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Europa

Blick auf Europa

    Lebensmittelindustrie kämpft für Ammoniak

    Frankreich

    Der französische Verband der Betreiber industrieller Kälteanlagen Usnef (Union syndicale nationale des exploitations frigorifiques) kämpft für das Kältemittel Ammoniak, das in Frankreich wesentlich strenger reglementiert ist als in anderen europäischen Ländern. So wird dort beispielsweise ein Sicherheitsabstand, der bei Anlagen mit einer Füllmenge von 150 bis 1500kg Ammoniak eingehalten werden muss, vorgeschrieben oder auch ein Grenzwert von 300 kW elektrischer Leistungsaufnahme anstelle von 500kW, wie bei anderen Kältemitteln der Fall. Der Usnef fürchtet jetzt, dass die Betreiber der lebensmittelverarbeitenden Industrie in Anbetracht des kommenden R22-Verbots in ernsthafte Schwierigkeiten sowohl organisatorischer als auch finanzieller Art kommen werden. Valérie Hammer, Déléguée Générale bei Usnef, dazu: Die Betreiber können zwischen zwei Lösungen wählen: Ammoniak oder HFKWs. Derzeit sind die sogenannten Drop-In- Lösungen noch nicht so weit entwickelt, dass sie in bestehenden Anlagen mit hoher Leistung eingesetzt werden können. Sie erfüllen daher nicht die Anforderungen der Industrie. Außerdem ist bei den HFKWs zu befürchten, dass sie im Rahmen einer Revision der EU-VO 842/2006 schrittweise verboten werden. Ammoniak hingegen werde bereits seit langer Zeit in zahlreichen Ländern Europas erfolgreich in dieser Art von Anlagen eingesetzt, daher sei es höchste Zeit, dass die französische Regierung ihre Gesetzgebung zu diesem Produkt anpasse. Neben einer Lockerung der Gesetzgebung zu Ammoniak sieht Valérie Hammer außerdem die Notwendigkeit, die Termine für den HFCKW-Ausstieg nach hinten zu verschieben und den Einsatz von HFKWs noch so lange wie möglich zu garantieren. Andernfalls stehe die Zukunft der lebensmittelverarbeitenden Industrie in Frankreich auf dem Spiel. RPF 06/2008

    Britische Studie zu Leckageraten

    Grossbritannien

    Das britische Institute of Refrigeration (IOR) führt derzeit gemeinsam mit dem Carbon Trust Programm eine nationale Studie zu Leckageraten von Kältemitteln durch. Dabei handelt es sich vermutlich um die erste wirklich umfangreiche britische Studie zu diesem Thema. Ziel des Real Zero Project (Null-Leckage-Projekt) ist es, die Gründe für die relativ hohe Leckagerate in britischen Kälte- und Klimaanlagen zu identifizieren sowie den Einfluss von Komponenten, Montageprozeduren oder Wartung. Grundsätzlich soll das Projekt der britischen Kälte- und Klimaindustrie dabei helfen, die Verpflichtungen aus der F-Gase-Verordnung zu erfüllen und in Zukunft Leckagen weitestgehend zu vermeiden. Außerdem wurde ein Rechenmodell entwickelt, um den finanziellen Nutzen zu ermitteln, der sich aus geringeren Leckageraten und verbesserter Anlagentechnik ergibt. Im Rahmen von Real Zero werden Consultants rund 30 Betriebsstätten mit den unterschiedlichsten Kälte- und Klimasystemen untersuchen. Auf dieser Basis sollen dann detaillierte Berichte zu den Anlagen und Leckagen erstellt werden, die auch Vergleiche ermöglichen. Das IOR ist jetzt auf der Suche nach Betreiberfirmen, die bereit sind, an der Studie teilzunehmen. Miriam Rodway, IOR Präsident, zu der neuen Initiative: Wir hoffen, dass dieses Projekt außerdem den Erfahrungsaustausch zwischen verschiedenen Industriezweigen begünstigt ganz besonders im Hinblick auf Anlagentechnik und Technologien zur Leckageverhinderung.RAC 07/2008

