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Kältetechnik für die Extrusion im Stammwerk von OBO Bettermann

Alle Register gezogen

Arbeitserleichterung ist das Grundprinzip der zahlreichen Innovationen, die OBO Bettermann in den vergangenen Jahrzehnten zur Serienreife entwickelt hat und die insbesondere dem Bauhandwerk zugutekommen. 1952 war es ein Metalldübel, der ohne Bohren direkt in die Wand geschlagen werden kann. Daraus leitet sich übrigens der Markenname ab: OBO“ ist die Kurzform für ohne Bohren“. Zu den weiteren Innovationen gehören u. a. das Überspannungsschutz-System OBO V-15 (1972), das Verbindungs- und Befestigungs-System Multiquick (1998), das voll versenkbare Unterflur-System GRAF9 (1994), die steckbare Kabelrinne RKS-Magic (2008) und das steckbare Einbaugeräte-System Modul 45 Connect (2010).

Mit diesen und zahlreichen anderen Systemen schafft OBO Bettermann Verbindungen in der Gebäude- und Energietechnik, aber auch im Industrie- und Anlagenbau. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Menden – nicht weit von L & R – hat eine echte Erfolgsgeschichte geschrieben und ist heute mit über 3000 Mitarbeitern in mehr als 60 Ländern auf allen Kontinenten präsent.

Zu den Grundprinzipien von OBO Bettermann gehört eine hohe Produktionskompetenz insbesondere in der Metall- und Kunststoffverarbeitung. Dabei wird die Idee der kontinuierlichen Verbesserung praktiziert und gelebt: Die Prozesse werden ständig optimiert und weiterentwickelt. Das gilt auch für vermeintliche Nebenprozesse“ wie die Versorgung der kunststoffverarbeitenden Produktionsstätten mit Kälte für die Werkzeug- und Hydraulikkühlung.

Hier gab es in der Firmenzentrale in Menden Optimierungsbedarf. Denn die Kältetechnik für die Versorgung der Extrusionsanlagen zur Produktion von Kunststoff-Kabelkanälen war in die Jahre gekommen“ und entsprach nicht mehr dem neuesten Stand in Bezug auf Servicefreundlichkeit und Energieeffizienz.

Der Nachhaltigkeit verpflichtet

Die Energieeffizienz ist für OBO Bettermann ein ganz wichtiger Faktor, denn das Unternehmen hat sich der Nachhaltigkeit verpflichtet und bezieht zum Beispiel zu 100 Prozent regenerativ erzeugten Naturstrom – und reduziert damit die jährlichen CO2-Emissionen um beachtliche 9800 t.

Mit der Projektierung der neuen Anlage wurde L & R Kältetechnik beauftragt. Deren Projektingenieure ermittelten zunächst den Ist-Zustand und den Bedarf an Kälte in der Produktion. Auf dieser Basis entwickelten sie ein neues Kühlkonzept mit einer energieeffizienten Split-Kälteanlage, bei der zentrale Komponenten wie Wärmeübertrager, Verdichter und Pumpen im Gebäude untergebracht sind und die Kältemittel-Verflüssiger im Außenbereich.

Zentrale Split-Kälteanlage mit 2 × 300 kW Kühlleistung

Die Anlage mit einer Kälteleistung von 2 × 300 kW stellt Wasser mit einer Vorlauftemperatur von 14 °C bereit. Sie ist mit einem Freikühler ausgerüstet, der die Primärkälte bei niedrigeren Außentemperaturen aus der Umgebung bezieht. Diese sogenannte Winterentlastung“ entlastet die Kältemaschine ganz wesentlich und führt bei Außentemperaturen unterhalb von etwa 10 °C zu beachtlichen Energieeinsparungen.

Effizient angetrieben und gesteuert

Die Verbraucherpumpen der Kälteanlage sind mit druckabhängigen drehzahlge-regelten Antrieben ausgerüstet. In der Praxis reduziert das den Energieverbrauch der Pumpen um bis zu 40 Prozent. Auch die hocheffizienten Antriebe der Bitzer-Schraubenverdichter werden drehzahlgeregelt und somit bedarfsgerecht angesteuert.

Darüber hinaus entschied sich OBO Bettermann – wie von L & R empfohlen – für eine Anlage mit VariKon-Steuerung, die eine gleitende Kondensationstemperatur gewährleistet und damit für weitere signifikante Energieeinsparungen sorgt. Denn konventionelle Kältemaschinen werden mit einer festen Kondensationstemperatur betrieben, die in der Regel bei ca. 47 °C liegt. Dieses Temperaturniveau benötigt man allerdings nur bei hohen Außentemperaturen von ca. 35 °C. Bei kühlerem Klima von beispielsweise 8 °C reicht eine niedrigere Kondensationstemperatur von – in diesem Fall – 20 °C völlig aus. Bei einer Außentemperatur von zum Beispiel 8 °C wird die Kältemaschine mit einer Kondensationstemperatur von 20 °C betrieben. Die VariKon-Steuerung regelt die Kondensationstemperatur entsprechend in Abhängigkeit von der Außentemperatur und erreicht damit eine deutlich geringere Leistungsaufnahme des Verdichters.

Ein nachhaltiges Konzept – ökonomisch und ökologisch

Typisch für die Angebotsausarbeitungen von L & R ist die Tatsache, dass die Energieeinsparmaßnahmen als Optionen ausgewiesen und sowohl mit ihren Kosten als auch mit den zu erwartenden Einspareffekten dargestellt sind. Der Anwender kann somit auf einen Blick die Amortisationszeiträume jeder einzelnen Maßnahme erfassen und seine Entscheidung treffen. Bei der VariKon-Steuerung beispielsweise hat L & R für die Kälteanlage im OBO-Werk Menden eine jährliche Einsparung von knapp 35 000 Euro errechnet. Für die Kombination von Winterentlastung (Freikühler) und VariKon ergab sich eine Einsparung von 56 700 Euro Energiekosten. Und für die drehzahlgeregelten Verdichter wurde eine jährliche Einsparung von 6460 Euro errechnet.

Damit errechnet sich allein durch diese drei Energiesparoptionen eine jährliche Einsparung von über 98 000 Euro, und alle drei Maßnahmen amortisieren sich in sehr überschaubaren Zeiträumen. Deshalb erstaunt es nicht, dass sich OBO Bettermann für alle angebotenen Optionen entschied – zumal dadurch neben der ökonomischen auch die ökologische Nachhaltigkeit gestärkt wird. Denn jeder Euro, der beim Energieverbrauch eingespart wird, verringert auch den ökologischen Fußabdruck“, den das Werk hinterlässt.

www.lr-kaelte.de

Burkhard Rüßmann,

Geschäftsführer, L&R Kältetechnik GmbH & Co. KG, Sundern

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