und dass sich die Energieeffizienz um über ein Drittel verbessert habe. Ist mehr möglich? Sicher, aber die Äußerungen von ARA seien wenig hilfreich, wenn es darum gehe, weitere Fortschritte zu erzielen.
ARAs Antwort darauf fällt polemisch aus. So schreibt Tim Edwards, ARA Präsident, dass es wohl ein Witz sei zu behaupten, die Verbände hätten seit 2017 umweltverträgliches und verantwortungsbewusstes Handeln unterstützt. Tatsache sei,dass der Umwelteinfluss der Kälte-/Klimaindustrie seit Jahrzehnten verschleiert worden sei. Schlimmer noch, die synthetische Kältemittelindustrie habe Produkte geschaffen, die für das Ozonloch verantwortlich seien und außerdem erheblich zum Klimawandel beitragen.www.racplus.com