In der Kunststoffverpackungs-Industrie ist der Hersteller, der jetzt eine Kühlstation erneuerte, längst ein „Hidden Champion“, der mit mehreren Werken auch außerhalb Deutschlands präsent ist.
In einem der deutschen Werke sichern mehrere Kühlstationen die Versorgung der Spritzgießmaschinen mit der erforderlichen Prozesskälte. Hier gab es Optimierungsbedarf bei Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Denn durch Produktionserweiterungen und einen damit verbundenen stetig ansteigenden Kühlwasserbedarf entsprach eine der Anlagen – und mit ihr deren Steuerung – nicht mehr den aktuellen Anforderungen und sollte ersetzt werden. Mit dieser Aufgabenstellung wandten sich die Verantwortlichen an L&R Kältetechnik.
Die Bestandsaufnahme ergab: Die eigentlichen Kälteanlagen entsprechen, auch in die Zukunft gesehen, noch allen Anforderungen. Modernisierungsbedarf gab es im Kühlwasserkreislauf. Hier wurden die vorhandenen PE-Tanks mit neuen, vergrößerten Ansaugstutzen für die Verbraucherpumpen ausgestattet und ein neuer Druckverteiler mit niedrigerem Druckverlust installiert. Außerdem wurde die Werksverrohrung teilweise erneuert, um Druckverluste zu minimieren. Auch das Konzept der Kühlung wurde optimiert.
Aufgrund einer unternehmensinternen Produktionsverlagerung stand ein Kühlturm mit Zubehör für die Hydraulikkühlung zur Verfügung, der jetzt mit der modernisierten Kühlstation 3 verbunden wurde. Somit steht in der kühleren Jahreszeit die volle Freikühlerleistung zur Entlastung der drei Kältemaschinen bereit. Im Zuge dieses Umbaus wurde der Kühlturmventilator mit einem drehzahlgeregelten, bedarfsgerecht steuerbaren Antrieb ausgerüstet. Das spart Energie im Betrieb und amortisiert sich innerhalb eines überschaubaren Zeitrahmens. Auch die Wärmetauscher konnten auf diese Weise wiederverwendet werden.
Auf der Steuerungsebene änderten die L&R-Techniker die Betriebsweise der Freikühler von Kombibetrieb auf reinen Winterentlastungsbetrieb und brachten die komplette Anlagensteuerung und –visualisierung auf den aktuellen Stand der Elektronik. Auf Wunsch des Kunden richteten sie einen Sm@rt Server ein, der die relevanten Soll- und Regelwerte der Anlagensteuerung an die übergeordnete Leitstelle weitergibt und dem Energiemanagement sowohl eine grafische Darstellung der aktuellen Werte liefert als auch eine Datenaufzeichnung erlaubt. Und das mit einem positiven Ergebnis.
Die Retrofit-Maßnahmen von L&R führten zu einer Reduzierung des Energieverbrauchs um 25 bis 45 Prozent. Wohlgemerkt: ohne dass die eigentlichen Kälteanlagen „angefasst“ oder gar erneuert wurden. Der größere Einspareffekt von bis zu 3000 kWh pro Tag wurde bei höheren Umgebungstemperaturen und damit bei hohen Kälteleistungen gemessen. Was diese Werte nicht erfassen, ist der schonendere Anlagenbetrieb. So muss zum Beispiel nur noch eine 45 kW Kühlwasserpumpe dauerhaft betrieben werden anstatt wie bisher zwei oder drei. ■