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Blick auf Europa

    R 404 A vor dem endgültigen Aus

    Europa

    Ray Gluckman, Climate Change Director bei dem britischen Consultingunternehmen SKM Enviros, lässt keine Zweifel offen: das letzte Stündlein für R 404 A (und R 507) hat geschlagen. Die neue F-Gase-Verordnung könne diese beiden Kältemittel nicht ignorieren, so Gluckman, denn schließlich hätten sie ein extrem hohes Treibhauspotenzial (GWP) von über 3000 und stünden (bezogen auf CO2-Äquivalent) für rund 50 Prozent des HFKW-Verbrauchs in der EU. Deutliche Einschnitte, wie sie in einem Phase-Down der HFKWs gefordert werden, seien daher nur möglich, wenn der Einsatz dieser Gase reduziert werde. Noch dazu, unterstreicht Gluckman, sei R 404 A nicht einmal ein besonders gutes Kältemittel. Neben dem hohen GWP-Wert sei es auch nicht besonders energieeffizient, vor allem dann nicht, wenn es in der Normalkühlung eingesetzt werde. Das mache es zu Recht zu einer echten Zielscheibe für den Gesetzgeber und erkläre das „Serviceverbot“ für R 404 A, wie es derzeit von der EU-Kommission in ihrem aktuellen Entwurf für die neue F-Gase-Verordnung vorgeschlagen wird.

    Danach ist geplant, den Einsatz von Kältemitteln mit GWP über 2500 für Service und Reparaturen ab 2020 zu verbieten. Mit anderen Worten: Es macht absolut keinen Sinn mehr, in Neuanlagen mit R 404 A zu investieren. Gluckman geht sogar noch einen Schritt weiter und ruft dazu auf, wenn technisch, energetisch und finanziell machbar, komplett auf HFKWs zu verzichten und gleich auf Alternativen mit niedrigem GWP-Wert umzusteigen, wie zum Beispiel Ammoniak, CO2, Kohlenwasserstoffe und HFOs. Allerdings sieht Gluckman auch die Daseinsberechtigung von Kältemitteln mit mittlerem GWP-Wert, wie zum Beispiel R 134 a oder auch die neueren Gemische R 407 F und R 407 A. Manchmal sei es nicht möglich, auf andere Alternativen umzustellen. Dann böten diese Kältemittel eine gute Alternative und stellten bereits einen großen Fortschritt im Vergleich zu R 404 A dar. RAC 01/2013

    Ab dem 1. Januar 2013 gilt die neue „Lüfterrichtlinie“

    Europa

    Am 1. Januar dieses Jahres ist die neue Maßnahme EU 327/2011, die Mindestenergieeffizienzanforderungen für Lüfter bestimmt, in Kraft getreten. Die Maßnahme ist wie auch die der Klimageräte im Rahmen der Ökodesignrichtlinie zu sehen. Lüfter, die den in der Maßnahme festgesetzten Energieeffizienzanforderungen nicht entsprechen, dürfen in der EU nicht mehr verkauft werden. Ab Januar 2015 werden die Anforderungen dann in einem zweiten Schritt weiter verschärft.

    Lüfterhersteller sahen die Maßnahme zunächst als nicht durchführbar an und fürchteten hohe Kosten. Auf der anderen Seite habe sie, so Geoff Lockwood von ebm-papst, aber auch Innovationen in Gang gebracht. Zum Beispiel habe ebm-papst aufgrund der Energieeffizienzanforderungen ein neues Laufraddesign entwickelt, das nicht nur den Energieverbrauch, sondern auch die Geräuschentwicklung reduziere. Ein echtes Problem sieht Lockwood hingegen in der Umsetzung der Maßnahme. Wer prüft, ob die Lüfter tatsächlich den neuen Anforderungen entsprechen? Hier liege die nächste große Herausforderung: die Maßnahme müssen in allen Mitgliedsstaaten gleichermaßen umgesetzt werden und das sei nicht unbedingt gegeben. RAC 01/2013

    Pkw-Verband SAE bleibt hart: R 1234 yf ist sicher

    Weltweit

    Der internationale Verband SAE, der im Rahmen eines Forschungsprojekts (Cooperative Research Project CRP) damit beauftragt worden war, den Zweifeln an der Sicherheit von R 1234 yf auf den Grund zu gehen, bleibt hart: Das neue Kältemittel sei sicher und die Daimler-Tests orientierten sich nicht an „Real World“-Szenarien. Zu Deutsch: Die durch Daimler geschaffenen Testbedingungen entsprechen nicht der Realität. SAE unterstrich dabei, dass er die Entscheidungen von Daimler, BMW und Audi, aus dem CRP-Testprogramm auszusteigen, zwar bedauere, jedoch bei seiner Beurteilung des Kältemittels bleibe.

