Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
Luft als Kältemittel für die Gefriertrocknung und Schockfrostung

Natürlich am besten

Aktuell befindet sich die gesamte Branche aufgrund der gesellschaftlichen und politischen Reglementierungen bezüglich des Klimawandels im Umbruch und viele Betreiber sind verunsichert. Häufig gestellte Fragen beziehen sich dabei auf die Problematik der Umweltverträglichkeit, die Regularien und Verordnungen durch Behörden sowie die Verfügbarkeit und Preisentwicklung von Betriebsstoffen. Insbesondere betrifft dies die Seite der Kälteerzeugung, da hier die etablierten Technologien durch politische Reglementierungen über Verbote und Verknappung immer weiter eingeschränkt werden. Bei Anlagen mit Lebenszeiten über 30 Jahren steht für die Betreiber gerade die Zukunftssicherheit, Ausfallsicherheit und Qualität ihrer Anlagen im Fokus. Des Weiteren spielen Energieeffizienz, Sicherheit, Auswahl von Komponenten, Dokumentation und Langlebigkeit eine maßgebliche Rolle.

HOF Sonderanlagenbau hat die Kundenbedürfnisse verstanden und das Verfahren HOF-CryoBlizzard entwickelt. Dazu wurde ein Retrofit an einer unternehmenseigenen Gefriertrocknungsanlage aus dem Jahr 1998 durchgeführt. Dabei handelt es sich um einen Gefriertrockner mit einer Chargenkapazität von 40 kg für die Insulin­herstellung. Die Kälteerzeugung wurde vor dem Retrofit durch zwei Kältesätze mit jeweils 12 kg des Kältemittels R 404 A (GWP 3922) realisiert. Steuerung der Prozessanlage erfolgte über eine Siemens S5.

Turbo Expander

Bild: Mirai Intex

Turbo Expander

Die Anlage wurde im Retrofit auf die neue Kälteerzeugung CryoBlizzard und die aktuelle Steuerung S7-1500 umgestellt. Die Kälteerzeugung besteht mit dem neuen Prozess aus redundanten Kaltluftmaschinen, die modular auf einen zentralen Ladespeicher aufgeschaltet werden. Der Ladespeicher versorgt die Verbraucher wie Stellplatten, Eiskondensator oder Schockfroster direkt mit dem Kälteträger und kann dadurch binnen kürzester Zeit große Leistungen mit homogener Temperaturverteilung abfahren. Durch den Ladespeicher bleiben das Kühlwasser und der Stromverbrauch konstant und es kommt zu keinen Lastspitzen bei der Versorgung. Der Kühlwasserverbrauch konnte beim Retrofit um die Hälfte reduziert werden.

Bei den Kaltluftmaschinen handelt es sich um Kältemaschinen, die mit dem Kältemittel Luft nach dem Joule-Prozess operieren. Der maximale Überdruck in den Maschinen ist 3 bar und vergleichbar mit einem Fahrradreifen. Damit sind diese Maschinen besonders sicher und umweltverträglich. Für den Betreiber ergeben sich keine besonderen Anforderungen bezüglich des Maschinenraums, der Schulungen der Mitarbeiter sowie wiederkehrender Prüfungen. Zudem ist das Kältemittel Luft kostenfrei und immer verfügbar, hat den GWP 0 und ist damit von keinen Regularien betroffen.

Verfahrensfließbild

Bild: HOF Sonderanlagenbau

Verfahrensfließbild

„Für uns war klar, dass wir neue Wege für unsere Kunden gehen müssen. Der Vorteil von Luft als Kältemittel liegt auf der Hand. Luft ist verfügbar, nicht brennbar, nicht giftig und man kann nicht ersticken. Luft hat keinen GWP und fällt somit nicht unter die F-Gase-Verordnung oder andere Reglementierungen. Das ist die Zukunft“, sagt Oliver Fleischer aus der Abteilung Entwicklung Kältetechnik und Serviceleitung.

Der Kältekreislauf wird durch eine luftgelagerte, ölfreie Turboverdichter-Expander-Einheit angetrieben, die nahezu verschleißfrei bis zu 88 000 Umdrehungen pro Minute läuft. Dabei wird der Kälteträger im Ladespeicher in einem in der Kältemaschine integrierten Wärmeübertrager gekühlt. Die dadurch erwärme Luft wird von dem Turboverdichter angesaugt und von 1 nach 2 verdichtet. Danach wird die Energie im Gaskühler an die Umgebung abgegeben und von 2 nach 3 abgekühlt. In einem inneren Wärmeübertrager, dem Rekuperator, wird die Luft von 3 nach 4 stark abgekühlt und dann von 4 nach 5 im Expander arbeitsverrichtend entspannt. Die Arbeit wird der Verdichtung wieder zugeführt. Die Energie wird nun durch die Erwärmung der Luft im Kälteträger-Wärmeübertrager von 5 nach 6 aufgenommen. Nachdem die Luft sich im Rekuperator wieder von 6 nach 1 erwärmt hat, wird sie vom Verdichter angesaugt und der Kreisprozess beginnt erneut.

Durch den modularen Aufbau kann die Leistung des CryoBlizzard variabel skaliert werden und kann damit vom kleinen Gefriertrockner bis zur Zentralkälteanlage für komplette Werke angepasst werden. Mit dem CryoBlizzard können bestehende Anlagen als Retrofit erneuert und neue Anlagen realisiert werden. Damit hat HOF nach eigenen Angaben die zukunftssichere Lösung für die Gefriertrocknung und Schockfrostung entwickelt, die nicht nur sicher für Mensch und Umwelt ist, sondern auch bezüglich der Qualität und Verfügbarkeit der Anwendung neue Maßstäbe setzt.

TS-Diagramm

Bild: Refolution

TS-Diagramm

Jetzt weiterlesen und profitieren.

+ KK E-Paper-Ausgabe – jeden Monat neu
+ Kostenfreien Zugang zu unserem Online-Archiv
+ Fokus KK: Sonderhefte (PDF)
+ Webinare und Veranstaltungen mit Rabatten
uvm.

Premium Mitgliedschaft

2 Monate kostenlos testen