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Neuer Bericht über britische Supermärkte veröffentlicht
Großbritannien
Die britische Nichtregierungsorganisation „Environmental Investigation Agency“ (EIA) hat vor Kurzem die Fortsetzung ihres „Chilling Facts“-Berichts veröffentlicht. Darin geht es um die Beurteilung und Einstufung britischer Supermarktgiganten im Hinblick auf ihre Bemühungen, klimafreundliche Kälteanlagen einzusetzen. Einerseits zieht die EIA eine positive Bilanz in ihrem Bericht, da, so heißt es, immerhin 239 Märkte inzwischen klimafreundliche Kälteanlagen einsetzen würden. Dennoch führte der Bericht auch diesmal wieder zu heißen Diskussionen mit einigen der Handelsgiganten. Die Kette Morrisons, die in der Vergangenheit mit zahlreichen Preisen für ihr Engagement zur Emissionsreduzierung ausgezeichnet wurde, zeigte sich nicht gerade erfreut über die Tatsache, auf Platz sechs in der EIA-Hitliste der besten Supermärkte abgerutscht zu sein, da das Unternehmen angeblich konkret nicht genug unternommen habe. „Wir haben in den letzten drei Jahren über 100 Mio. Pfund zur Einschränkung der Emissionen durch die Kältetechnik investiert“, so Paul Hooper, Morrisons Service Manager. Das sei auch von Regierungsorganisationen wie dem Carbon Trust offiziell anerkannt worden. Noch wesentlich schärfer fiel die Kritik der EIA allerdings in Bezug auf die Kette ASDA aus, die im Bericht angeklagt wird, „etwas zu verbergen zu haben“, „keinerlei Bemühungen zum Ausstieg aus den HFKWs anzustrengen“ und außerdem allen anderen hinterher zu hängen. ASDA-Chef für Nachhaltigkeit Julian Walker-Palin schoss zurück, die EIA habe eine eindimensionale Sichtweise im Hinblick auf die Kältemittel der Zukunft. ASDA engagiere sich durchaus dafür, Emissionen durch Kältemittel einzuschränken. Allerdings sehe die Kette im Gegensatz zur EIA natürliche Alternativen nicht als Allheilmittel. Angeführt wird die EIA-Hitliste durch die Kette Waitrose, gefolgt von Tesco, Sainsbury und M & S. Die Schlusslichter bilden ASDA und Aldi.
RAC 05/2011
Dekret 2011-396 veröffentlicht
Frankreich
In Frankreich wurde vor Kurzem das lang erwartete Dekret 2011-396 bezüglich ozonabbauender Substanzen und F-Gasen im Amtsblatt veröffentlicht. Für die Kälte- und Klimabranche besonders relevant sind Artikel 3 und 4. Artikel 3 schreibt jetzt auch für Kältemittelabfälle eine Art Kennzeichnungspflicht mit Etikett (bon de suivi BDS) vor. Dieser BDS dient dazu, den Weg der Abfälle nachvollziehbar zu machen. Erste Kritik wurde bereits laut, denn direkt getroffen von der Pflicht, den BDS auszustellen, ist der Kälteanlagenbauer, der das Kältemittel aus der Anlage entnimmt und sowieso schon mit zahlreichen administrativen Vorschriften und Hürden zu kämpfen hat. Artikel 4 klopft die Zertifizierungspflichten aus der europäischen F-Gase-Verordnung fest. Er schreibt vor, dass die Installation der Anlage von einem Betrieb vorgenommen werden muss, der im Besitz einer „attestation de capacité“, also Zertifizierung gemäß F-Gase-VO ist. Da dies weitere finanzielle und administrative Belastungen für die Kälteanlagenbauer mit sich bringt, hat das französische Umweltministerium geplant, künftig eine Hilfe für besonders kleine Betriebe, die sich gemäß F-Gase-VO zertifizieren lassen müssen, zur Verfügung zu stellen. Die geplante Unterstützung soll sich ausschließlich auf die Aus- bzw. Weiterbildung beziehen. Betriebe, die die Hilfeleistung in Anspruch nehmen wollen, dürfen nicht mehr als zehn Angestellte haben und müssen ihre „attestation de capacité“ bereits vor dem 31. Dezember 2010 erlangt haben. Das Ministerium trägt mit dem Vorschlag dem Problem Rechnung, dass es seit einiger Zeit Engpässe bei der Ausbildung der Fachleute gibt und dass die Betriebe theoretisch ihre Zertifizierung verlieren, lassen sie ihr Fachpersonal nicht ebenfalls wie vorgeschrieben zertifizieren. RPF 05/2011
