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Kältedämmsystem für Rohre im Grand Tower in Frankfurt/Main

Energieeffizienz, Brand- und Tauwasserschutz

Für die TGA-Planung im Projekt verantwort­lich zeichnete die ventury GmbH aus Dresden. Dort erkannte man das Potenzial des neuen Dämmsystems auf Basis nichtbrennbarer Steinwolle. Denn die Fachplanung setzt heute, wo immer möglich, auf nichtbrennbare Baustoffe. Je weniger nachträgliche brandschutztechnische Ertüchtigung einer Installation vonnöten ist, desto besser für den baulichen Brandschutz und die Kosten.

Offensichtliche Stärken

Die M&S Haustechnik aus Friedrichroda führte im Auftrag der gsp Städtebau im Grand Tower TGA-Installationen mit einem Auftragsvolumen von rund 23,0 Mio. Euro aus. Verarbeitet wurden dabei Rohrleitungen mit Dimensionen zwischen DN 15 und DN 150, teilweise gebogen in engen Radien. Beim System Teclit bestehen die Rohrschalen und Matten aus Steinwolle und sind genauso flexibel und einfach zu verarbeiten wie die anderen Dämmsysteme des Herstellers für die Haustechnik.

Zusätzlich ist Teclit ein System, für das in der Verarbeitung nur Klebebänder für den Verschluss der Produktstöße verwendet werden, statt leicht entzündlicher Flüssigkleber. Auch werden keine bituminösen Fugendichtstoffe gebraucht. Die Arbeit geht also sauber und somit für die Mitarbeiter angenehm vonstatten. Das Alutape des Systems mit seiner speziell für die Kälteisolierung ausgelegten Klebefläche ist einfach zu verarbeiten.

Eigenständiges Qualifizierungsprogramm

Das Team der ausführenden Kramer Dämmtechnik GmbH absolvierte ein eigens zum System Teclit gehörendes Qualifizierungsprogramm, das in der Zertifizierung als Verarbeiter dieses Kältedämmsystems mündete. Dabei wurde vermittelt, dass das Alutape mit einem besonders klebestarken, vernetzten Haftkleber ausgestattet ist. Und das flexible Flextape ist ein hochwertiges Dichtband für die Verklebung aller Anschlussfugen, die eine hohe Flexibilität und Festigkeit aufweisen müssen. Es ist sehr elastisch und wird an Durchdringungspunkten der Aluminiumummantelung eingesetzt, wie zum Beispiel rund um Mess- und Steuereinrichtungen.

Eine optimale Verklebung aller Dämmstofffugen ist bei den üblichen Baustellentemperaturen im Winter wie im Sommer sichergestellt. Die aufkaschierte Aluminium-Sandwichfolie ist sehr robust und macht die Dämmstoffe zu einer Isolierung, die kaltgehende Leitungen zuverlässig vor Feuchtigkeit und Korrosion schützt.

Einfacher und schneller abhängen

Auch für die M&S Haustechnik brachte das System Teclit eine Neuerung mit sich, denn die Monteure des Unternehmens arbeiteten im Grand Tower erstmalig mit Teclit-Hangern, um die Rohrleitungen an rund 3 000 Stellen unter Decken abzuhängen. Letztendlich ließen sie sich einfacher und schneller montieren als die Hanger, mit denen bisher gearbeitet wurde.

Die Hanger umschließen die Rohrleitung mit einem Dämmkern aus druckfester Steinwolle und vermindern so den Wärmeeintrag in das Kältemedium im Bereich der Rohrhalterungen. Sie sind wie die Rohrschalen und Dämmmatten im System mit einer glasfasernetzverstärkten Aluminiumfolie
kaschiert. Das macht den Anschluss der Rohrdämmung sicherer.

Positives Fazit

Vor dem Hintergrund der eigenen Erfahrungen und nach dem Feedback des Partners M&S Haustechnik zieht Kramer Dämmtechnik ein positives Fazit: Das geprüfte, nichtbrennbare System Teclit für die Isolierung von Kälteleitungen kann sogar offen in Flucht- und Rettungswegen eingesetzt werden. Es erspart dort einen ganzen Arbeitsschritt. Außerdem bieten die robusten Alukaschierungen auf den Dämmstoffen einen hohen Schutz vor Beschädigungen. Die mögliche einlagige Verlegung spart Platz in abgehängten Zwischendecken. Das System hat also viele Verarbeitungsvorteile, die insgesamt eine schnellere Montage ermöglichen.

Umfangreiche Isolierarbeiten

Im Grand Tower wurde das System Teclit in allen Klima-/Kältevor- und Rücklaufbereichen sowie auf den kaltgehenden Trinkwasserleitungen eingesetzt. Rund 10 000 laufende Meter Kälteleitungen wurden dabei mit Rohrschalen PS Cold und etwa 250 m2 Kanaloberflächen mit der Dämmmatte LM Cold isoliert. Zusätzlich kamen Rohrschalen Rockwool 800 bei etwa 12 000 Metern warmgehender Trinkwasserleitungen sowie bei Heizungsvor- und -rücklauf zum Einsatz. Durch das Abschottungssystem Conlit 150 U sind Kombinationen von warmgehenden und kaltgehenden Mediumleitungen in einer Bauteildurchführung machbar. Alles geprüft auf 0-Abstand und unabhängig vom Werkstoff der Rohrleitung. Somit ist kein Umdenken bei der Verarbeitung und beim Wechsel zwischen verschiedenen Materialien notwendig.

Passende Dämmdicke wählen

Zur Frage der richtigen Dämmdicke ist zunächst die EnEV heranzuziehen. Sie fordert die Dämmung auf Kälteverteil- und Kaltwasserleitungen zur Reduktion der CO2-Emissionen sowie zur Vermeidung eines Tauwasserausfalls. Dabei reichen die in Verordnungen vorgeschriebenen Dämmdicken allerdings oft nicht aus, um einen Tauwasserausfall tatsächlich zuverlässig zu verhindern oder gar nennenswert den Energiebedarf für die Kälteerzeugung zu senken.

Gemeinsam mit dem Forschungsinstitut für Wärmeschutz e. V. FIW hat Rockwool angesichts dieser unbefriedigenden Situation deshalb empfehlenswerte Dämmdicken für die meisten Anwendungen berechnet. Welche Dämmdicke in einem Objekt und für den gegebenen Anwendungsfall zuverlässig vor Tauwasserausfall schützt, können Anwender entweder einfach mit der sogenannten Teclit-Drehscheibe ermitteln, oder aber sie nutzen das Teclit-Planungstool auf der Website von Rockwool, mit dem die individuelle Dimensionierung von Dämmungen schnell und einfach zu berechnen ist. 

Martin Schwark,
Manager Segment Cold Piping bei der Deutsche Rockwool GmbH & Co. KG, Gladbeck
Rockwool / Schwark

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