Laut einer neuen Studie des europäischen Kälteanlagenbauerfachverbands AREA, haben nur 3,5 bis sieben Prozent der Fachbetriebe, die nach der F-Gase-Verordnung zertifiziert sind, entsprechend ausgebildetes Fachpersonal für den Umgang mit nicht-fluorierten Kältemitteln mit niedrigem GWP-Wert wie NH3, CO2, Kohlenwasserstoffe, HFOs … Am besten schneidet dabei Ammoniak mit sieben Prozent und CO2 mit 6,9 Prozent ab, während es nur 6,2 Prozent bzw. 5,3 Prozent für Kohlenwasserstoffe sind, je nachdem, ob es sich um kleine oder größere Anlagen handelt. Nur 3,5 Prozent des Fachpersonals sei ausgebildet für den Einsatz von HFOs, so heißt es weiter.
Laut Studie sind rund 345 000 Fachkräfte im Bereich Kälte- Klima- Wärmepumpen nach der F-Gase-VO in den 18 Ländern, deren Verbände bei AREA Mitglied sind, gemäß F-Gase-VO zertifiziert. Zählt man Großbritannien, die Türkei und Norwegen dazu, steigt diese Zahl auf über 433 000 an. Dabei dominiert die Zertifizierung gemäß Kategorie I mit 85 Prozent aller Zertifizierungen. Im Hinblick auf die Anzahl der Unternehmen sind 116 000 in den 18 EU Ländern gemäß F-Gase-VO zertifiziert und 125 000, wenn man Großbritannien dazuzählt.
AREA hatte bereits in 2012 im Zusammenhang mit der letzten Überarbeitung der F-Gase-VO und insbesondere der Einführung des HFKW Phase-Downs davor gewarnt, dass es nicht genug Fachpersonal für den Umgang mit Kältemitteln mit niedrigem GWP-Wert gebe. Problematisch sei dabei nicht nur die geringe Anzahl entsprechend ausgebildeter Fachleute, sondern auch der Mangel an qualitativ hochwertigen Ausbildungsangeboten. Dies sei bei der damaligen Überarbeitung der Verordnung jedoch nicht beachtet worden.
Neun Jahre später habe sich die Lage laut AREA nicht verbessert, sondern sogar verschlechtert. Denn am Ausbildungsangebot habe sich nur wenig geändert, während jedoch die Nachfrage nach Kältemitteln mit niedrigem GWP-Wert stark angestiegen sei. Zwar seien zunehmend Lösungen mit niedrigem GWP-Wert vorhanden, doch bräuchte es dafür nun auch genug Fachpersonal, um damit sicher umgehen zu können. Aus diesem Grund ruft der europäische Verband dazu auf, die Zertifizierungsanforderungen nun dringend auf alle Kältemittel mit niedrigem GWP-Wert auszuweiten.
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