Die Kältetechnik ist ein wichtiger Baustein im weltweiten Kampf gegen den Klimawandel. Lebensmittelgeschäfte verbrauchen 50 Prozent mehr Energie als andere gewerbliche Gebäude. Auf die Kühlung entfällt 30-50 Prozent der Gesamtenergie in einem Markt – sie hat daher einen großen Anteil an der Gesamtumweltbelastung eines Lebensmittelhändlers.
Das Projekt, das im Rahmen des EU-LIFE-Programms finanziert wird, wendet sich daher an den klein- und mittelständischen Einzelhandel, exemplarisch an den Lebensmitteleinzelhandel mit Bioprodukten.
Die zweite wichtige Zielgruppe sind die Kälteanalgenbauer, die zum einen die erforderlichen Geräte liefern und installieren, zum anderen aber auch für Reparatur, Wartung und Instandhaltung zuständig sind. Der Herausforderung, den Klimazielen und künftigen gesetzlichen Anforderungen zu genügen, stehen viele Handwerksbetriebe und ihre klein- und mittelständischen Kunden bisher meist unvorbereitet gegenüber. Das Projekt wird daher die Kooperation zwischen Handwerk und klein- und mittelständischen Handel stärken und die erforderlichen Informationen und Schulungen bereitstellen.
Hauptziele des Projekts sind:
· Sensibilisierung der Betreiber und der Vertriebskette für klimafreundliche Kältetechnik und natürliche Kältemittel
· Entwicklung und Durchführung von Schulungen zu klimafreundlichen Alternativen
· Umstellung auf klimafreundliche Technologien voranzutreiben und technische Spezifikationen für den Einsatz nicht fluorierter Technologien mit natürlichen Kältemitteln zu entwickeln
· Unterstützung eines effektiven und rechtzeitigen Erreichens der EU-Klimaziele für 2030 (für kleine Lebensmittelgeschäfte bis zu 1.000 m²)
Das Projektkonsortium besteht aus acht Partnern aus ganz Europa, die Bio-Einzelhandelsverbände, Experten und Techniker der Kältebranche und Marktentwickler zusammenbringen: HEAT (Projektleiter, Deutschland), shecco (Belgien), AgroBio - Associação Portuguesa de Agricultura Biológica (Portugal), BNN - Bundesverband Naturkost Naturwaren (Deutschland), SEAE - Sociedad Española de Agricultura Ecológica / Agroecología (Spanien), BIV - Bundesinnungsverband des Deutschen Kälteanlagenbauerhandwerks (Deutschland), KNVvK - Koninklijke Nederlandse Vereniging voor Koude (Niederlande) und STEK - Stichting Emissiepreventie Koudetechniek (Niederlande).
Die Projektaktivitäten begannen im Juni 2019 mit einem Kick-off-Workshop in Deutschland und dauern bis Ende 2021. In der ersten Phase wird eine Marktuntersuchung durchgeführt, die Aufschluss über die aktuelle und zukünftige Situation sowie die Bedürfnisse der Betreiber von Kälte-, Klima- und Wärmepumpenanlagen im Bereich des kleinen Lebensmitteleinzelhandels in der EU gibt. In einem zweiten Schritt werden die Projektpartner ein europäisches Bestandsmodell zur Kältetechnik und den damit verbundenen Emissionen entwickeln. Ferner ist die Entwicklung von Online-Schulungen geplant, um die Monteure für den Umgang mit natürlichen Kältemitteln weiter zu qualifizieren.