Sehr geehrter Herr Simmert, ich habe Ihr Vorwort in der Fachzeitschrift „DIE KÄLTE“ mit großem Interesse gelesen. Ich denke, hier treffen Sie genau auf den Punkt. Es gibt zu viele Wirtschaftsprüfer, die schwarz malen oder im Finanzmarkt durch Ratingquoten ganze Nationen abwerten, ohne dass wirklich reale Werte dahinterstehen. So wird z. B. auch im Ausbildungsbereich gejammert, wie schlecht die schulischen Grundvoraussetzungen sind, um eine Lehre zu beginnen. Nach Auszubildenden müsse auch in den Nachbarländern gesucht werden. Ich denke, hier machen es sich viele Firmen zu einfach. Die Generation meiner Eltern, die in den Wirren des 2. Weltkriegs aufgewachsen sind und z. T. noch nicht mal Schulabschlüsse vorweisen konnten, hat das Wirtschaftswunder bewirkt. Sind wir oder unsere Kinder denn heute dümmer? Ganz klar, nein! Die Betriebe sollten sich aber wieder darauf besinnen, Auszubildende auch tatsächlich auszubilden. Hierzu gehören neben dem Besuch von Berufsschulen auch innerbetriebliche Fortbildungen. Nach einer so erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung können einzelne fähige und willige Mitarbeiter seitens der Betriebe weiter gefördert werden bis hin zum Meister oder Ingenieur. Dies bindet zum einen an den Betrieb und motiviert die Mitarbeiter, weil Aufstiegschancen vorhanden sind. Die Betriebe können dieses Potenzial nutzen, da sich die Mitarbeiter wieder mit den Betrieben identifizieren werden: „meine Firma“. Dipl.-Ing. (FH) Manfred Fiévet, Energie Büro, Remagen
Leser-Reaktionen auf Editorial KK 2/2012 Mythos Fachkräftemangel