Regierung modernisiert Ammoniak-Gesetzgebung
Der französische Verband für Kühlhäuser Usnef (Union syndicale nationale des exploitations frigorifiques) hat mit einer gezielten Lobbykampagne einen entscheidenden Durchbruch für den Einsatz von Ammoniak in Frankreichs Kühlhäusern erzielt. Hintergrund für die breit angelegte Aktion war die französische Gesetzgebung, die seit 1998 für Anlagen mit einer Füllmenge von 150 bis 1500 kg Ammoniak eine Mindestentfernung von 50 m zwischen Kälteanlage und Grundstücksgrenze vorschrieb. Die Vorschrift machte den Einsatz von Ammoniak in größeren Anlagen besonders schwierig und häufig unmöglich für die Betreiber, sei es auch Kosten-, sei es aus Platzgründen oder aus einer Kombination von beidem. Mit dem Verbot von R 22-Frischware seit dem 1. Januar 2010 wurde die Lage für die Betreiber sogar noch schwieriger, denn für zahlreiche der Anlagen, die davon betroffen waren und sind, wäre Ammoniak das am besten geeignete Kältemittel, wäre da nicht die Gesetzgebung mit den genannten Vorschriften. Genau diesen Punkt machte sich Valérie Hammer, Déléguée Générale des Verbands zunutze und sprach rund 300 Abgeordnete in ganz Frankreich an, in deren Wahlkreis sich eines oder mehrere Kühlhäuser befanden. Dabei wies sie auf das Risiko der Schließung der Kühlhäuser aufgrund des R 22-Verbots hin und auf die dringende Notwendigkeit für die Betreiber, Alternativen zu finden. Ein weiteres Argument war die Tatsache, dass Frankreich das einzige Land in Europa war mit solch strengen Vorschriften. Selbst die Niederlande, in denen ähnliche Regelungen galten, hatten diese 2004 modernisiert, so dass heute keine Mindestentfernungen für Anlagen unter 6,5 Tonnen mehr vorgeschrieben sind. Der Einsatz des Verbands machte sich bezahlt: die Vorschriften zu Mindestentfernungen wurden von 50 m auf 15 m, und in manchen Fällen sogar auf 10 m gesenkt ein echter Fortschritt, freut sich Valérie Hammer. Trotzdem bleibt sie aber realistisch: Ammoniak ist keine universelle Antwort auf alle Anforderungen in der Kältetechnik. Jede Anlage muss genau analysiert werden, um die beste technische und ökonomisch sinnvollste Lösung zu finden. Probleme sieht Hammer vor allem im Hinblick auf den Kenntnisstand in der Branche zum Thema Ammoniak und das damit verbundene Misstrauen seitens der Betreiber, Planer und Anlagenbauer.
RPF 02/2010
Schottland investiert in Kühlschränke gegen Fettleibigkeit
Die schottische Regierung will über 200000 Pfund pro Jahr investieren, um Läden mit Kühleinrichtungen auszustatten, so dass diese gesunde Nahrung anbieten können. Die Initiative der Regierung wird von weiteren 650000 Pfund der Einzelhändler komplettiert, die am Gesünder Leben-Programm des schottischen LEH-Verbands teilnehmen. Im Rahmen des Programms werden die Märkte mit neuen Chillern und Kühlmöbeln ausgestattet, um frische und gesunde Produkte in ihr Sortiment aufnehmen zu können. Derzeit nehmen rund 625 Märkte teil, es sollen aber bald noch mehr werden. Der schottische LEH Verband (Scottish Grocers Federation SGF) vertritt unabhängige Lebensmittelmärkte in Schottland und zählt rund 250 Mitglieder mit insgesamt über 2000 Läden. Auf einer Konferenz des SGF sagt die Gesundheitsministerin Shona Robison: Wir wollen Schottlands Epidemie der Fettleibigkeit Einhalt gebieten und dieses Programm wird es den Leuten leichter machen, sich für gesunde Nahrungsmittel zu entscheiden. Mit der zusätzlichen Investition von 1,3 Millionen Pfund können mehr Läden von der Initiative erfasst werden.
