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Ausbildung hilft gegen Personalmangel

Umschulung zum Mechatroniker für Kältetechnik

KK-Redaktion: Aus welchem Grund haben Sie Ihr Konzept zur Umschulung auf den Beruf des Mechatronikers, der Mechatronikerin für Kältetechnik entwickelt?

Beermann: Der Arbeitsmarkt fordert vermehrt gut ausgebildete Fachkräfte. Umschulungen sind deshalb heutzutage dringend erforderlich, um den Mangel an Fachkräften auch in der Zukunft zu decken. Gut ausgebildete Mechatroniker für Kältetechnik werden in den Betrieben jeder Größenordnung dringend gesucht und die Tendenz ist steigend, weil neben dem Boom im Bereich Klimaanlagen und Wärmepumpen auch verschärfte gesetzliche Auflagen, z.B. im Umweltschutz (jährliche Dichtheitsprüfungen, Energieeffizienz) und in der Sicherheitstechnik, dafür sorgen, dass der Mechatroniker für Kältetechnik mit seiner hohen Qualifikation immer gefragter wird.

Experten sprechen von einem Bedarf, der von einer Verdopplung der aktuellen Fachkräfteanzahl ausgeht. Die Abgänger einer Umschulung haben deshalb außerordentlich gute Chancen, nach der bestandenen Gesellenprüfung einen Job zu bekommen.

KK-Redaktion: Welches konkrete Angebot können Sie Interessenten machen?

Beermann: Das Informationszentrum für Kälte-, Klima- und Energietechnik (IKKE) in Duisburg, das Aus- und Weiterbildungszentrum der Kälte- und Klimaanlagenbauer-Innung Nordrhein (KIN), führt regelmäßig Umschulungen zum Mechatroniker für Kältetechnik durch. Unsere Einrichtung ist offiziell nach § 8 und 10 der AZWV (Anerkennungs- und Zulassungsverordnung Weiterbildung) für derartige Maßnahmen zugelassen und somit förderwürdig durch die ARGE und die Agentur für Arbeit.

Die KIN hat bereits seit 1990 Erfahrungen mit Umschulungen zum Kälteanlagenbauer. Mit Einführung der neuen Ausbildungsverordnung zum Mechatroniker für Kältetechnik wurde das Umschulungskonzept etwas überarbeitet und gemäß AZWV neu zugelassen.

KK-Redaktion: Wie lange dauert die Ausbildung und welche Inhalte werden vermittelt?

Beermann: Die Umschulung dauert 28 Monate und schließt mit der Gesellenprüfung ab. Die Ausbildungsinhalte richten sich nach der neuen Ausbildungsverordnung vom August 2007. Der Mechatroniker für Kältetechnik ist für die komplette Planung, Berechnung, Montage, Inbetriebnahme, Wartung, Instandhaltung und Überwachung von Kälte- und Klimaanlagen sowie Wärmepumpen aller Art zuständig.

KK-Redaktion: Wie Ihrer Homepage zu entnehmen ist, läuft derzeit ein Kurs. Wie wird der Kontakt zwischen den Kursteilnehmern und den Betrieben gefördert?

Beermann: Neben dem Theorie- und Praxisunterricht, der in unserem Ausbildungszentrum stattfindet, werden zwei sechswöchige Praktika in Kälte-Klima-Fachbetrieben durchgeführt, die später potenzielle Arbeitgeber der Umschüler sind.

Für die aktuell laufende Maßnahme (1.10.2008 bis 31.1.2011) beginnt im Juli 2009 das erste Praktikum in einem Fachbetrieb. Die Teilnehmer haben dann beste Möglichkeiten, ihr Fachwissen im Feld auszutesten. Bei guten Leistungen werden wichtige Kontakte aufgebaut, die später zu einer Übernahme führen können.

KK-Redaktion: Wie groß sind denn üblicherweise die Erfolgsraten?

Beermann: Die Wiedereingliederungsquoten für Teilnehmer mit einer erfolgreichen Gesellenprüfung liegen bei 85 bis 95 %.

Mit dem neu aufgebauten Ausbildungszentrum in Duisburg-Rheinhausen hat sich die Ausbildungsqualität durch die wesentlich erweiterten Möglichkeiten zudem deutlich verbessert.

KK-Redaktion: Was muss denn ein Umschüler mitbringen, damit die Maßnahme erfolgreich werden kann?

Beermann: Teilnehmer mit Interesse an Ausbildungsinhalten in den Fächern Mathematik, Elektrotechnik, Steuerungstechnik, Physik, Chemie, Mechanik, Werkstoffkunde und Wärmelehre sowie einem guten Hauptschulabschluss sind gern willkommen, sich zur Umschulung bei uns zu bewerben. Daneben sollte man Spaß an einem handwerklichen Beruf haben, der auch mal mehr als nur einen 8-Stunden-Tag erfordert.

KK-Redaktion: Kann ein Kälte- und Klimaanlagenbauer mit Personalbedarf selbst aktiv werden?

Beermann: Es besteht natürlich die Möglichkeit, dass ein Kälte-Klima-Fachbetrieb die Umschulung bei uns finanziell unterstützt, um einen Wunschkandidaten besonders zu fördern. Dies ist aber eher die Ausnahme. Über gezielte Anzeigenwerbung und über die direkte Ansprache bei der zuständigen Agentur für Arbeit/ARGE können auch geeignete Leute akquiriert werden.

KK-Redaktion: Wann besteht die nächste Möglichkeit für einen Einstieg?

Beermann: Ab 1. Oktober 2009 startet bei uns in Duisburg die neue Umschulungsmaßnahme, die dann im Januar 2012 mit der Gesellenprüfung endet. Infos hierzu gibt es auch auf unserer Homepage.

KK-Redaktion: Und wer bezahlt die Umschulung?

Beermann: Üblicherweise wird die Maßnahme von der ARGE gefördert. Interessierte Teilnehmer sollten daher vorher mit der zuständigen ARGE oder Agentur für Arbeit klären, inwieweit eine persönliche Förderung in Frage kommt.-

Angebote für Umschulungen

IKKE gGmbH

Kruppstr. 184, 47229 Duisburg-Rhein­hausen, Ansprechpartner Viktor Stoda und Karsten Beermann, Telefon (02065)839260, nächster Kurs 01.10.200931.01.2012

https://www.i-k-k-e.com/

NKF Norddeutsche Kälte-Fachschule

Philipp-Reis-Str. 13, 31832 Springe, Ansprechpartner Iris Wolf-Bormann und Stephan Hofmann, Telefon (05041)9454-0, nächster Kurs: 29.03.201030.03.2012

https://www.nkf-springe.de/

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