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Blick auf Europa

    Neue Energie- und Klimaziele

    Europa

    Am 22. Januar hat die EU-Kommission ihren Vorschlag für die neuen Klima- und Energieziele der EU bis 2030 vorgestellt. Dabei handelt es sich um den Nachfolger der bisherigen 20-20-20-Strategie. Die neuen Ziele sehen eine EU-weite Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 40 Prozent vor und eine Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien auf mindestens 27 Prozent. Ein verbindliches Ziel für Energieeffizienz gibt es nicht und das, obwohl das Energieziel bereits in der 20-20-20-Strategie verfehlt wurde. Die Kommission scheint daraus nichts gelernt zu haben, denn Energieeffizienz ist das einzige nicht verbindliche Ziel der 20-20-20-Strategie und gleichzeitig das einzige Ziel, bei dem die EU um rund zehn Prozent der Erfüllung hinterherhinkt. Dennoch verkaufen EU-Kommissionspräsident Barroso, EU-Energiekommissar Oettinger und EU-Klimakommissarin Hedegaard die Ziele als Meilenstein auf dem Weg hin zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft.

    Die „Energieeffizienz-Industrie“, zu der auch die Kälte-, Klima- und Wärmepumpenhersteller zählen, sieht das jedoch ganz anders. So kritisiert die Coalition for Energy Savings, ein Zusammenschluss europäischer Verbände, dass eine europäische Klima- und Energiepolitik ohne verbind­liche Energiesparziele die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und Umweltprobleme Europas weiter verschärfen werde. Die Verbände stützen sich unter anderem auf eine Studie des Fraun­hofer In­stituts aus dem Jahr 2013, aus der hervorgeht, dass ein verbindliches Energieziel von rund 40 Prozent die entsprechenden Energieersparnisse erzielen sowie eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen um bis zu 60 Prozent erreichen kann. Die Vorschläge der Kommission werden jetzt auf höchster Ebene sowohl im Rat als auch im Parlament weiterdiskutiert.

    Kältemittel: Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland

    Europa

    Der Streit um das Kältemittel R 1234 yf in PkwKlimaanlagen hat einen neuen Höhepunkt erreicht: Die EU-Kommission eröffnete Ende Januar 2014 ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland, da die Bundesregierung den Automobilhersteller Daimler nicht daran hindert, weiterhin Pkws mit R 134 a auf den Markt zu bringen. Hintergrund des Verfahrens ist die Vorschrift aus der Pkw-Richtlinie 2006/40/EC, nach der neue Fahrzeugtypen seit dem 1. Januar 2011 nicht mehr mit Kältemitteln mit GWPWert über 150 befüllt werden dürfen. Die EU-Kommission hatte allerdings eine Verlängerung der Frist bis zum 31. Dezember 2012 gewährt, da es Lieferschwierigkeiten für R 1234 yf gab. Seit letztem Jahr allerdings greift die Richtlinie un­eingeschränkt.

    Dessen ungeachtet meldete Daimler Sicherheitsbedenken zu dem neuen Kältemittel an und bestand auf der Weiterverwendung von R 134 a. Zudem bekam Daimler Unterstützung durch das deutsche Kraftfahrt-Bundesamt (KBA), das dem Hersteller die Erweiterung alter Typengenehmigungen auf neue Fahrzeugtypen gewährte. Damit war Daimler zunächst aus dem Schneider, denn das Verbot gilt bislang nur für neue Fahrzeugtypen und wird erst ab 2017 auf alle Neuzulassungen aus­geweitet. Die Vorgehensweise war jedoch umstritten, wurde dem Hersteller doch die Absicht unterstellt, die Pkw-Richtlinie auf diese Weise einfach umgehen zu wollen.

    Die EU-Kommission hat sich daher jetzt formal, im Rahmen eines Vertragsverletzungsverfahrens, an die Bundesregierung gewendet. Deutschland hat nun zwei Monate Zeit, um auf den Brief der Kommission zu reagieren und entsprechende korrektive Maßnahmen anzukündigen.

