Genialer Erfinder dieser genussvollen Eiskreation war ein Süßwarenhändler aus dem Bundesstaat Ohio, namens Harry B. Burt senior. Wie man süße, klebrige Sachen an den Stiel bekommt, wusste Harry B. Burt bereits aus seiner langjährigen Erfahrung als passionierter Hersteller von Lutschern aller Art. Daraus erwuchs auch seine Idee für das Eis am Stiel. Schon ein Jahr später, im Jahr 1924, kam diese sensationelle Erfindung über den großen Teich nach Deutschland und ist auch seitdem bei uns in aller Munde.
Zu Zeiten von Harry B. Burt wurde das Eis in mühevoller Handarbeit in Formen gegeben in cremigem Zustand und mit einem Stiel versehen. Nach dem Gefrieren der Eismasse konnte das Eis am Stiel dann ganz einfach an dem Holzstäbchen festgehalten und genossen werden. Eine bahnbrechende Erfindung, brauchte man sonst doch immer Löffel und Schälchen, um die kühle Köstlichkeit verzehren zu können.
Im Laufe der Zeit wurden die Produktionsanlagen für Speiseeis immer weiterentwickelt. In den Anfängen der deutschen Speiseeisproduktion, Mitte bis Ende der Zwanzigerjahre, konnten rund 25 Mitarbeiter circa 8000 Eis am Stiel pro Tag herstellen. Jedes Eis am Stiel musste von Hand aus der Form genommen und verpackt werden. Der Pro-Kopf-Verbrauch der Deutschen an Speiseeis lag damals durchschnittlich bei 2,4 Liter pro Jahr.
Gut 20 Jahre später bedeutete die Erfindung des sogenannten Rundgefrierers letztendlich den großen Durchbruch für die industrielle Speiseeisproduktion. Die Tagesproduktionsmenge von 8000 Stück aus den Zwanzigerjahren konnte mit dieser Maschine schon in einer Stunde produziert werden.
Heute werden pro Stunde, je nach Produkt und Maschinengröße, zwischen 18000 und 30000 Eis am Stiel produziert. Aber auch nach 85 Jahren ist die Vanilleeis-mit-Schokoüberzug-Variante die beliebteste Stieleis-Form von allen. Immerhin werden in Deutschland pro Jahr über eine Milliarde Eis am Stiel geschleckt, das sind für jeden Bundesbürger durchschnittlich 8,1 Liter Speiseeis pro Jahr (2007).-