Damit Pflanzen gut gedeihen, müssen sie möglichst gut mit den Standortverhältnissen der jeweiligen Anbauregion zurechtkommen. Im Gewächshauskomplex „LEO“ am Einbecker Standort werden unterschiedliche Wetter- und Klimabedingungen nachgestellt und die dabei gewonnenen Erkenntnisse für die Entwicklung widerstandsfähiger, ertragreicher Pflanzen genutzt. Sonnenlicht, das von außen durch die Glasscheiben tritt, die Beschattung und die künstliche Beleuchtung bilden ein Zusammenspiel mit der Kühlung, die Johnson Controls bereitstellt. Der Experte für die Klimatisierung zeichnet in der Bierstadt Einbeck mit dafür verantwortlich, dass die klimatischen Bedingungen im zwei Hektar großen Gewächshaus ideal für die Arbeit der Pflanzenzüchter sind.
Bedingt durch das starke Wachstum des Saatgutherstellers in den letzten Jahren und eine damit verbundene Erweiterung der Gewächshäuser um rund 3 600 Quadratmeter im Jahr 2016, wurde eine neue Kältezentrale mit größerer Kälteleistung realisiert, die die Herausforderungen des riesigen Gewächshauskomplexes erfüllen kann.
Für die Kälteerzeugung wollte sich KWS – im Sinne der Unternehmensphilosophie – möglichst nachhaltig aufstellen und stellte die Anforderung, die neue Anlage so zu konzipieren, dass im Sommer auch die Motorkühlung der vorhandenen Blockheizkraftwerke für die Klimatisierung genutzt werden konnte.
Ab diesem Zeitpunkt galt es die verschiedenen Optionen miteinander zu vergleichen und die wirtschaftlichste zu ermitteln. Johnson Controls bezog Schrauben-, Turbo-, Scroll- und Absorptionskältemaschinen in seine Berechnungen mit dem zuständigen Fachplanungsbüro ein. Eine optimale Lösung hinsichtlich des Verhältnisses der Absorptions- zur Kompressionskälte wurde gefunden und in Einbeck auch umgesetzt.
Individuelle Systemlösung mit Gesamtkälteleistung von 3,8 MW
Die neue Kältezentrale wurde direkt in den Gewächshauskomplex LEO integriert und im ersten Schritt mit einer YORK YHAU CL 255 EXE Absorptionskältemaschine und zwei hocheffizienten YORK YCWL 426 HE Kompressionskältemaschinen mit Scrollverdichtern ausgerüstet. Im Folgejahr wurde die Kältezentrale durch zwei zusätzliche YORK YHAU CL 255 EXE Absorptionskältemaschinen mit jeweils ebenfalls 1 000 kW ergänzt. So fertiggestellt, hat die Kältezentrale nun eine Gesamtleistung von 3,8 MW.
Der YORK YHAU CL Absorptions-Flüssigkeitskühler bietet Effizienz und Zuverlässigkeit durch die Nutzung einer innovativen Technologie. Das Zweistufensystem von Verdampfer und Absorber ist effektiver als ein konventioneller Zyklus. Der Absorptionsprozess funktioniert daher mit niedrigerer konzentrierter Lösung, höherer Effizienz und niedrigeren Betriebskosten. Durch die breite Modellplatte kann der YORK YHAU CL Absorptions-Flüssigkeitskühler mit Heißwassereintrittstemperaturen von 55 bis 150 °C arbeiten und kaltwasserseitig Austrittstemperaturen von bis zu -5 °C erzeugen.
Der YORK YCWL, ein wassergekühlter Flüssigkeitskühler mit Scrollverdichtern, erwies sich hier als beste Ergänzung. Er wurde unter anderem entwickelt, um größtmögliche Kälteleistung bei leisem Betrieb zu erreichen. Seine Regelung sorgt für eine optimale Effizienz bei Teillast bis zu einem ESEER-Wert von 7,25.
Unterstützung über die ganze Lebensdauer der Anlage hinweg
Über einen Servicewartungsvertrag zwischen Johnson Controls und KWS wird sichergestellt, dass die gesamte Anlage regelmäßig auf Herz und Nieren geprüft wird. So wird Verschleiß vorgebeugt und die Lebensspanne verlängert sich. Johnson Controls garantiert dem Kunden damit maßgeschneiderte Unterstützung über die gesamte Lebensdauer der Anlage hinweg. Auch nach der Inbetriebnahme befindet er sich damit in guten Händen.
Malte Bährens, Gruppenleiter Versorgungstechnik, KWS SAAT SE & Co. KGaA: „Dank der sehr guten Zusammenarbeit mit Johnson Controls hat unsere Gewächshausanlage LEO jetzt eine Kältezentrale, die auf dem neuesten Stand der Technik ist. Die Pflanzen finden ideale Bedingungen vor – und zugleich klimatisieren wir wirtschaftlicher und nachhaltiger.“