Aufgabenstellung war die Effizienzverbesserung von bestehenden Kälte- und Klimaanlagen, erklärte bei seiner Laudatio in der Bundesfachschule Prof. Dr.-Ing. Ulrich Pfeiffenberger, IGP Ingenieurgesellschaft Pfeiffenberger mbH. Diese Herausforderung habe Wolfgang Leo bei seinem Projekt mit der Gourmet Fleischerei- und Feinkost GmbH in vorbildlicher Weise gelöst. „Die Arbeit beruht auf einer gründlichen Analyse des Ist-Zustandes. Die zur Optimierung eingesetzten Verfahren und Geräte entsprechen dem Stand der Technik und sind uneingeschränkt verfügbar. Der Erfolg der Maßnahmen ist durch Messungen belegt und die Ergebnisse sind uneingeschränkt in der Lehre verwertbar.“
Das beeindruckende Resultat sei eine etwa 55-prozentige Reduktion des elektrischen Energieverbrauchs für die Kältetechnik. Ein Glücksfall sei es gewesen, dass die Firma Gourmet bereit war, eine größere Geldsumme in die grundlegende Sanierung der Kälteversorgung zu investieren. Sonst würden komplexe Anlagen eher organisch wachsen, wie Pfeiffenberger sich ausdrückte, also von Maßnahme zu Maßnahme. Und so sei es in der Vergangenheit auch in Herzberg gewesen, wo die insgesamt 24 Kühlräume mit einer Gesamtfläche von etwa 1500m2 jeweils mit einzelnen Kältemaschinen ausgestattet waren. Insgesamt verbrauchte der Fleischereibetrieb jährlich rund 1,5Mio.kWh elektrische Energie, von der rund 65% auf die Kältetechnik fielen.
Zudem sei im Hinblick auf das Verbot zur Verwendung von HFCKW in Kälteanlagen ein Ersatz für R22 erforderlich gewesen. Die jährlichen Verluste durch Leckagen lagen bei etwa 5% und auch die 2-Punkt-Regelung war nicht mehr Stand der Technik.
Überzeugt habe das Kuratorium das umgesetzte Konzept aus wenigen Verbundanlagen, die mit dem Kältemittelgemisch R404a arbeiten. Ausgestattet sind die Prozesse unter anderem mit elektronischen Expansionsventilen und einer Drehzahlregelung für die Kompressoren. Die DDC-Überwachung ermöglicht Fernüberwachung und den Ferneingriff. Die Maßnahmen senkten, wie Pfeiffenberger berichtete, nicht nur die Verbrauchsdaten, sondern auch die elektrische Anschlussleistung von 185 auf 103kW.
Intensive Öffentlichkeitsarbeit erforderlich
Dankesworte nach der Preisübergabe richtete Wolfgang Leo auch an seine Auftraggeber, die diesen Weg mitgegangen sind. Ein wichtiges Argument sei die Mindesteinsparung von 35% gewesen, die der Energiemanager garantierte.
Von großer Wichtigkeit sei es nun, mit den Ergebnissen an eine möglichst breite Öffentlichkeit zu treten. Denn die eindrucksvollen Zahlen können den Verantwortlichen in der Politik die Potenziale veranschaulichen, die in der energetischen Sanierung von Kälteanlagen stecken. Und auch für die Fachbetriebe sind solche Zahlen ein gutes Argument, um potenzielle Auftraggeber von der Win-win-Situation für das Betriebskostenbudget und die Umwelt zu überzeugen. Voraussetzung sei dabei die Betrachtung des gesamten Lebenszyklus der Anlage.U.B. -