Am Freiberger-Standort in Muggensturm werden seit 1977 Pizzen gebacken. Heute verlassen pro Tag bis zu eine Million Tiefkühlpizzen, Baguettes und Hotdogs das Werk. Damit die Tiefkühlware frisch und lecker zuhause beim Endverbraucher ankommt, ist eine ununterbrochene Kühlkette ausschlaggebend. Von der Produktion bis zum Verkauf im Laden muss die Temperatur der Tiefkühlprodukte bei -18 °C liegen.
Im Rahmen des Neubaus des 1800 m² großen Tiefkühllagers beauftragte Freiberger die G+H Kühllager- und Industriebau GmbH mit der kompletten Isolierung des Gebäudes inklusive der Anbringung der Außenpaneele. Darüber hinaus installierte das G+H - Team die Unterfrierschutzheizung im Boden und baute die Spezialtüren und -tore für den Einsatz in Tiefkühllägern ein. Die Errichtung des Gebäudes erfolgte in Silobauweise. Bei dieser Bauart ist das Regal zur Aufbewahrung der Waren auch das tragende Gerüst für das gesamte Tiefkühllager. Die Anbringung der Paneele, die gleichzeitig Außenfassade und Dämmung sind, erfolgte ebenfalls direkt am Regal. Dazu stimmte G+H zunächst mit den Regalherstellern ab und informierten sie über die statisch relevanten Daten zur Außenfassade. Die Verlegung der Paneele erfolgte auf Wunsch der Entscheider bei Freiberger senkrecht. Dazu stellten die Fachhandwerker eine Verbindung der 200 mm starken und bis zu 10 m langen Paneele mittels Agraffen her. Diese ermöglichen es, dass sich die Fassadenelemente unter Temperatureinflüssen von außen und innen bewegen können – das verhindert das Entstehen von Schäden wie Rissen an der Fassade.
Eine Brücke mit besonderen Ansprüchen
Um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten, musste eine Verbindung in Form einer Brücke zwischen dem Hauptgebäude der Freiberger Lebensmittel GmbH und dem neuen Tiefkühllager hergestellt werden. Die angebrachte Isolierung der Brücke sorgt dafür, dass die Kühlkette beim vollautomatisierten Transport der Waren von der Produktion im Hauptgebäude ins Tiefkühllager nicht unterbricht. Eine besondere Herausforderung beim Bau stellte die Einhausung einer Brandwand, die sich auf der Brücke befindet, sowie der Einbau von Schleusen zur Trennung des inertisierten Bereichs im Tiefkühllager vom nicht-inertisierten Bereich im Hauptgebäude, dar.
Auch die Bodenplatte musste den besonderen Bedingungen eines Tiefkühllagers standhalten. Dementsprechend wurde sie mit einer Unterfrierschutzheizung ausgestattet. Sie beginnt zu heizen, sobald eine voreingestellte Temperatur unterschritten wird. So verhindert sie, dass Boden und Erdreich gefrieren, und schützt vor Schäden am Gebäude. Der gesamte Bodenaufbau ist an die eisige Umgebung angepasst: Auf der Rohbetonsohle erfolgte das Aufbringen eines Feuchtigkeitsschutzes. Danach installierten die Fachhandwerker die Unterfrierschutzheizung. Die nächste Schicht bildete die Dämmung: Zwei 100 mm starke Polystyrol-Platten fugenversetzt übereinander verlegt, auf denen eine Folie angebracht wurde. Abschließend erfolgte das Aufbringen des Fahrbetonbodens.
Nach Abschluss der Bauphase dauerte es noch rund 14 Tage, bis das Tiefkühllager in Betrieb gehen konnte. Das Herunterkühlen auf die Betriebstemperatur von -20 °C musste schrittweise erfolgen. Um Schäden an unter anderem der Bodenplatte zu verhindern, wurde die Temperatur im Tiefkühllager lediglich um ein bis zwei Grad pro Tag gesenkt. Mit dem Neubau des Tiefkühllagers erweiterte Freiberger die Lagerkapazitäten auf rund 9000 Palettenstellplätze. Zur Unternehmensgruppe gehören heute Unternehmen an 14 Standorten in ganz Europa und den USA mit insgesamt 3600 Mitarbeitern.