Abtransport der Abwärme gesichert
An die Kälteverbundanlagen des Bahnhofs Bonn können nicht alle Kühlsysteme problemlos angeschlossen werden: Für den Abtransport der Abwärme nach draußen gibt es keine eigene Rückkühlereinheit. Das Hybridmodul von KMW ist direkt auf dem Kühlmöbel installiert und kann so die komprimierte Abwärme vor Ort abkühlen. Dazu wird das Hybridmodul an das Wassersystem des Bonner Bahnhofs angeschlossen.
Die Hybridlösung von KMW basiert auf der Kombination von wassergekühlten Anlagen für die Tiefkühlung und dezentralen Hybridmodulen für dieNormalkühlung – der Anschluss an eine zentrale Kälteverbundanlage ist damit nicht mehr notwendig. Das ermöglichte es dem Markt-Betreiber, die Kühlmöbelausstattung trotz bestehendem Kälteverbundsystems sehr flexibel zu wählen und nach seinen Vorstellungen zu gestalten.
In Zusammenarbeit mit den „Kälteprofis“ aus Ochtendung, den Kältepartnern vor Ort, stattete KMW den 200 Quadratmeter großen Bahnhofsmarkt mit einem Tiefkühlschrank und sechs Normalkühlmöbeln aus – jeweils mit den zugehörigen sowie zwei separaten Hybridmodulen, an denen vorhandene Backwaren-Kühltheken angeschlossen wurden.
Umweltschonend, kosten- und platzsparend
Das KMW Hybridsystem verwendet das umweltschonende Kältemittel R 455 A – im Vergleich zu einer Kälteversorgung beispielsweise mit R 134 A konnte für diesen Markt die Kältemittelmenge um 70 Prozent reduziert werden. Zudem ist R 455 A konform zur F-Gase-Verordnung und damit zukunftssicher. Der Einsatz von R 455 A ist kostengünstiger im Vergleich zu beispielsweise CO2 hinsichtlich Installation und Wartung. Da außerdem keine autarke Anlage wie bei CO2 notwendig ist, wird Platz gespart. Das System ist kompakt und kann direkt auf das Kühlmöbel montiert werden. Daher eignet es sich insbesondere für kleine bis mittelgroße Märkte und Discounter.
Die „Kälteprofis“ haben in der Vergangenheit schon mehrfach erfolgreich mit KMW zusammengearbeitet und haben jetzt auch erstmals das KMW Hybridsystem selbst installiert. Die leichte und schnelle Inbetriebnahme des Systems und die schnelle Kommunikation zwischen KMW und den „Kälteprofis“ funktionieren so gut, dass beide Partner die Zusammenarbeit ausweiten: Die Ausstattung zehn weiterer Märkte mit dem KMW Hybridsystem ist bereits beauftragt.
Neue F-Gase-Verordnung der EU betrifft gewerbliche Kühlsysteme
Die EU-Verordnung Nr. 517/2014, auch F-Gase-Verordnung genannt, reglementiert die Verwendung von fluorierten Treibhausgasen. Darunter fallen auch synthetische Kältemittel. Das hat Folgen für die gewerbliche Lebensmittelkühlung. Seit 2020 gilt beispielsweise für den Einsatz bestimmter Kältemittel ein Verwendungsverbot. Viele Anlagenbetreiber müssen sich deshalb jetzt die Frage stellen: Welche Kälteanlagen sind zukunftsfähig? Welche Systeme müssen ersetzt werden?
Schlüsselfaktor GWP
Ziel der EU-Verordnung ist die schrittweise Reduktion der in der EU in Verkehr gebrachten fluorierten Treibhausgasmengen bis zum Jahr 2030 um 79 Prozent, auch Phase-Down genannt. Hier lautet der Schlüsselbegriff Global Warming Potential (GWP): Er bezeichnet das Treibhauspotenzial,das von den in den Kühl- und Tiefkühlmöbeln eingesetzten Kältemitteln ausgeht.
Dieser Wert gliedert die neue Verordnung in mehrere Stufen.
Die für die Gewerbekälte wichtigsten Etappen im Überblick:
Ab 2020: Verbot des Inverkehrbringens
Ab 2020: Verbot der Verwendung
Ab 2022: Verbot des Inverkehrbringens
Zukunftsfähige Lösungen für die Kälteversorgung
Hinzukommend hat R 455 A eine hohe Verdichtungsendtemperatur und ist praktisch nicht entflammbar (Entflammbarkeitsklasse A2L).
Das neue Kältemittel bietet somit ähnliche, wenn nicht sogar bessere Kühleigenschaften bei gleichzeitig geringerem Treibhauspotenzial als bisher verwendete Kältemittel.