Eindringlicher den je fordern die Vertreter erneuerbarer Heizungssysteme die große Koalition auf, die derzeitige energiepolitischeStagnation zu überwinden. „2019 muss das Jahr der Wärmewende werden“, erklärt der BWP‐Vorstandsvorsitzende Paul Waning. „Weichenstellungen zugunsten der Wärmepumpe sind nicht nur entscheidend für den Klimaschutz, sondern auch von großer industriepolitischer Bedeutung für die deutsche Heizungsindustrie“.
Von der Politik werden endlich Impulse zur Dynamisierung des Wärmepumpenmarktes und Planungssicherheit für die strategische Ausrichtung der Unternehmen gefordert. Die dafür erforderlichen wesentlichen Reformen sind längst bekannt: eine umfassende Neuordnung der Abgaben und Entgelte für alle Energieträger,ein stetig anwachsendes Anforderungsregime für den Neubau und ein unkomplizierter Zugang zu einer aufgestockten Förderung der Gebäudesanierung.
Schutz von Klima und Umwelt darf kein Luxusgut sein
Von den Koalitionsparteien erwartet die Branche, dass Klimaschutz und Sozialverträglichkeit nicht gegeneinander ausgespielt werden.Von mehr Effizienz und erneuerbaren Energien profitieren langfristig alle.
„Wir müssen den Weg zur effizienten Nutzung erneuerbarer Energien im Gebäudesektor konsequenter einschlagen“, betont Waning. „Die von Wissenschaftlern erarbeiteten und empfohlenen Konzepte für eine sozialverträgliche Reform der Entgelt‐ und Abgabensystematik liegen längst auf den Tischen der politischen Entscheider. Konsequente energiepolitische Maßnahmen sind ‐ auch vor dem Hintergrund aktueller Klimaschutzproteste ‐ von höchster Priorität.“
Diskriminierung des Energieträgers Strom muss beendet werden
Denn die Reform der Entgelt‐ und Abgabensystematik ist überfällig. Viele Nachbarländer verfügen bereits über ein auf die CO2‐Minderung ausgerichtetes Abgabensystem. Die Wärmepumpe als Schlüsseltechnologie der Sektorkopplung leidet unter der zu hohen Belastung des Strompreises,insbesondere im Verhältnis zu Erdgas und Heizöl.
Das Gebäude von morgen: Zentrale Rolle für DeutschlandsEnergiemix der Zukunft
Des Weiteren muss das neue Gebäudeenergiegesetz Sicherheit vermitteln und aufzeigen, wie das Gebäude von morgen auszusehen hat, um die Zielvorgaben der Wärmewende zu erfüllen. Die Wärmepumpe als Wärmeerzeuger, Energiespeicher und Lastmanager gleichermaßen, fügt sich bereits heute als flexibler und intelligent vernetzter Verbraucher in die moderne Gebäudetechnikein.
Insbesondere durch die Möglichkeit der Vernetzung mit autark gewonnenem PV‐Strom und die mögliche Kühlfunktion in heißeren Phasen wird die Wärmepumpentechnik für eine klimaschonende Gebäudepolitik eine tragende Rolle spielen und zwar nicht nur im Neubau. Denn auch über den gesamten Gebäudebestand bietet sich die Wärmepumpe als vielseitiges Klimaschutzinstrument an. Sei es im Ein‐ oder Mehrfamilienhaus, als Bestandteil von Wärmenetzen, als reine Wärmepumpenlösung oder Hybridheizung ‐ in allen Bereichen lässt sich eine Modernisierung mit Wärmepumpen realisieren – die Branche steht bereit. (RM)