Die Wandelhalle ist mit 50 Geschäften und Restaurants auf 7600 m2 das Herzstück des Hamburger Hauptbahnhofs zwischen der Innenstadt und St. Georg. Der Austausch der dortigen Kältemaschine wurde notwendig, weil diese nach 22 Jahren Betriebsdauer sowohl technisch überholt war als auch noch mit dem in Neuanlagen nicht mehr zulässigen Kältemittel R 22 arbeitete. Aus Umweltgesichtspunkten sollte die neue Anlage deshalb nicht nur eine höhere Energieeffizienz erreichen, sondern auch ein klimaschonenderes Kältemittel verwenden. Da die Besucherzahlen der Wandelhalle seit der Neueröffnung 1991 kontinuierlich zugenommen haben und gleichzeitig auch die von den Ladenlokalen verursachte Abwärme angesichts der immer aufwendigeren technischen Ausstattung stieg, sollten zudem auch Leistungsreserven für einen zusätzlichen Kältebedarf in der Zukunft geschaffen werden.
Die Herausforderung für das zuständige Hamburger Planungsbüro PBA Planungsgesellschaft Haustechnik mbH lag zunächst darin, einen Kaltwassersatz zu finden, der trotz einer um 200 kW höheren Kälteleistung immer noch in den passgenau auf das alte Gerät zugeschnittenen Anlagenschacht eingebracht werden konnte. Die Entscheidung fiel auf den Powerciat Kaltwassersatz, der mit R 134a betrieben wird und mit einer Leistung von bis zu 50 kW/m2 Aufstellfläche platzreduziert arbeitet. Ausgerüstet mit einem halbhermetischen Doppelschraubenverdichter sowie einer stufenlosen Leistungsregelung auch im Teillastbetrieb erreicht der für eine Kälteleistung von 950 kW ausgelegte Kaltwassersatz einen ESEER von 3,69 gemäß Eurovent. Damit arbeitet dieser etwa 20 Prozent effizienter als die bisherige Kältemaschine, für die ein ESEER von 2,99 ermittelt wurde.
Hohe Schallschutzanforderungen
Neben der kompakten Bauweise galt es zudem, die strengen Schallschutzauflagen des Auftraggebers der EPM Assetis GmbH im Namen der DGI Liegenschaften GmbH zu erfüllen. Dabei mussten vor allem die engen Platzverhältnisse im Anlagenschacht berücksichtigt werden. Auf allen Seiten wird dort lediglich der für einen einwandfreien Luftaustausch notwendige Mindestabstand eingehalten, sodass eine Reduzierung der Ventilatorendrehzahl möglicherweise zu einem Hitzestau geführt hätte. Deshalb lieferte der Hersteller eine speziell angepasste Geräteversion, bei der sämtliche Verdichter mit Schallschutzhauben versehen wurden. So erreicht der Kaltwassersatz einen maximalen Schallleistungspegel von 95 db(A).
Nach der Einbringung wurde der Kaltwassererzeuger von der Dresdner Kühlanlagenbau GmbH wieder an den bestehenden Kältekreislauf angeschlossen. Die Inbetriebnahme soll dann gemeinsam mit dem Kundendienst des Herstellers in diesem Frühjahr erfolgen. In diesem Zusammenhang war die Servicefreundlichkeit des Gerätes ein weiteres wichtiges Argument. So werden in diesem Gerät fast ausschließlich Standardbauteile eingesetzt. Dies bedeutet, dass nach Ablauf der gesetzlichen Gewährleistung beinahe sämtliche Komponenten frei auf dem Markt bezogen und problemlos ersetzt werden können. Das Gerät kann so von dem Kälteanlagenbauer vollständig unabhängig gewartet werden, ohne dabei auf Komponenten oder Servicetechniker des Herstellers zurückgreifen zu müssen. -