Die Uponor-Lösung kann damit auch in Kombination mit bestehenden Öl-, Gaskessel- oder Feststoffanlagen betrieben werden. Bei einer angenommenen Betriebsdauer von 800 Stunden pro Jahr benötigt die passive Kühlung nur etwa drei Prozent der jährlichen Betriebskosten eines Split-Klimageräts. Zur Abgabe der Kühle an die Räume werden Flächentemperierungen in Boden, Wand oder Decke genutzt.
Die Uponor Pumpengruppe EPG 6 besteht aus einer Umwälzpumpe, einem Wärmeübertrager, einem Drei-Wege-Mischventil und der Steuer- und Regeleinheit C 46. Diese kann mit bis zu sechs Funk-Feuchtefühlern in verschiedenen Räumen kommunizieren. Damit ist die taupunktgeführte Vorlauftemperatur-Regelung garantiert. Die passive Kühlung ist in der Regel nur mit einer geothermischen Anlage möglich. Hierfür eignen sich die Erdwärmekörbe von Uponor, da diese auch nachträglich installiert werden können. Selbst in den Sommermonaten erwärmt sich das Erdreich in zwei bis drei Metern Tiefe nur auf etwa 12 bis 13 °C. Die im Erdwärmekorb zirkulierende Sole kühlt über den Wärmeübertrager der EPG 6 das Wasser im Flächenheizsystem auf die benötigte Temperatur. Dabei wird die nach ISO 7730 empfohlene Oberflächentemperatur des Fußbodens von 20 °C nicht unterschritten. Dennoch ist selbst bei hohen Außentemperaturen eine operative Raumtemperatur von 26 °C möglich.
Durch den Eintrag externer sowie interner Lasten wird Wärme im Gebäude erzeugt. Die immer besser gedämmten Gebäudehüllen verhindern aber den Austritt der Wärme. Deshalb steigt in Mitteleuropa trotz externer Beschattung die Raumtemperatur an über 1 100 Stunden im Jahr über 26 °C. Ohne Beschattung verdoppelt sich die Zeit. Aufgrund der hohen Betriebskosten sind die bislang für die temporäre Kühlung zumeist verwendeten mobilen Kühlgeräte und Split-Klimageräte im Vergleich zur passiven Kühlung deutlich kostenintensiver.
Die passive Kühlung überzeugt noch durch weitere Aspekte. Bei der Flächenkühlung stören keine Zugluft oder Geräusche durch Ventilatoren oder Motorklappen. Die Flächenkühlung erlaubt zudem die Abgabe von individuell geregelten Kühllasten gegenüber den häufig stärker dimensionierten Split-Klimageräten. Die Kühle wird unsichtbar verbreitet und verändert die gewohnte Ästhetik der Räume und Fassade nicht. -