Die Umgestaltung
Das 1992 gegründete Unternehmen Trenz Electronic GmbH ist als Entwicklungsdienstleister für die Elektronikindustrie tätig, insbesondere für Leiterplatinen in allen denkbaren Formen und Ausprägungen. Zu den Leistungen zählt neben dem Design-In-Support auch die Entwicklung vollständiger Designs. Durch kontinuierlich positive Entwicklungen suchte das Unternehmen einen neuen Standort. In Hüllhorst fand man ein Bestandsgebäude, das zügig an die Bedürfnisse der Fertigung angepasst werden konnte. Die ehemalige Lagerhalle wurde entkernt und in einen Bereich für die Herstellung und einen für die administrativen Aufgaben geteilt. Ein Aspekt war bei der Planung äußerst bedeutsam: Die Fertigung der empfindlichen Bauteile setzt eine gleichmäßige Temperatur voraus. Und diese sollte mithilfe eines Kaltwasser-Klimasystems gewährleistet werden. Für die Baumaßnahme wurde die Reinhard Nolte Heizung-Sanitär-Klimatechnik e. K. aus Bünde als Partner ins Boot geholt. Unterstützung erhielt das SHK-Unternehmen von Remko.
Die Vorbereitung
Die Gebäudetechnik wurde von Grund auf neu geplant. Dabei war abzuwägen, welche Art von Beheizung und Klimatisierung dauerhaft stabil und zu planbaren Kosten infrage kam. Anhand der Werte, insbesondere der Temperatur in der Fertigung, die es konstant auf 21 °C zu halten gilt, wurde ein Kaltwassersystem mit Wärmepumpenfunktion gewählt. Damit lässt sich sowohl im Kühl- als auch im Heizfall die Vorgabe einhalten. Als Ergänzung hat man ein Gas-Brennwertgerät installiert, das im Winter die Spitzenlast abdeckt. Es ist so eingestellt, dass es ab einer Außentemperatur von -5 °C zugeschaltet wird. Des Weiteren ist eine Lüftungsanlage für die Produktionshalle in das System eingebunden. Sie weist eine Leistung von ca. 160 kW auf. Zudem wurde auf dem Dach des Gebäudes eine Fotovoltaikanlage installiert. Sie liefert 150 kWp für die Eigenstromversorgung. Diese Kombination ergibt eine umweltschonende und wirtschaftliche Lösung.
Kaltwasser-Erzeuger bieten Vorteile
Das eingesetzte Gerät KWP 2305 benötigt zweimal 38,5 kg R 410A, wobei hier bereits die Füllmenge enthalten ist, die durch die Leitungslänge zu ergänzen war. Seine Vorzüge spielt der KWP vor allem in der Übergangszeit aus. Durch die Wärmepumpenfunktion im Zusammenspiel mit der Fotovoltaikanlage wird bei moderaten Außentemperaturen Wärme aus regenerativer Energie bereitgestellt. Das geschieht durch die integrierte Prozessumkehr, wobei von Kühl- auf Heizbetrieb gewechselt wird. Auf fossilen Brennstoff für das Gas-Brennwertgerät kann in dieser Zeit verzichtet werden.
