Uni München http://www.uni-muenchen.de ASHRAE https://www.ashrae.org/ IPCC http://www.de-ipcc.de/index.php
Neues zu R 1234 yf in Pkws
Europa
Chemiker der Universität München (LMU) fordern, das Kältemittel R 1234 yf für Klimaanlagen in Autos neu zu bewerten. Es setze im Brandfall das hochgiftige Carbonylfluorid frei.
Das Kältemittel R 1234 yf soll laut Vorgaben der Europäischen Union für Pkw-Klimaanlagen genutzt werden. LMU-Chemiker haben jetzt nachgewiesen, dass es beim Verbrennen das hochgiftige Carbonylfluorid bildet. „Es war schon länger bekannt, dass R 1234 yf beim Verbrennen den Giftstoff Fluorwasserstoff freisetzt. Mit unserer Analyse konnten wir nun nachweisen, dass 20 Prozent der Brandgase aus dem noch giftigeren Carbonylfluorid bestehen“, sagt Andreas Kornath, Professor für Anorganische Chemie an der Universität München. Über die Ergebnisse der Analyse berichten Andreas Kornath und seine Kollegen aktuell in der Zeitschrift für Naturforschung.
Carbonylfluorid ist ein Abkömmling des Kampfstoffs Phosgen, der im Ersten Weltkrieg ein-gesetzt wurde. Bereits Fluorwasserstoff (Flusssäure) ist stark ätzend und so giftig, dass eine handtellergroße Verätzung zum Tod führen kann. Das Gift bindet das Kalzium im Körper, was Herzversagen auslöst, wenn kein Gegenmittel aufgetragen wird. Carbonylfluorid ist noch toxischer, da es leichter in den Körper eindringen kann. Es reizt die Augen, Haut und Atemwege. Wird Carbonylfluorid eingeatmet, kann es schlimmstenfalls die Lungenbläschen verätzen, in den Blutkreislauf eindringen und zum Tod führen.
Aufgrund von Vorgaben der Europäischen Union sind die Autohersteller verpflichtet, neue Kältemittel für die Pkw-Klimaanlagen zu verwenden. In Deutschland ist das neue Kältemittel R 1234 yf bereits seit Längerem umstritten. http://www.uni-muenchen.de
Neuer IPCC-Bericht
Europa
Der neue Bericht des IPCC wurde Mitte April in Berlin veröffentlicht. Darin warnen die Klimaforscher, dass die Erderwärmung nur dann auf 2 °C beschränkt werden könne, wenn die Treibhausgasemissionen weltweit um 40 bis 70 Prozent im Vergleich zu 2010 gesenkt werden und bis Ende des Jahrhunderts gegen null gehen. Ändere sich jedoch nichts an der jetzigen Situation und am weltweiten Energiemix, dann stiegen die durchschnittlichen Temperaturen an der Erdoberfläche um 3,7 bis 4,8 °C bis 2100.
Für EU-Klimakommissarin Hedegaard ist der Bericht ein weiterer Grund dafür, dass die EU ehrgeizige Ziele für 2030 braucht. Derzeit wird über ein 40-Prozent-Ziel zur Reduzierung der Emissionen diskutiert und über eine Steigerung des Anteils Erneuerbarer am Energiemix auf 27 Prozent.
Der IPCC ist ein wissenschaftliches zwischenstaatliches Gremium, das von der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) und dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) ins Leben gerufen wurde. http://www.de-ipcc.de/index.php
Mehr neue Kältemittel mit niedrigem GWP-Wert in der Pipeline
International
Das japanische Unternehmen Asahi Glass Company (AGC) und die Amerikaner DuPont und 3M stellen neue Kältemittel mit niedrigem GWP-Wert, Energieersparnissen und weiteren Vorteilen für verschiedene Anwendungen vor.
Bei AMOLEA, dem neuen Kältemittel des Herstellers AGC, handelt es sich um ein Gemisch mit dem HFO 1123 als Hauptkomponente. Produktionsstart ist vorgesehen für 2016.
Das amerikanische Unternehmen 3M stellte vor Kurzem ein neues Kältemittel für die Kühlung von Datenzentren vor, was laut Hersteller die Energiekosten um 95 Prozent reduziere. Die neue Technologie, entwickelt gemeinsam mit Intel Corp. und SGI, nenne sich Immersionskühlung und beruhe auf dem Einsatz des neuen 3M-Kältemittels.
DuPont ist dabei, ein neues HFO-Kältemittel für Schäume zu entwickeln, was laut Hersteller einen entscheidenden Durchbruch in Bezug auf Energieeffizienz und Treibhauspotenzial erzielen werde. Eine Pilotproduktionsanlage des HFO 1336mzz, das unter dem Namen Formacel 1100 vermarktet werden soll, ist bereits für dieses Jahr geplant.
EU-Kommission verklagt Polen
Europa
Die Kommission hat beschlossen, Polen vor dem Europäischen Gerichtshof zu verklagen. Das Land habe der Kommission nicht mitgeteilt, welche Sanktionen für den Fall gelten, dass die Zertifizierungsvorschriften für Mitarbeiter und Unternehmen aus der alten F-Gase-Verordnung nicht eingehalten werden. Außerdem habe Polen noch nicht die nationalen Zertifizierungsstellen benannt, die für die Ausbildung und Zertifizierung des Wartungspersonals und der Wartungsunternehmen zuständig sind.
Die Kommission hat Polen in dieser Angelegenheit im November 2012 eine mit Gründen versehene Stellungnahme geschickt. Bislang sind die ausstehenden Mitteilungen nicht bei der Kommission eingegangen. Daher hat die Europäische Kommission beschlossen, den Gerichtshof mit dem Fall zu befassen. Die Angelegenheit ist umso dringender, als die neue F-Gase-Verordnung inzwischen verabschiedet wurde, die die Regeln weiter strafft.
Quelle: EU-Kommission
Euro-Telegramm
+ + + Ägypten hat derzeit mit einem Energieengpass zu kämpfen und will daher Produktion und Import von Klimageräten, die auf mehr als 20 °C herunterkühlen können, verbieten. Die Regierung erhofft sich davon Erleichterung für Privathaushalte und Unternehmen, die bereits jetzt mit Stromsperren konfrontiert werden. Die neuen Verbote sollen ab Mitte Juni gelten. In ägyptischen Moscheen dürfen, aus denselben Gründen, vor dem 15. Mai keine Klimageräte laufen und nach diesem Datum nur während der Gebetszeiten, eine halbe Stunde davor und eine halbe Stunde danach. Ägyptens Hauptenergiequelle ist Erdgas. Die Regierung warnt bereits jetzt, dass die Produktion ab Juli nicht mehr ausreichen werde, um den Bedarf zu decken. Blackouts im Sommer seien daher nicht auszuschließen. https://www.ashrae.org/
+ + + Am 27. März legte die Cap San Lorenzo in Le Havre an. Der Gigant der Meere ist rund 333 m lang und mit 48 m extrem breit. 2 100 Stromanschlüsse stehen zur Verfügung für Kühlcontainer und dergleichen. Die Cap San Lorenzo soll Europa mit Südamerika verbinden und zwölf Tage für die Strecke von Le Havre nach Santa Caterina in Brasilien benötigen. Laut Haropa, der französischen Organisation, die die Häfen von Le Havre, Rouen und Paris zusammenfasst, haben Kühltransporte per Schiff von 2012 bis 2013 um 19 Prozent zugenommen. Insgesamt stellen die drei Häfen 500000 m³ gekühlter Warenhausfläche zur Verfügung. https://www.larpf.fr//
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