Heribert Baumeister, Bundesinnungsmeister des Bundesinnungsverbands des Deutschen Kälteanlagenbauerhandwerks (BIV), zum KK-Interview mit Manfred Seikel, Geschäftsführer der Landesinnung Kälte-Klima-Technik Hessen-Thüringen/Baden-Württemberg (KK-Ausgabe 5/2013, Seite 66).
„Voller Erwartung habe ich das Interview mit dem Geschäftsführer M. Seikel in der KK 5/2013 gelesen. Ich hatte mir erhofft, möglicherweise etwas über die Hintergründe des Austritts der Landesinnung (LIK) aus dem BIV oder über Vorteile eines Alleinganges erfahren zu können. Aber auch diesmal wurde ich leider enttäuscht. Die im Interview aufgeführten Gründe einer Unzufriedenheit der Mitgliedsbetriebe treffen definitiv nicht zu. Das Gegenteil ist der Fall.
Dass die breite Basis der Mitgliedsbetriebe aus Hessen, Thüringen und Baden-Württemberg mit der Entscheidung, den BIV zu verlassen, nicht einverstanden ist, zeigen uns die zahlreichen Gespräche, Anrufe und Nachfragen an unsere Geschäftsstelle in Siegburg. Von allen anderen Innungen erfahren wir zudem ausnahmslos Zuspruch und Solidarität.
Nach wie vor bleibt man die gewünschte sachliche Argumentation schuldig, wie übrigens auch zuletzt noch in einem Vier-Augen-Gespräch mit einem Vorstandsmitglied der Landesinnung vor einigen Wochen. Dies lässt nur den Schluss zu und bestätigt nochmals, dass es keine entscheidenden Gründe für einen Austritt gibt; jedenfalls keine, die in unbefriedigenden Leistungen des BIV begründet sein könnten. Über die wahren Gründe der LIK für den Austritt kann man daher weiterhin nur spekulieren. Es ist allerdings nicht nachvollziehbar, warum die Solidargemeinschaft aufgekündigt und so unser Handwerk geschwächt wurde.
Fakt bleibt leider, dass Landesinnung und Mitglieder damit von der Arbeit des BIV abgeschnitten sind und nicht mitgestalten können. Hier nenne ich beispielhaft für die aktuellen Entwicklungen:
- Anhörung und Stellungnahme beim Thema Revision der F-Gase-Verordnung beim BMWI in Berlin, dem UBA in Dessau und gemeinsam mit ZVKKW und EPEE in Brüssel;
- die Neuordnung der Meisterprüfungsverordnung mit dem ZDH;
- die erfolgreiche Nachwuchskampagne des BIV;
- die erfolgreiche Arbeit in den Ausschüssen, wie BBA und FSKZ;
- . . . und vieles, vieles mehr.
Zukunftsweisend wäre allein die Zusammenarbeit, um damit die Einstimmigkeit im Handwerk gegenüber Politik und Verwaltung zu gewährleisten und so die Herausforderungen gemeinsam anzugehen. Eine Landesinnung oder auch ein ZVKKW kann nicht die Aufgaben eines Bundesinnungsverbands wahrnehmen. Jeder Alleingang schwächt und führt zu keinem Ergebnis. Das wird übrigens im ZVKKW genauso gesehen, wo inzwischen in allen Bereichen, auch bei Handel / Industrie und im Bereich Bildung, deutliche Kritik an den Vorgehensweisen der LIK artikuliert wird.
Die Verantwortlichen im Vorstand der Landesinnung sollten sich ihrer Verantwortung gegenüber unserem Berufstand bewusst werden und zur Einigkeit zurückkehren. Gern würde ich eine Kandidatur aus den Reihen der LIK zum BIV-Vorstand erleben, wenn diese sich zur Rückkehr in den BIV entschließen, um dann gemeinsam die anstehenden Aufgaben anzugehen.“