Das Zentrallager befindet sich mit seinen 79.850 m² Fläche in der kleinen Gemeinde Lüttow-Valluhn. Hier kümmern sich rund 800 Mitarbeiter um die mehr als 22.300 Artikel. Als Hersteller übernahm Johnson Controls die Wartung und erforderlichen Umbauten der bestehenden Kälteanlage. Da während der Arbeiten die verderbliche Waren weiterhin fachgerecht gelagert werden müssen, beauftragte die Hamburger Niederlassung von Johnson Controls die Energyst Rental Solutions mit der temporären und schlüsselfertigen Installation der Mietkälte.
Am Zentrallager-Standort stand zu Beginn des Projekts eine technische Begehung auf dem Programm. In diesem Rahmen wurden die Gegebenheiten vor Ort geprüft sowie Abstimmungen mit dem Kunden und beteiligten Gewerken vorgenommen. Entsprechend der Kundenanforderungen und der gewünschten Zieltemperatur plante Alexej Soltow, Sales Engineer bei Energyst, die Mietkälte und erstellte technische Zeichnungen. Um am Anschlusspunkt der temporären Kälteanlage an den bestehenden Kühlkreislauf eine Temperatur von −7 °C zu erreichen, waren zwei Kaltwassersätze mit 800 kW, fünf Kaltwassersätze mit 500 kW, ein 1000 kVA und zwei 500-kVA-Stromaggregate, zwei Stromverteiler mit 1600 A sowie Wasserschläuche und Einzeladerkabel mit jeweils fast einem Kilometer Länge erforderlich.
Zu beachten war schon in der Planungsphase unter anderem die Lage der bestehenden Kühlanlage im Dachgeschoss eines Lagergebäudes. Da die temporäre Mietkälte ebenerdig auf einer Parkfläche aufgebaut werden sollte, mussten die Wasserschläuche einen Höhenunterschied von etwa zehn Metern überwinden. Deshalb wurde geprüft und berechnet, ob die in den Kältesätzen integrierten Pumpen die Wassersäule auch in diese Höhe drücken können oder externe Geräte nötig sind. Die integrierten Pumpen reichten jedoch aus.
Die Technik wurde vor ihrer Installation am Einsatzort im Energyst-Depot Henstedt-Ulzburg bei Hamburg bedarfsgerecht eingestellt und geprüft. Dazu gehörten beispielsweise die Festlegung der Zieltemperatur sowie der Durchflussleistung über die integrierten Control Panels. Auch kleinere Wasserschläuche wurden vor der Auslieferung geprüft, um Leckagen und den Austritt von Kühlmittel möglichst auszuschließen. Im Anschluss wurden die Geräte und Schläuche nach Lüttow-Valluhn transportiert.
Vor Ort stand dem Team bestehend aus Alexej Soltow, Vorarbeiter René Gedack und den Monteuren Martin Hamacher und Torsten Möller ein Zeitfenster von vier Tagen zur Verfügung, um die Mietkälte mit einer Kühlleistung von 2,3 MW im laufenden Zentrallager-Betrieb zu installieren und an den bestehenden Kühlkreislauf anzuschließen.
Energyst stellte innerhalb des vorgegebenen Zeitraums die drei Stromerzeuger, die beiden Stromverteiler, einen Dieseltank und die sieben Kaltwassersätze auf und verlegte rund 800 m Wasserschlauch und 720 m 240-mm2-Einzeladerkabel. Um die Wasserschläuche mit ihrem Durchmesser von 100 mm von der ebenerdigen, temporären Anlage zur bestehenden Kühlung im Dachgeschoss führen zu können, nahm Energyst dann die Unterstützung von Zeppelin Rental in Anspruch. Die Mietstation Glinde lieferte mit kurzer Vorlaufzeit einen Teleskopstapler, mit dem Schläuche und Boxen gehoben werden konnten.
Danach folgten der Anschluss an die bestehende Kälteanlage, die Inbetriebnahme sowie die Einweisung des Kunden. Mittels Fernüberwachung konnte Johnson Controls die Mietkälte im Bedarfsfall selbst steuern. Die temporäre Kühlanlage reagiert jedoch automatisch auf sich verändernde Faktoren wie beispielsweise eine Senkung oder einen Anstieg der Außentemperatur. Für den Notfall stellt Energyst einen 24-Stunden-Bereitschaftsdienst. Am Zentrallager von Edeka Nord war ein Serviceeinsatz allerdings nicht notwendig, die temporäre Kühlanlage war drei Wochen lang störungsfrei in Betrieb.