Die Lahntechnik GmbH ist mit rund 110 Mitarbeitern ein Mittelständler, der sich seit über 50 Jahren auf maßgeschneiderte Lösungen in der Industriekälte spezialisiert hat. Die Palette des Unternehmens reicht von Tunnelanlagen zur Werkstückkühlung über Entfeuchtungsanlagen bis hin zu Prozessluftkühlern, Flüssigkeitskühlern und Aggregaten für Labors, Klimaschränke und Kühlschränke. Ein wichtiger Abnehmer ist die Automobilindustrie mit ihren hohen Ansprüchen an die Prozesskühlung. So setzen Unternehmen wie Daimler, VW, Audi und Opel auf Lahntechnik und auf ihre Tochtergesellschaft, die Duotemp GmbH.
Höchstes Gebot: Energieeffizienz
Sven Spelling, verantwortlich für Planung und Projektierung der Anlagen, erklärt, was die Kunden erwarten: Die Automobilindustrie braucht zuverlässige, effiziente und vor allem variable Anlagen mit möglichst geringem eigenem Steuerungsaufwand. Die Werkstückkühlung ist ein gutes Beispiel. Die Kühltunnel sind nicht immer gleich beladen, das heißt, volle Leistung ist häufig nicht erforderlich. Durch flexible Anpassung der Kälteerzeugung an unterschiedliche Werkstücktemperaturen und wechselnde Anforderungen, wie z. B. ein Herunterfahren der Anlage bei kurzzeitigem Produktionsstillstand oder Wartungsarbeiten, erzielen die Kunden erfahrungsgemäß Energieeinsparungen von 30 bis 50 Prozent. Ohne Drehzahlregelung wäre das nicht möglich. Danfoss liefert uns hierfür mit den drehzahlgeregelten Verdichtern VTZ und VZH und den exakt abgestimmten Frequenzumrichtern genau das richtige Produktpaket“. Neben der Energieeffizienz sind Präzision und Geräuschentwicklung wichtige Kriterien. Spelling dazu: Je nach Stadium im Produktionsprozess kann sehr hohe Präzision in Bezug auf die Bauteiltemperatur erforderlich sein, z. B. bei nachgeschalteten Messeinrichtungen zur Bewertung der Produktqualität im Fertigungsprozess. Außerdem ist für die Mitarbeiter in der Fertigung die Emissionsbelastung ein wichtiges Kriterium. Durch die geräuscharmen Verdichter und unser firmeneigenes Design, bei dem die Kälteeinheit in einem geschlossenen Gehäuse verbaut und gedämmt ist, erreichen wir eine niedrige Geräuschentwicklung.“ Die Kunden erhalten eine Lösung im Leistungsbereich von ca. 3,5 bis fast 100 kW im Singlebetrieb, je nach Auslegungspunkt. Neben der Leistungsanpassung sorgen die Verdichter dafür, dass Stromspitzen sowie hoher Startstrom vermieden werden. Dies senkt nicht nur die Kosten, sondern reduziert auch die Abnutzung und schont den Verdichter. Die VZH-Reihe, bei der es sich nach den VTZ-Kolbenverdichtern um die 2. Generation von Danfoss-Verdichtern mit Invertertechnik und Scrolldesign handelt, wird mit Permanentmagnetmotoren betrieben. Dies ermöglicht gleichbleibend hohe Motoreffizienz von über 92 Prozent, auch im Teillastbereich.
Neue Herausforderungen
Mit diesen Verdichtern ist die Lahntechnik für die neuen Herausforderungen gerüstet, die auf das Unternehmen zukommen. So wird im Rahmen der Ökodesignrichtlinie an Effizienzvorgaben für die Prozesskühlung gearbeitet, von der auch die Lahntechnik-Anlagen betroffen sein werden. Neue Herausforderungen liegen auch im Bereich der F-Gase-Verordnung. Hier liegt der Schwerpunkt der Lahntechnik derzeit auf dem Ausstieg aus R 404A, der in 2020 ansteht. Spelling erklärt: Der Phase-down wird sich mit Sicherheit schon vor dem R 404A-Verbot in 2020 auf Preise und Verfügbarkeit von Kältemitteln mit hohem Treibhauspotenzial auswirken. Es wäre unverantwortlich, auch und besonders unseren Kunden gegenüber, bis zum letzten Moment mit der Entwicklung von Lösungen zu warten.“ Deshalb betreibt das Unternehmen Testanlagen mit verschiedenen Kältemitteln, um zukunftsorientierte Konzepte zu erarbeiten. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Nachhaltigkeit und Kundenakzeptanz im Rahmen aller vorliegenden neuen Anforderungen gelegt.
Danfoss begleitet die Lahntechnik schon seit über zehn Jahren. Die beiden Unternehmen kennen und vertrauen einander. Dabei schätzt Spelling auch die Tatsache, dass er sich bei Fragen und Problemen auf Danfoss verlassen kann.