Von August 2013 bis September 2016 liefen die Umbau- und Sanierungsarbeiten im Gastronomiegebäude der Semperoper in Dresden. Die Pläne sahen die Umnutzung der Räumlichkeiten in eine Studiobühne und Opernkantine vor. Das Haus soll jetzt als Kammeroper besonders jüngeres Publikum anlocken. 1985 wurde es zusammen mit einem weiteren Funktionsgebäude auf der Rückseite der Oper errichtet.
Es zeichnet sich durch seine markante Fassadenarchitektur aus – eine strenge Rasterung, die sich in den Fenstern und der Verkleidung mit Sandsteintafeln wie-derfindet sowie bronzefarbenen Sonnenschutzverglasungen. Seit 2013 steht das Gebäude als typisches bauhistorisches Zeugnis seiner Entstehungszeit unter Denkmalschutz. Daher beschränkten sich die Bauarbeiten vorwiegend auf das Innere des Gebäudes.
Umbau in Studiobühne und Opernkantine
Im ersten und zweiten Obergeschoss befindet sich die neue Studiobühne. Nach der Fertigstellung bietet sie Platz für rund 160 Zuschauer. Hierzu wurden Teile der Decke zwischen dem ersten und zweiten Geschoss entfernt. Die sichtbaren Stützpfeiler der Fassade bleiben in dem großzügigen Saal sichtbar. Zusätzlich erhielt dieser eine horizontale Beleuchtergalerie. Im Erdgeschoss ist die Opernkantine angeordnet. Sie bietet 120 Sitzplätze, die sich zum nahe gelegenen Zwingerteich orientieren. Die Funktionsräume wie Küche und Speisenausgabe liegen im Kern des Gebäudes.
Lüftungskanäle mit hoher Flexibilität
Im Rahmen der Umbau- und Sanierungsarbeiten erhielt das ehemalige Gastronomiegebäude eine neue Lüftungsanlage. Diese besteht aus Lüftungskanälen von Ursa für die Verteilung der Zuluft. Sie kommen im Saal der Studiobühne zum Einsatz und sorgen dort für ein gleichmäßiges Raumklima. Der Einbau erfolgte in zwei Abschnitten. Zunächst wurden die Kanäle in der oberen Ebene installiert, dann folgte die untere Ebene.
Die kleineren Lüftungskanäle kamen vorgefertigt auf die Baustelle und mussten nur noch eingebaut werden. Die größeren Kanäle wurden auf der Baustelle mit speziellen Schneidwerkzeugen aus den Ursa Air Dämmplatten gefertigt. So konnten die Kanäle genau den vorhandenen Platzverhältnissen angepasst werden. Mithilfe maschinell vorgefertigter Falze wurden die Kanalstücke schnell zu einem Kanalnetz zusammengebaut. Dabei entfiel für den Verarbeiter ein zusätzlicher Arbeitsschritt, denn Lüftungskanal und Dämmung bilden eine Einheit. Die Dämmplatten haben einen nichtbrennbaren Kern aus Mineralwolle sowie eine beidseitige Beschichtung. Die dazugehörigen Werkzeuge erleichtern die Herstellung von Bögen, Reduzierungen oder komplexeren Formteilen. Die große Flexibilität, einfache Verarbeitung und das geringe Gewicht der Kanäle sind beim Bauen im Bestand von besonderem Vorteil.
Betrieb der Lüftungsanlage
Die Lüftungskanäle Ursa Air Zero sind neben ihrer hohen Flexibilität nichtbrennbar und weisen eine hohe Dichtigkeit auf. Letztere ermöglicht einen energieeffizienten Betrieb der Lüftungsanlage. Zusätzlich sorgt der gedämmte Kanal dafür, dass die Wärme- und Energieverluste so gering wie möglich ausfallen sowie die Zulufttemperatur konstant gehalten wird. Der Einsatz der Lüftungskanäle schafft zudem eine hohe Hygienesicherheit, denn sie sind auf der Innenseite mit einem speziellen mineralischen Oberflächengewebe ausgestattet. Diese Beschichtung ist antibakteriell, hygienisch und leicht zu reinigen.
Lüftungsgeräusche wirksam eindämmen
In Theatern, Konzertsälen und Opernhäusern spielt die Akustik eine wichtige Rolle, denn sie beeinflusst die Klangqualität enorm. Verantwortlich für die Ge-räuschentwicklung sind zum Beispiel Ventilatoren oder Luftströme im Kanalnetz. Daher wurde beim Umbau und der Sanierung der zukünftigen Studiobühne der Geräuschentwicklung durch raumlufttechnische Anlagen besondere Beachtung geschenkt. Hier wurde ein Grenzwert von 30 Dezibel (dB) festgelegt. Ursa Air Zero Lüftungskanäle erreichen mit ihrem Kern aus Mineralwolle hohe Schalldämpfungswerte. Der Schall dringt durch das innere Vlies auf die Mineralwolle, wo der Schall absorbiert wird. Zum Bei-spiel beträgt die Schalldämpfung eines Kanals mit den Maßen 300 x 300 mm 8 dB pro Meter Lüftungskanal bei einer Frequenz von 500 Hz. Ein Zero-Kanalnetz wirkt damit wie ein langer Schalldämpfer und sorgt so für angenehme Ruhe auf der Studiobühne.
Fazit
Die in dem ehemaligen Gastronomiegebäude eingebauten Lüftungskanäle erfüllen alle Anforderungen im Hinblick auf Dichtigkeit, Flexibilität, Schall- und Wärmeschutz sowie Hygiene. Sie eignen sich besonders dann, wenn durch die Nutzung ein erhöhter Schallschutz gefordert ist.
Malina Drees,
Kommunikation2B / Mareike Wand-Quassowski / Andre Wand / GbR, Dortmund