Mit vereinter Kraft für die Interessen der Branche
Europa
In Anbetracht der hohen Komplexität bei der Festlegung von Mindesteffizienzkriterien im Rahmen der europäischen Ökodesign-Richtlinie haben die europäischen Verbände ASERCOM, EPEE und Eurovent vor Kurzem in Brüssel ein Expertengremium gegründet, um die EU-Kommission mit fundiertem Sachwissen und konkreten Vorschlägen, die repräsentativ für die gesamte Branche sind, zu unterstützen. Auslöser für dieses Novum auf europäischer Ebene war die Tatsache, dass weiterer sachlicher Input der Branche in Bezug auf die Studie zum sogenannten Produktlos ENTR Lot 1 (refrigeration and freezing equipment) als dringend erforderlich erachtet wird. Die Zusammenarbeit der drei Verbände ist besonders wertvoll für die EU-Kommission, weil damit die gesamte Bandbreite der Branche vertreten ist, von den nationalen Verbänden (Eurovent) über die Verdichterhersteller (ASERCOM) bis hin zu den Herstellern von Kälte-Klima- Wärmepumpentechnik (EPEE). „Natürlich hat jeder Verband seine eigenen Schwerpunkte und Stärken“, fasst Andrea Voigt, EPEE-Geschäftsführerin zusammen. „Aber wir alle vertreten die Interessen unserer Branche. Eine enge Zusammenarbeit, dort wo es Sinn macht und umsetzbar ist, wie zum Beispiel bei den Ökodesign-Produktlosen, ist von Vorteil für alle Beteiligten, denn sie verleiht uns eine starke, einheitliche Stimme auf dem Brüsseler Parkett.“ Für die nahe Zukunft sind weitere Expertengremien der Verbände geplant. Refripro
Euro-Telegramm
+ + + Preisanstieg von Kältemittel in den nächsten Monaten befürchtet. Das ergab eine Umfrage des britischen Magazins RAC. Experten der Branche gehen darin davon aus, dass die R 134 a-Knappheit weiter anhält, und dass aufgrund des ebenfalls knappen R 125 die Preise der R 400er-Gemische weiter ansteigen werden. Manche Gemische hätten, so die Umfrage weiter, Preisanstiege von gut 50 Prozent seit Januar 2011 verzeichnet. Die HFOs könnten eine Lösung darstellen, allerdings gäbe es hierzu noch zu viele Fragezeichen im Hinblick auf Mengen und Preise. https://www.racplus.com/
+ + + Neues von den europäischen Verbänden: Auf der Eurovent-Jahreshauptversammlung in Dresden am 27. Mai 2011 wurde der Italiener Carlo Grossi (Climaveneta siehe Bild) für ein weiteres Jahr in seinem Amt als Präsident des Verbands bestätigt. Eurovent ist der europäische Dachverband nationaler Kälte-Klimaverbände. Deutschland ist über den VDMA vertreten. Auch der Industrieverband EPEE (the European Partnership for Energy and the Environment) hielt vor Kurzem seine Jahreshauptversammlung ab. Die Veranstaltung fand am 17. Mai 2011 in Brüssel statt. Als Chairman im Amt für ein weiteres Jahr bestätigt wurde hier Kjeld Staerk (Danfoss). EPEE vertritt die Interessen der Hersteller von Kälte- Klima- und Wärmepumpentechnik gegenüber den europäischen Institutionen in Brüssel.
+ + + Klein, aber fein: Frankreichs Supermärkte setzen wieder verstärkt auf Märkte im Stadtzentrum, nachdem in der Vergangenheit der Trend eher hin zu großen Hypermärkten an der Peripherie der Städte ging. So weihte die Kette Auchan ihr neues Konzept mit dem Namen Auchan City ein. Ein erster Markt mit 4000 m2 wurde vor Kurzem in Tourcoing eröffnet und konzentriert sich vor allem auf Lebensmittel. Eine ähnliche Strategie verfolgt Casino mit der neuen Linie Casino Shopping. Hier wurde ein erster Markt in Marseille eröffnet. https://www.racplus.com/
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