Das neueste Kälte-Projekt für Katjes: Für den Standort Emmerich entwickelte Johnson Controls eine neue, einzigartige Kühllösung – einen Kälte-Technikcontainer, abgestimmt auf die speziellen Bedürfnisse des lebensmittelverarbeitenden Unternehmens.
Die Katjes Fassin GmbH und Co. KG gehört mit den Marken Katjes, Wick Hustenbonbons, Ahoj-Brause und Sallos zu einem der drei größten Zuckerwarenhersteller in Deutschland. Seit 1988 legt Katjes Wert auf natürliche Zutaten und verzichtet bei der Produktion seit 2016 komplett auf tierische Gelatine. Damit ist das Süßwarenunternehmen ein Vorreiter im Bereich vegetarischer Fruchtgummis und Lakritz. 500 Mitarbeiter verteilen sich auf drei Standorte: In Remshalden bei Stuttgart werden Brauseprodukte gefertigt, Bonbons entstehen in Potsdam-Babelsberg, und in Emmerich am Niederrhein werden Fruchtgummis und Lakritz produziert. „Bei der Herstellung von Lebensmitteln spielt Kältetechnik eine entscheidende Rolle. Frische, Geschmack, Qualität und Haltbarkeit lassen sich nur mithilfe von verlässlichen Kühlsystemen gewährleisten“, sagt Dirk Ossenbrink, technischer Leiter, Katjes Fassin GmbH & Co. KG.
Bereits im Frühjahr 2016 entschied Katjes, seinen Hauptsitz in Emmerich weiter auszubauen und zu modernisieren. Das implizierte unter anderem auch die Erneuerung der bestehenden Kühlanlagen, da diese der zukünftig höheren Produktionsauslastung, die mit dem Ausbau des Produktionsstandortes einherging, unbedingt gewachsen sein mussten. Dieses Projekt gab der Süßwarenhersteller direkt in die Hände des Kälteexperten Johnson Controls – denn schließlich blickte man auf eine lange, erfolgreiche Zusammenarbeit zurück.
Bis zu 35 Prozent Energiekostenersparnis
Um die effizienteste Kühllösung für den Produktionsstandort Emmerich zu ermitteln, führte Johnson Controls neben einer Bestandsanalyse der bestehenden Kälteleistungen auch eine wirtschaftliche Analyse des Nutzerverhaltens (Bedarfsermittlung) durch. Die Ergebnisse bildeten die Basis für eine umfangreiche Machbarkeitsstudie, die die infrage kommenden neuen Kühlsysteme und das Bestehende hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit und Umsetzung gegenüberstellte. Hier kristallisierte sich heraus, dass die neue Containerlösung im Vergleich zur bestehenden Anlage aus zwei 15 Jahre alten, luftgekühlten Flüssigkeitskühlern eine bis zu 35-prozentige Einsparung der Energiekosten bewirken könnte. So wurde diese Lösung auf die individuellen Bedürfnisse von Katjes zugeschnitten. Der Süßwarenhersteller erhielt von Johnson Controls im Frühjahr 2018 den weltweit ersten Kälte-Technikcontainer.
Modulares Kühlsystem setzt Maßstäbe
Für einen reibungslosen Produktionsablauf forderte Katjes ein möglichst kompaktes System, das wenig Stellfläche einnimmt. Höchste Energieeffizienz und Verfügbarkeit waren überdies Grundvoraussetzungen. All dem wird das neue, modulare Kühlkonzept von Johnson Controls gerecht: Alle Systemkomponenten befinden sich dabei in einem Container, der nur einen kleinen Grundriss hat und wenig Platz benötigt. Das Herz der speziell für Katjes entwickelten Anlage ist ein wassergekühlter Flüssigkeitskühler mit Schraubenverdichtern und VSD-Antrieb aus der YVWA-Baureihe der Johnson Controls Marke YORK. Mit seinem hocheffizienten Wärmetauscher und in Kombination mit stufenloser Drehzahl und intelligenter Regelfunktion ist der YVWA-Flüssigkeitskühler schon in seiner Standardbauweise ein Energiesparwunder, das bei Systemtemperaturen von 16/10 °C eine Kühlleistung von 1000 kW erzielt. Zudem lässt es sich präzise auf individuelle Kundenanforderungen konfigurieren. Im Container wird der YVWA von einem teiladiabaten Trockenkühler von der Firma Jaeggi als Rückkühlwerk unterstützt. Der Hybrid Blue ADC des Partners fügt sich dank seiner minimalen Aufstellfläche und seinem geringen Wasser- und Energieverbrauch optimal in das Kühlkonzept für die Produktion und die Trocknungsstraßen von Katjes ein und kann auch für die freie Kühlung verwendet werden. Für die Teiladiabatik des Rückkühlwerkes ist keine Wasseraufbereitung nötig, was einen hygienisch absolut unbedenklichen Kühlbetrieb sicherstellt. Zudem fällt der Rückkühler nicht unter die 42. BImSchV und ist perfekt für den lebensmittelverarbeitenden Betrieb geeignet. Abgerundet wird das System durch die integrierte Regelung SABROE 360 von Johnson Controls, die für das optimale Zusammenspiel zwischen den Komponenten, der Maschine und dem Rückkühler sorgt und unkompliziert sowie intuitiv in der Handhabung ist.
Einbau bei laufendem Betrieb
Die Herausforderung in Emmerich: Der Austausch der beiden alten Flüssigkeitskühler durch den Kälte-Technikcontainer musste ohne Produktionsstillstand und während des laufenden Betriebes geschehen. Ein Kundenwunsch, der Johnson Controls nicht unbekannt ist und der dank viel Know-How und Erfahrung gut gemeistert werden konnte. Nach der zweijährigen Bauphase kann Katjes in Emmerich mittlerweile – auch in den kritischen Sommermonaten – höhere Chargen produzieren und spart dabei im Vergleich zur vorangegangenen Kühllösung mehr als ein Drittel seiner Energiekosten ein. Und das wird so bleiben: Auch weiterhin wird Johnson Controls ganz nah am Kunden sein und mit seinen Services – Energieanalysen, Wartung, Reparaturen, Modernisierungen – für ständige Verfügbarkeit sorgen. ■