    13 Automobilhersteller (Chysler/Fiat, Ford, General Motors, Honda, Hyundai, Jaguar Land Rover, Mazda, PSA, Renault und Toyota) arbeiten weiter im SAE CRP-Programm mit und sehen sich basierend auf den Forschungsarbeiten in ihrer Sichtweise bestärkt, dass das Kältemittel sicher sei und kein größeres Sicherheitsrisiko darstelle als andere Flüssigkeiten im Motor. Sie wollen das Kältemittel weiter prüfen, wobei auf universell anerkannte Methoden zurückgegriffen wird. Es sei höchst unwahrscheinlich, dass sich das Kältemittel entzünde und es bedürfe dafür ganz spezieller und extrem konstruierter Bedingungen, wie beispielsweise spezieller Kombinationen von Temperatur, Menge und Verteilung des Kältemittels sowie Geschwindigkeit, Turbulenz und Versprühung, die in dieser Kombination bei einer Kollision extrem unwahrscheinlich seien. ACR News 01/2013

    Euro-Telegramm

    + + + Am 1. Januar ist die neue französische Energie­einsparverordnung RT 2012 in Kraft getreten. Ob ge-wollt oder ungewollt sie schafft zwei Gewinner: Gas undIsolierung. Vor allem wird sie aber dazu führen, dass elek­trische Heizkörper, wie sie in Frankreich noch häufig eingesetzt werden, früher oder später vom Markt verschwinden werden. Wärmepumpen seien ebenfalls benachteiligt, so der Verband Afpac. http://www.climaplusconfort.fr

    + + + In Hamburg wurden wieder Kühlschränke mit FCKWs sichergestellt: 43 FCKW-Kühlschränke wurden am Hamburger Hafen sichergestellt. Das Typenschild mit FCKW war entfernt worden und durch einen R 600 a-Sticker ersetzt. Bereits Ende 2012 waren in den Niederlanden und in Deutschland vermehrt Fälle gemeldet worden, in denen FKCW-Geräte als R 600 a ausgegeben wurden. https://www.acr-news.com/

    + + + Frankreichs Handwerker streiken. Mitte Januar gingen rund 10000 Handwerker in ganz Frankreich auf die Straße, um Politik und Öffentlichkeit zu alarmieren, dass im Gebäudesektor in den nächsten zwei Jahren gut 40000 Stellen auf dem Spiel stünden. Der französische Handwerkerverband Capeb veröffentlichte in diesem Zusammenhang fünf Grundsatzregeln, von denen die Zukunft der Branche abhänge. Dazu zählt unter anderem der Aufruf, den reduzierten Mehrwertsteuersatz von 5,5 Prozent für Renovierungsarbeiten wieder einzuführen, nachdem dieser auf zehn Prozent angehoben worden war. http://www.climaplusconfort.fr

    + + + Spanien hat seit dem 1. Januar seine Energiepreise erhöht. Konkret werden alle Formen der Stromherstellung mit einer Steuer von 7 Prozent belegt. Erneuerbare Energien wie Wind oder Sonne sind davon besonders betroffen, weil sie aufgrund der sowieso höheren Preise diese Kosten nicht in derselben Weise an den Verbraucher weitergeben können wie andere Energielieferanten. Allein der spanische Verband der Windenergie geht von einem Kostenanstieg von rund 300 Mio. Euro in 2013 durch die neue Steuer aus. https://aeeolica.org/

    Weitere Informationen

    AMV Communication, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, ­internationale Verbindungen und Übersetzungen, Pourrain (Frankreich); http://www.amv-communication.com

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