In Anwesenheit des Beiratsmitgliedes der Bundesfachgruppe Kältetechnik im ZVM, E. Mackscheidt, sowie des VDKF-Landesgruppenleiters, G. Züge, wurde am 6. Juni 1980 im Gildesaal der Handwerkskammer Braunschweig die niedersächsische Kälteanlagenbauer-Innung gegründet. Für einstimmigen Beschluss zeichneten 24 Gründungs- und 5 Gastmitglieder verantwortlich.
Der gewählte Vorstand besteht aus Obermeister Helmut Hebeke, Braunschweig, dem stellvertretenden Obermeister Herbert Lohse, Wolfenbüttel, sowie den Herren R. Bertuleit, Hameln, H. Stibbe, Wunstorf, und P. Weißenborn, Goslar. Der Zuständigkeitsbereich der niedersächsischen Kälteanlagenbauer-Innung erstreckt sich jetzt über die Kammerbezirke Braunschweig, Hannover, Hildesheim, Oldenburg und Ostfriesland; die Handwerkskammern haben zur Gründung ihre einmütige Zustimmung erteilt.
Mit großer Mehrheit wurde von der Gründungsversammlung beschlossen, dass die neue Innung ihren Sitz in Braunschweig erhält, weil sich die dort bereits bestehende Kälteanlagenbauer-Innung besonders für die Nachwuchsförderung eingesetzt hat. So wurde über die Gründung der Niedersächsischen Kälteanlagenbauer-Innung in der KK 7/1980 berichtet.
Zu der Zeit gab es noch keine übergeordnete Organisation der Bundesinnungsverband wurde erst am 26. Februar 1982 gegründet und die Ausbildungssituation lag noch sehr im Argen, wie Reiner Bertuleit in seiner Jubiläumsansprache die Probleme der Anfangsphase rückblickend sehr anschaulich schilderte.
Ferner war die wirtschaftliche Basis mit 20000 DM Jahreshaushalt sehr dünn. Es wurden also unbedingt mehr Mitglieder benötigt. Eine der treibenden Kräfte in dieser Hinsicht war Peter Weissenborn, dem es maßgeblich mit zu verdanken war, dass die Mitgliederzahl innerhalb von fünf Jahren von 24 auf 80 anwuchs.
Erste Ausbildungsaktivitäten gehen auf das Jahr 1984 zurück, als man erstmals eine überbetriebliche Unterweisung im BBZ Braunschweig organisierte, da es bis dahin noch keine Berufsschule mit Fachklassen für Kälteanlagenbauer gab und die Auszubildenden in den Elektrofachklassen unterrichtet wurden. Mit der überbetrieblichen Ausbildung konnte man ihnen nun den Kältekreislauf näher bringen.
1985 erfolgte die Fusion mit Rothenburg/Wümme (ca. 80 Mitglieder). 1987 wurde Reiner Bertuleit erstmals zum Obermeister gewählt und die Geschäftsstelle übersiedelte zur KH Hannover (Geschäftsführer G. Bietendorf). Bei der Ausbildung machte man 1988 mit dem Aufbau einer Kältewerkstatt in der Handwerkskammer Hannover im FBZ-Berenborstel einen weiteren Schritt nach vorne. Erster Ausbildungsleiter war Wolfgang Montagne.
Die Gründung der Norddeutschen Kältefachschule erfolgte schließlich am 2. August 1989 und der Schulbetrieb wurde im Februar 1990 zunächst in angemieteten Räumen am BBS Springe aufgenommen Karl Heinz Gäfgen wurde erster Schulleiter. Obwohl bereits im November 1990 ein Grundstück für den Bau einer eigenen Schule gekauft wurde, dauerte es noch fast zwei Jahre, bis die inzwischen länderübergreifende Innung Niedersachsen/Sachsen-Anhalt im Juli 1992 den Grundstein für die heutige Norddeutsche Kältefachschule legen konnte. Da aufgrund der Wiedervereinigung die öffentlichen Mittel fast ausschließlich in den Osten flossen, wurde der Neubau zu 100 % aus eignen Mitteln finanziert. Im Februar 1993 war die Schule bereits fertig und schon 1995 wurde zur Erweiterung ein Nachbargrundstück hinzugekauft.
Da mit dem Aufblühen der Schule langsam die Betten in Springe knapp wurden, errichtete man von Juli 1996 bis April 1997 ein eigenes NKF Hotel mit Internat. Inzwischen ist noch ein weiterer Erweiterungsbau mit Schulungsräumen in knapp 3-monatiger Bauzeit (1. Juni 30. August 2010) fertiggestellt.
In 20 Jahren NKF wurden in Springe mehr als 1000 Kälteanlagenbauer/Mechatroniker für Kältetechnik ausgebildet. 300 Kälteanlagenbauermeister und 50 Montageund Servicetechniker verließen erfolgreich die Schule. Und das Tagungshotel hatte bereits im Jahr 2005 die Marke von 100000 Übernachtungen geknackt, wie Bertuleit nicht ohne Stolz berichtete.
Nach seiner Ansprache stellte der heutige Schulleiter Stephan Hofmann noch kurz die aktuellen Schulungsangebote vor, bevor zahlreiche Ehrengäste der Innung, der Handwerkskammer, der Politik und anderer Schulen in ihren Grußworten ebenfalls eine kleine Rückschau hielten.
Ein abwechslungsreiches Programm mit einer Falkner- und Wolfsvorführung, einem Zauberer, einer Feuershow, Life-Musik und natürlich einem leckeren Buffet rundeten die gelungene Veranstaltung ab. Bleibt uns nur, der Norddeutschen Kältefachschule und der Innung auch weiterhin alles Gute und viel Erfolg zu wünschen. M. S. -