Daten zum eingesetzten Gerät
Der luftgekühlte Kaltwassererzeuger weist eine Kälteleistung von 225,2 kW und eine Heizleistung von 284,8 kW auf. Er wurde außerhalb des Gebäudes installiert. Dafür ist das Gerät werkseitig mit einer wetterfesten Hülle versehen. Das selbsttragende Gehäuse besteht aus pulverbeschichtetem Stahlblech, wobei die Paneele leicht für Wartungszwecke demontiert werden können. Durch die Abmessungen von 2.270 * 2.205 * 4.118 mm (H*B*T) und einem Gewicht von ca. 1,9 t war es erforderlich, den KWP mithilfe eines Krans an den Aufstellort zu bringen, denn er wird immer als Ganzes transportiert. Das Gerät wurde auf einem Fundament neben dem Betriebsgebäude platziert, damit die Anschlüsse in die Innenräume problemlos zu realisieren waren. Die Hydraulikkomponenten wurden passend zum Objekt gewählt. Durch diese modulare Bauweise ergibt sich die gewünschte Effizienz. Sechs Scrollverdichter liefern Flexibilität in Bezug auf die geforderte Leistung. Der Einstellbereich der Rücklauftemperatur wird mit +10 bis +18 °C für das Kühlen angegeben, für das Heizen liegen die Werte bei +30 bis +48 °C. Als Arbeitsbereich für Kühlen und Heizen nennt Remko -7 bis +45 °C und -10 bis +20 °C. An dem genannten Wert von -10 °C wird auch ersichtlich, dass die Zuschaltung des Gas-Brennwertgeräts nicht bei dem maximalen Tiefstwert erfolgt, sondern bereits früher bei -5 °C.
Die Innengeräte
Die Temperierung aller Innenräume in der Verwaltung wird mit Innengeräten aus der Remko-Serie KWD EC umgesetzt. Diese Deckenkassetten im Euroraster-Format wurden in den Größen von 2,5 bis 4,5 kW installiert, je nach Raumgröße. 39 Geräte verteilen sich auf das Erdgeschoß sowie das erste und zweite Obergeschoss. Sie sind in allen Büros zu finden, außerdem in der Halle im ersten Obergeschoss und in einigen anderweitig genutzten Räumen. Als Betriebsmedium wird ein 35 % Glykol / Wasser-Gemisch benutzt. Alle Deckenkassetten sind mit EC-Ventilatoren und Rundwärmetauschern für eine präzise und gleichmäßige Luftführung ausgestattet. Als Luftvolumenstrom gibt Remko zum Beispiel für das 2,5 kW-Gerät 5 Stufen von 180 bis 440 m³/h an. Der Schalldruckpegel einer solchen Deckenkassette liegt zwischen 21 und 27 dB(A).
Gut geregelt
Der Kaltwassererzeuger verfügt über potenzialfreie Schaltkontakte und ist damit in die Gebäudeleittechnik von Trenz Electronic eingebunden. Des Weiteren wird das Gerät über Mod-Bus gesteuert. Dadurch kann die ganze Anlage effektiv betrieben werden, denn die wichtigen Daten wie Temperatur in der Fertigung oder die Außentemperatur werden permanent kontrolliert. Dazu weist der KWP eine mehrstufige Leistungsregelung auf. In den Büros lässt sich die Raumtemperatur individuell einstellen. Dies geschieht mit der Kabelfernbedienung oder der im Lieferumfang enthaltenen Infrarotfernbedienung.
Schnelle Inbetriebnahme
Im Januar 2020 startete Trenz Electronic am neuen Standort. Vorab war die technische Geräteübergabe nach der Installation vorzunehmen. Dies wurde von Remko durchgeführt. Mit dieser als CheckServ bekannten Leistung hat das installierende Unternehmen die Möglichkeit, Wärme- und Klimaanlagen durch das Unternehmen oder seine Partner in Betrieb nehmen zu lassen. Dieser Service stärkt zum einen die SHK-Betriebe, die keine Zertifizierung nach Chemikalien-Klimaschutzverordnung (ChemKlimaschutzV) haben, zum anderen bietet CheckServ zum Festpreis eine schnelle und kompetente Inbetriebnahme. Sowohl für Trenz Electronic als auch für den Fachhandwerker bot sich damit ein hohes Maß an Sicherheit für den Betrieb und die Qualität der Anlage.
Erfahrungen
Nach mehr als einem Jahr konnten die Verantwortlichen ein positives Resumé für die Gebäudetechnik ziehen. Der Kaltwassererzeuger in Kombination mit allen anderen Geräten funktioniert wie prognostiziert. Der Verbrauch und die Kosten liegen im erwarteten Bereich.