Durchgeführt werden die „Online-Werkstests“ am Standort des Unternehmens in Alpago / Italien. Hier ist das Testcenter von Mitsubishi Electric für Kältemaschinen beheimatet. Hergestellt werden die Kältemaschinen im benachbarten Mitsubishi Electric Werk Belluno bei Venedig / Italien.
Die dort produzierten Kältemaschinen sind u.a. für die Klimatisierung großer Gebäude oder die IT-Präzisionskühlung in Rechenzentren vorgesehen. Dementsprechend hoch wird die Betriebssicherheit bewertet und unter allen Umständen die verfügbare Leistung erwartet. Um dies zu gewährleisten, werden im Testcenter aufwendige Testreihen zusammen mit dem jeweiligen Kunden und / oder Anwender gefahren. Dies war in 2020 jedoch unter Corona-Bedingungen kaum möglich. Daher wurde ein eigenes Konzept für Online-Werkstests erarbeitet, erprobt und umgesetzt.
Dies beinhaltet den Einsatz mehrerer Kameras vor Ort im Test- und im Überwachungsraum sowie die Aufschaltung auf den Rechner, der die Prüfergebnisse speichert und in einer eigenen Software verarbeitet. Ein Unterschied zum Präsenztest ist so für die Kunden kaum erkennbar. Ein Foto der Seriennummer des Produktes das auf dem Prüfstand steht, gibt u.a. die Sicherheit, dass es sich um das jeweilige, bestellte Gerät handelt. Zudem werden alle durchgeführten Messungen direkt nach der Durchführung des Tests von allen Beteiligten im Testcenter unterschrieben.
Nahmen die Werkstests bislang für den Kunden inklusive An- und Abreise durchschnittlich drei Tage in Anspruch, hat sich der Zeitbedarf durch den Online-Werkstest auf maximal einen Tag verkürzt. Zudem entfallen Reise- und Übernachtungskosten.
Dabei können für jede Art von Kaltwassersätzen, Wärmepumpen, Multifunktionsgeräten für den simultanen Heiz- und Kühlbetrieb sowie Free-Cooling-Geräten und Präzisionsklimaschränken individuelle Tests nach den Wünschen bzw. Anforderungen des Kunden erfolgen. Alle Geräte können dazu genau unter den klimatischen Bedingungen geprüft werden, in denen sie nach der Installation tatsächlich betrieben werden.
Der Aufwand dafür ist im 1.000 m² großen Testraum hoch. Denn getestet werden können luftgekühlte Anlagen bis 2.200 kW und wassergekühlte Systeme mit bis zu 4.800 kW Leistung. Dafür stehen in entsprechenden Tanks 760 m³ Wasser zur Verfügung. Wasservolumenströme können von 80 bis 800 m³/h umgesetzt werden – verteilt auf verschiedene Kreisläufe. Aufgezeichnet werden die Messdaten von 360 installierten Temperaturfühlern. Dazu kommen zahlreiche weitere Messinstrumente – z.B. zur genauen Kontrolle des Energieverbrauches.
Neben den reinen Testläufen ist auch die visuelle Prüfung des Gerätes durch den Kunden möglich. Dazu zeigt ein Mitarbeiter vor Ort das Gerät in allen Details per Kamera-Liveschaltung. Hierbei kann der Kunde die Kamera direkt auf relevante Geräteausschnitte lenken und so genau die Stellen am Gerät optisch prüfen, die für ihn besonders ausschlaggebend sind. (RM)