40 Kandidaten, darunter vier Wiederholer, waren zur Prüfung angetreten und hatten eine anstrengende Prüfungswoche zu absolvieren. Los ging es bereits am Freitag, 23. Januar, dem letzten Schultag des Blockunterrichts an den Berufsbildenden Schulen Springe, für Gruppe 1 mit der schriftlichen Prüfung in der Berufsschule. Die praktische Prüfung in den Werkstätten der NKF fand an je zwei Tagen statt, zum Teil am Wochenende. In insgesamt 14 Stunden war eine komplette Kälteanlage aus den gegebenen Komponenten aufzubauen, zu montieren, zu verdrahten, zu befüllen, in Betrieb zu nehmen und einzuregeln. Neben der Fehlersuche jeder Prüfling musste in angemessener Zeit in einer Anlage eingebaute Fehler identifizieren und beheben waren vier Stunden für die Arbeitsprobe vorgesehen. In diesem Jahr war ein Kreuzstrom-Wärmeübertrager zu erstellen und einzubauen, wie er für Wärmerückgewinnung bei Kälteanlagen verwendet wird. Handwerkliches Können war gefragt beim Biegen, Bohren und Löten mit Silber-, Phosphor- und Weichlot. Am Ende kam es nur bei wenigen Kandidaten zu Zeitüberschreitungen, die als Punktabzug zu Buche schlugen.
Von den 40 angetretenen Prüflingen scheiterten vier in Theorie und Praxis, zehn weitere nur in der Praxis. Fünf mündliche Prüfungen wurden nötig, von denen vier zum Erfolg (Theorie bestanden) führten. Das beste Ergebnis mit Theorie 2 und Praxis 1 erzielte Dennis Hübner (Worthmann und Partner, Hemsbünde), gefolgt von René Albrecht (Rainer Stiegen, Vienenburg) und Jan Grand (Kälte Schrader, Klima GmbH, Marklohe-Lemke), die beide eine Doppelzwei erzielten.
Die Glückwünsche der Lehrerschaft überbrachte der Klassenlehrer, Studiendirektor Dieter Schmidt. Er gratulierte der Junggesellin und den Junggesellen und betonte, dass in diesem guten Jahrgang die Bemühungen der Lehrerschaft auf guten Boden gefallen seien, erkennbar u.a. auch daran, dass manche sogar die Busfahrt zum Verdichterlehrgang bei Bock in Frickenhausen zur Prüfungsvorbereitung genutzt hätten. Schließlich hätten von zeitweise 44 Schülern der Klasse jetzt 39 beim ersten Anlauf die theoretische Prüfung geschafft, davon drei schon vorzeitig. Zum Schluss appellierte er an seine ehemaligen Schützlinge, sich der auf sie zukommenden Verantwortung zu stellen und nicht zu Mitläufern, sondern zu Mitdenkern zu werden, denn wie habe schon Erich Kästner gesagt: Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es.
Landesinnungsmeister Rainer Bertuleit ließ in seiner Freisprechungsrede, die Zeit von der ersten Begegnung mit der Kälte, meist durch ein Schulpraktikum, über die Probezeit mit eher pflegeleichten Azubis, das zweite Ausbildungsjahr mit Führerscheinerwerb und ersten Blechschäden bis hin zur Gesellenprüfung Revue passieren. Nun beginne für die Gesellen die zweite Lehrzeit bei vollem Gehalt. Der frischgebackene Geselle müsse jetzt alleine beim Kunden vorsprechen und Probleme lösen. Fehler seien erlaubt, nicht jedoch derselbe Fehler zweimal.
Bei der feierlichen Überreichung der Gesellenbriefe gab es nicht nur für jeden einen Bildungsgutschein im Wert von 300 Euro, sondern erstmals auch das Zertifikat gemäß EG-Verordnung 303/2008, mit dem der Kälteanlagenbauer jegliche Tätigkeit an Kälteanlagen von der Dichtheitskontrolle bis zur Installation und Instandsetzung ausführen darf. -