    Anlagenbauerpleite

    Großbritannien

    In Großbritannien ging Ende 2013 einer der größten Kälteanlagenbauerbetriebe des Landes pleite. WR Refrigeration hinterließ Schulden von rund 16,4 Mio. Pfund. Für die Bezahlung der offenen Rechnungen stehen jedoch, so der Bericht des Insolvenzverwalters PCW, nur rund 600000 Pfund zur Verfügung. Wie konnte es überhaupt zu einer solchen Pleite kommen? Noch im Herbst 2013 war WR Refrigeration mit dem Preis für den bestenKälteanlagenbauer des Jahres im Rahmen der Cooling Awards des Fachmagazins RAC ausgezeichnet worden und keiner hatte geahnt, dass das Unternehmen nur wenige Wochen später Insolvenz anmelden würde. In der Novemberausgabe des Magazins hatte der Geschäftsführer von WR Re­frigeration allerdings schon von den Risiken eines heißen Sommers für Kälteanlagenbauer gewarnt, insbesondere wenn deren Hauptgeschäft das Servicegeschäft in Supermärkten ist. Dort verweist er auf extrem knapp kalkulierte Servicerahmenverträge mit großen Einzelhandelsketten, in denen für außergewöhnliche Bedingungen kein Platz sei. Hinzu komme die zunehmende Verbreitung von Fernüberwachungssystemen. Natürlich seien diese nützlich, da sie ein schnelles Eingreifen ermöglichen, Transparenz schaffen und dem Kunden Verluste ersparen. Bei lang andauernden Hitzeperioden könnten sich diese Vorteile jedoch für Anlagenbauer, die in das Korsett knapp kalkulierter Rahmenverträge gezwängt wurden, schnell in Nachteile verwandeln. Viele der derzeitigen Vertragsmodelle zwischen Anlagenbauern und großen Endverbrauchern seien nicht mehr zeitgerecht und stellten ein hohes Risiko für beide Parteien dar: Für den Anlagenbauer, der sein Geschäftsmodell damit nicht mehr aufrechterhalten kann, und für den Kunden, der nicht mehr den Service bekommt, den er erwartet. https://www.racplus.com/

    Euro-Telegramm

    + + + ECSLA hat neuen Präsidenten und Geschäftsführer: Derk van Mackelenbergh (Bild) wurde zum neuen Präsidenten des europäischen Verbands für Kühlhäuser und Logistik (ECSLA) ernannt. Van Mackelenbergh, der außerdem Geschäftsführer des Unternehmens Eurofrigo ist, hat es sich zum Ziel gesetzt, die Interessen der Kühlhaus- und Logistikbranche in Brüsselund auf nationaler Ebene zu vertreten. Neue Geschäftsführerin des Verbands ist die Österreicherin Christine Weiker, die sich insbesondere um die Lobbyaufgaben des Verbands kümmern wird. Deutschland ist über den VDKL in ECSLA vertreten. http://www.ecsla.eu

    + + + Daikin jetzt auch in Saudi Arabien: Daikin hat mit RIRAC ein Joint Venture in Saudi Arabien ge-gründet, die Daikin Air Conditioning Saudi Arabia LLC.Der japanische Klimagigant hält 75 Prozent der Anteile in dem neuen Joint Venture. Saudi Arabien ist der größte Markt für HLKK im Mittleren Osten und bietet enorme Geschäftsmöglichkeiten. Daikin hat es sich zum Ziel gesetzt, bis 2015 einen Marktanteil von zehn Prozent und bis 2018 von 20 Prozent zu erreichen. https://www.acr-news.com/

    + + + Industrie begrüßt neue F-Gase-Regeln: Mike Nankivell (Bild), Vorsitzender des britischen Herstellerverbands ACRIB, sieht die Einigung der europäischen Institutionen als wichtigen Schritt in die richtige Richtung. Viele Verbraucher müssten jetzt Entscheidungen treffen, auf welche Weise sie ihre R 22-Anlagen ersetzen. Eine klare Aussage aus Brüssel, wie es um die Zukunft der HFKWs bestellt ist, könne dafür nur hilfreich sein. Auch der europäische Herstellerverband EPEE äußert sich positiv zur Einführung des Phase-Downs, warnt aber davor, dass eine zeitgerechte und rigorose Umsetzung extrem wichtig sei, um Probleme zu vermeiden. Graeme Fox, Präsident des Anlagenbauerverbands AREA, sieht allerdings das Verbot von Kältemitteln mit GWP über 750 in kleinen Klimageräten als besonders kritisch an, denn das bedeute, dass in diesen Geräten brennbare Kältemittel eingesetzt werden müssen. https://www.racplus.com/

    Weitere Informationen

    AMV Communication, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, ­internationale Verbindungen und Übersetzungen, Pourrain (Frankreich); http://www.amv-communication.com

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