An der 5. Internationalen Konferenz zu Kältetechnik (ICRT – International Conference on Refrigeration Technology) im südchinesischen Zhuhai nahmen über 300 Teilnehmer aus elf Ländern teil. Im Mittelpunkt der zweitägigen, von dem chinesischen Hersteller GREE gesponserten Veranstaltung, standen der wachsende Kältebedarf in Entwicklungsländern, Luftqualität und Kältemittel.
Professor Yi Jian von der Chinesischen Academy of Engineering an der Tsinghua University rief in seiner Gastrede eindringlich dazu auf, dass der steigende Energieverbrauch durch das erwartete Marktwachstum für Kälte-und Klimaanlagen nur durch die Kombination von drei Faktoren beherrscht
werden könne: die Reduzierung des konventionellen Kältebedarfs, die Steigerung der Effizienz und die Reduzierung von Leckagen. Gründe für das Marktwachstum seien unter anderem die globale Erderwärmung, die zunehmende Verstädterung und der Bevölkerungszuwachs. Sollten nicht umgehend Maßnahmen ergriffen werden, könnte der weltweite Energiebedarf für Kälte den Energieverbrauch für Heizen bis 2060 übersteigen.
Zu den diskutierten technischen Lösungen zählten zum Beispiel die Erhöhung der Teillasteffizienz insbesondere für VRF-Systeme, die oft nur im Teillastbetrieb laufen. Auch verschiedene Ansätze zur Erhöhung der Verdichtereffizienz wurden vorgestellt, die Bedeutung von Mess-und Regeltechnik, sowie die wichtige Rolle von Wärmepumpen – sowohl im Hinblick auf Effizienz und erneuerbare Energien, als auch auf die Luftqualität. Neben den technischen Lösungen stand aber auch das menschliche Verhalten als wichtiger Faktor im Vordergrund, der den Energieverbrauch für Kühlen maßgeblich beeinflusse.
Zu den Vortragenden aus Europa zählten Andrea Voigt, Geschäftsführerin von EPEE (Verband für Kälte-Klima-Wärmepumpentechnik) und Caroline Haglund Stignor, von der schwedischen Wärmepumpen Forschungseinrichtung RISE. Beide berichteten über Erfahrungen mit der europäischen Gesetzgebung wie den Verordnungen zu F-Gasen, Ökodesign- und Energielabel. www.ejarn.com ■