Professor Cath Noakes, Universität Leeds, ist Mitglied des wissenschaftlichen Beratungsausschusses der britischen Regierung für Krisensituationen. Er wies darauf hin, dass Klimasysteme in Anbetracht der COVID-19-Pandemie sehr sorgfältig geplant werden müssten, insbesondere dann, wenn es sich um Räume handle, die nicht gelüftet werden können. Ein holistischer Ansatz sei hier dringend erforderlich, bei dem sowohl Luftströme als auch Verbraucherverhalten einfließen sollten. So sei es nicht ausreichend, wenn eine Technologie zwar in der Lage sei, Anforderungen zur Raumluftqualität zu erfüllen, wenn die Verbraucher dann jedoch Anlagen abstellen, Fenster schließen, etc. Man müsse sicherstellen, dass die Verbraucher auch wüssten, wie Lüftung zielgerichtet einsetzt werden müsse.
Genau das Gleiche gelte auch für Klimatechnologien und ihr Zusammenspiel mit anderen technischen Gebäudesystemen, so Professor Noakes weiter. Ein Beispiel sei die Tatsache, dass Umluft in Anbetracht einer Pandemie wie COVID-19 auf keinen Fall genutzt werden solle. Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass das Thema, wie Klima- und Lüftungssysteme zielgerichtet eingesetzt werden können und müssen, auch nach der Pandemie eine wichtige Rolle spielen wird. Verbände haben bereits davor gewarnt, dass die öffentliche Wahrnehmung der Rolle von Klima- und Lüftungssystemen durch die Pandemie erheblich geprägt werde.
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