Noch in 2017 hatte es geheißen, dass die Emissionen des HFKWs R 23 – ein Gas mit einem GWP von 12 400, das als Nebenprodukt bei der Herstellung von R 22 anfällt – so gut wie aus der Atmosphäre verschwunden seien. Nun sagt jedoch ein internationales Forscherteam, koordiniert durch die Universität Bristol, dass die HFKW-23 Emissionen ein Rekordniveau erreicht hätten aufgrund der R 22 Produktion in Entwicklungsländern, bei der das Gas unkontrolliert in die Atmosphäre entweichen würde.
Bereits in 2015 hatten Indien und China, die zu den größten Verursachern von HFKW 23 gehören, ehrgeizige Pläne angekündigt, um die Emissionen in ihren Herstellungsstätten drastisch zu reduzieren. In 2017 berichteten beide Länder, die HFKW 23-Emissionen so gut wie eliminiert zu haben. Internationale Wissenschaftler waren daher davon ausgegangen, dass die weltweiten Emissionen von 2015 bis 2017 um fast 90 Prozent sinken würden, was sich entsprechend in der Atmosphäre widerspiegeln würde. Nun jedoch demonstrierten die Forscher laut einer in der Zeitschrift Nature Communications veröffentlichten Studie, dass die Konzentrationen in der Atmosphäre in 2018 ein Rekordniveau erreicht hätten. So heißt es, dass diese in 2017 bei 15,9 Gg/Jahr (15 900 Tonnen) gelegen hätten, was den jährlichen Emissionen von rund 50 Kohlekraftwerken entspricht.
Dr. Kieran Stanley, Hauptautor der Studie und Forscher an der Universität Bristol und der Goethe
Universität Frankfurt, dazu: „Laut unserer Studie ist es China höchstwahrscheinlich nicht gelungen, die HFKW 23-Emissionen in dem Maße einzuschränken, wie es angekündigt wurde“. Außerdem, so der Forscher weiter, könne man nicht sicher sein, ob Indien seine Pläne umgesetzt habe. Weitere Messungen seien nötig. Grundsätzlich sei es aber für Länder, die das Kigali Amendment ratifiziert haben, unabdinglich, HFKW 23 so weit wie möglich zu zerstören, um die Vorgaben des Montrealer Protokolls einzuhalten. www.coolingpost.com