    Franzosen drohen mit Austritt aus der AREA

    Europa

    Spätestens seit der letzten Versammlung in Wien kriselt es beim europäischen Kälteanlagenbauerverband AREA (Air conditioning & Refrigeration European Association). Für Unruhe hatte bereits der Rücktritt des Ex-Präsidenten Christian Scholz gesorgt, dessen Rolle vor Kurzem von dem Österreicher Gerhard Neuhauser übernommen wurde. Jetzt gehen die Franzosen auf die Barrikaden und drohen gar mit einem Austritt ihres Verbands Snefcca aus der AREA. So kritisierte Jean Jacquin, ehemaliger AREA-Präsident und Vorgänger von Christian Scholz, in Wien heftig die Tatsache, dass die Stelle des AREA-Geschäftsführers derzeit nicht besetzt sei und dass die Vereinigung daher ihre Aufgaben wie Lobbying, Vertretung der Anlagenbauerinteressen auf europäischer Ebene, Umsetzung strategischer Maßnahmen usw. nicht mehr wahrnehme. Den Vorschlag der Briten, die Geschäftsführung an die europäische Organisation Orgalime ( https://orgalim.eu/ ) anzugliedern, lehnen die Franzosen rundweg ab. Hierbei handle es sich in erster Linie um eine Vereinigung der Herstellerverbände elektrotechnischer Geräte, deren Interessen mit denen der Kälteanlagenbauer in mancher Hinsicht kollidieren könnten. Außerdem sei nicht einzusehen, warum man für Informationen dieser Organisation zahlen solle, die doch sowieso kostenfrei im Internet zugänglich seien. Bis zur nächsten Versammlung der AREA, die für November in Brüssel geplant ist, will sich der Snefcca noch Zeit geben, um eine endgültige Entscheidung zu treffen. Spätestens dann wird er jedoch mitteilen, ob er weiterhin Mitglied bei AREA bleibt oder nicht.

    RPF 06/2008

    Euro-Telegramm

    + + + Die Danfoss-Gruppe bekommt ab dem 1. Oktober 2008 einen neuen CEO. So hat Jørgen M. Clausen, Präsident und CEO seit 1996, angekündigt, ab dem 1.10.2008 von seinen Funktionen zurückzutreten. Nachfolger wird Niels B. Christiansen. Clausen, der im September seinen 60. Geburtstag feiert, dazu: Ich halte das für den besten Moment, mich aus dem Tagesgeschäft des Unternehmens zurückzuziehen und mich auf meine Direktorenposten zu konzentrieren wie z.B. meine Position als Chairman von Sauer-Danfoss und als Mitglied der Bitten und Mads Clausen Stiftung. http://www.scanref.com

    + + + Coca-Cola setzt auf CO2: Laut Neville Isdell, Coca-Cola, funktioniert CO2. Mehr noch: Es ist effizient und sicher. Es ist die Zukunft. Mit dieser Parole ruft Isdell auch seine Wettbewerber auf, auf dieses Kältemittel zu setzen. Gleichzeitig kündigte das Unternehmen an, bis 2010 in 100000 CO2-gekühlte Getränkeautomaten investieren zu wollen. Außerdem sei es durchaus möglich, dass der Aktionsplan auch auf Kühlgeräte für die Gastronomie ausgedehnt werde, da diese entscheidend zum Treibhauseffekt beitrügen. Es wird geschätzt, dass Coca-Cola weltweit rund 10 Millionen solcher Geräte betreibt. https://www.emap.com/

    + + + Caravell in Großbritannien wird nach monatelangen Verhandlungen von dem österreichischen Unternehmen AHT übernommen. Im Zuge der Akquisition wird die Caravell Marke bei allen bestehenden Produkten durch die AHT Marke ersetzt werden. Das bisherige Caravell-Management in Großbritannien wird sich in Zukunft als separate AHT Division um Produkte wie Flaschenkühler, Eiscremetruhen usw. kümmern. Das bereits bestehende AHT-Team wird weiterhin das Supermarktgeschäft betreuen. Hans Jensen, Chairman von Caravell in Großbritannien, wird eine neue Rolle im Einkauf für das Unternehmen übernehmen. https://www.acr-news.com/

    + + + Ramon Vizcaino, spanisches Unternehmen spezialisiert auf Industriekälte, weihte vor Kurzem Venezuelas größtes Kühllager ein. Damit konsolidierte das Unternehmen seine Position als Marktführer in Venezuela, einem Land, in dem Vizcaino bereits seit 30 Jahren präsent ist. http://www.grv.es

    Weitere Informationen

    Andrea Voigt In Zusammenarbeit mit:

    AMV Communication, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, ­internationale Verbindungen und Übersetzungen, Pourrain (Frankreich); http://www.amv-communication.com

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