Dies ist nach Einschätzung des Umwelt- und Verbraucherschutzverbandes deshalb problematisch, weil eine aktuelle Studie im Auftrag der EU-Kommission zeigt, dass eine mangelhafte Kühlgeräteentsorgung in Europa jährlich für Emissionen von insgesamt 6,3 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten verantwortlich ist. Bei einem unsachgemäßen Recycling von Kühlgeräten werden Stoffe freigesetzt, die das Klima und die Ozonschicht stark schädigen können. Durch die daraus resultierende Zunahme der UV-Strahlung werden Menschen zudem gesundheitlich gefährdet.
Diese Umweltschäden müssen künftig durch ein hochwertiges Kühlgeräterecycling verhindert werden. Verantwortlich für die Entsorgung alter Kühlgeräte sind deren Hersteller. Sie entscheiden, in welchen Anlagen die Altgeräte entsorgt werden. Es gibt in Deutschland unter insgesamt 18 Recyclinganlagen aktuell nur sieben, die durch eine staatlich akkreditierte Zertifizierung nachweisen können, dass sie die europäischen Entsorgungsstandards einhalten und somit dem Stand der Technik entsprechen.
Die gesetzlichen Vorgaben in Deutschland übernehmen die höheren Anforderungen der europäischen Entsorgungsstandards nur teilweise und stellen daher nach Ansicht der DUH keine umweltgerechte Entsorgung sicher. Deshalb fordert die DUH, dass Hersteller für die Entsorgung von Kühlgeräten ausschließlich zertifizierte Recyclinganlagen beauftragen.
Als zweifelsfreie Nachweise für ein umweltgerechtes Recycling betrachtet die DUH bestandene Prüfungen, die alle Anforderungen aus den EU-Standards EN 50625-2-3 und CLC/TS 50625-3-4 abdecken und durch unbefangene und hierfür staatlich akkreditierte Prüfer erfolgt sind. Doch genau diese Nachweise fehlen für den Großteil deutscher Recyclinganlagen.
Die DUH kritisiert, dass in Deutschland ein umweltgerechtes Kühlgeräterecycling nach den EU-Standards EN 50625-2-3 und CLC/TS 50625-3-4 derzeit nicht gesetzlich vorgeschrieben ist und fordert von der Bundesregierung eine vollständige Festlegung der Standards im Elektro- und Elektronikgerätegesetz. Da auch die Hersteller bei der Kühlgeräteentsorgung keine Transparenz über die Einhaltung der Standards schaffen, haben Entsorger große Spielräume, um Kosten zu sparen. An die DUH herangetragene Informationen aus der Branche legen nahe, dass etliche deutsche Recyclinganlagen die dem Stand der Technik entsprechende FCKW-Rückgewinnungsrate von 90 Prozent nicht erreichen. (RM)