ACR News 03/2010
Zwei neue Verbände im Kühlhaussektor
Gleich zwei neue Vereinigungen gibt es im Bereich der Kühlhäuser. Zum einen wurde das sogenannte Coldstore Expertise Center gegründet. Damit reagiert eine Gruppe international führender Kühlhausspezialisten auf die steigenden Anforderungen des Marktes. Ziel der neuen Gruppierung ist es, Kühlhausbetreibern, Logistikunternehmen, Investoren und Planern mit fundierten Informationen zum Thema Kühlhaus zur Seite zu stehen. Das Coldstore Expertise Center konzentriert sich dabei auf vier Prioritäten: Management und Consulting, Zusammenarbeit und Synergien, Ausbildung sowie Planung und Ausführung von Kühlhäusern, Distributionszentren usw. Zum anderen haben die beiden europäischen Verbände European Cold Storage and Logistics Association (ECSLA) und Global Cold Chain Alliance (GCCA) Ende Februar in Amsterdam ein Abkommen zur Gründung einer neuen, gemeinsamen Organisation unterzeichnet. Der neue Verband wird unter dem Namen ECSLA weitergeführt und Partner der GCCA sein. Durch die Partnerschaft wollen die beiden Organisationen erweiterte Programme und Dienstleistungen für die europäischen nationalen Kühlhausverbände und Unternehmen anbieten. Theo van Sambeeck, der ebenfalls Mitglied der Geschäftsführung des Coldstore Expertise Centre ist, ist neuer Geschäftsführer des Verbands, ein General Secretary soll in Brüssel ernannt werden, um Lobbyaufgaben zu übernehmen.
ColdstoreExpertiseCenter; GCCA
Euro-Telegramm
+ + + Nach fast 40 Jahren muss die skandinavische Fachzeitschrift ScanRef voraussichtlich die Publikation einstellen. Auslöser dafür war die Wirtschaftskrise, die in 2009 zu einem Einbruch des Anzeigenvolumens führte. Erschwerend hinzu kam die Entscheidung des schwedischen Kälteverbands, der das Magazin neben dem norwegischen, dem dänischen und dem finnischen Verband bislang unterstützt hatte, sich von der Zeitschrift zurückzuziehen. Für die Herausgeber von ScanRef ist die Publikation wirtschaftlich damit nicht mehr rentabel. Über die Zukunft des Newsletters http://www.scanref.com soll noch entschieden werden. http://www.scanref.com
+ + + Vom 15. bis 19. April findet in Damaskus, Syrien, die Climatech 2010 statt, die 3. Internationale Ausstellung für Heizung, Lüftung, Kälte und Klima. Die Climatech gilt als Vorreiterevent im Mittleren Osten. Auf der Messe werden Technologien für alle Sektoren von Wohnraumklima über gewerbliche Anwendungen bis hin zum industriellen Bereich vorgestellt. http://www.climatech-sy.com
+ + + Auf einer Fachpressekonferenz des europäischen Verbands EPEE in Brüssel sagte Marios Avraamides, EU Kommission, GD Climate-Action, dass derzeit eine umfassende Studie zur Bereitstellung des technischen Inputs für die Revision der F-Gase-Verordnung laufe. Dabei sei zu bedenken, dass es derzeit keine Lösungen ohne Treibhauspotenzial (zero GWP), die sich für alle Anwendungen eignen, gebe: Wir sind uns bewusst, dass derzeit einige Anwendungssektoren bereit sind und andere nicht. HFKWs können nicht einfach innerhalb eines Jahres ersetzt werden und den Verbrauchern muss Zeit gegeben werden, um sich entsprechend anzupassen, so Avraamides weiter. Mehr zur Konferenz in der nächsten Ausgabe der KK.
+ + + Vom 22. bis 26. März findet in Brüssel die EU Sustainable Energy Week für Nachhaltigkeit statt. Die EUSEW stellt eine Gelegenheit dar, mehr über die neue Richtungsgebung für mehr Energieeffizienz und den Einsatz erneuerbarer Energien zu lernen. Günter Oettinger, neuer Kommissar für Energie, wird außerdem eine einführende Rede auf der Eröffnungsveranstaltung am 23. März in Brüssel halten. Am selben Tag wird eine Veranstaltung zum Thema Energieeffizienz in Gebäuden stattfinden, bei der es um die Neufassung der Richtlinie für Energieeffizienz in Gebäuden geht und um die kommenden Herausforderungen im Hinblick auf ihre Umsetzung. https://www.eusew.eu/
Weitere Informationen
AMV Communication, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, internationale Verbindungen und Übersetzungen, Pourrain (Frankreich); http://www.amv-communication.com