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Blick auf Europa

    Britisches Umweltministerium lehnt zentrale Datenbank ab

    Großbritannien

    Während Frankreich seit Kurzem eine zentrale Liste online gestellt hat, in der alle Betriebe aufgeführt sind, die gemäß F-Gase-Verordnung zertifiziert sind, weigert sich das britische Umweltministerium DEFRA laut Angaben der Zeitschrift RAC, ein solches Register auch im eigenen Land einzuführen. Als Argument gegen die Liste wird unter anderem der Datenschutz aufgeführt, aber auch die Tatsache, dass die F-Gase-Verordnung selbst die Erstellung eines solchen zentralen Registers nicht vorschreibt. Der Industrieverband ACRIB ist über diese kategorische Ablehnung nicht erbaut, fordert man doch schon seit Jahren die Einführung eines solchen Zentralregisters. Ein ACRIB-Sprecher dazu: „Eine solche Datenbank ist ein wichtiges Werkzeug zur Überprüfung, ob Betriebe und Fachpersonal zertifiziert sind. Sie ist außerdem ein wertvolles Hilfsmittel für Betreiber und Eigentümer von Anlagen, die rechtlich dazu verpflichtet sind sicherzustellen, dass nur zertifizierte Betriebe am Kältekreislauf arbeiten.“

    DEFRA scheint gegen diese Argumente allerdings immun zu sein. Das gilt im Übrigen auch für die Tatsache, dass die Zertifizierungsbehörde Quidos vor Kurzem ein umfangreiches Audit zertifizierter Betriebe durchgeführt hatte, bei dem rund die Hälfte der geprüften Betriebe glatt durchfiel. Quidos hatte aufgrund der schlechten Ergebnisse des Audits die Quote der zu prüfenden Betriebe von fünf auf 20 Prozent erhöht, woraufhin DEFRA schlicht darauf hingewiesen hatte, die vereinbarte Prüfquote liege bei fünf und nicht bei 20 Prozent. Quidos dazu: „Wir werden in Zukunft also wieder fünf Prozent der zertifizierten Betriebe auditieren, fragen uns aber, wozu ein Audit dienen soll, das aufgrund schlechter Ergebnisse nicht auf weitere Betriebe ausgedehnt werden darf.“ Grundsätzlich sieht Quidos vier Hauptfaktoren, die in einem öffentlichen Zentralregister aufgeführt werden sollten: zertifizierte Betriebe, zertifizierte Fachleute, verkaufte F-Gase-Mengen, F-Gase-Inspektionen. Ein solches Zentralregister besteht beispielsweise in Ungarn. Dort wird die komplette Onlinestellung der Daten sowohl von der Branche als auch von Betreibern und Politik als positiv bewertet. RAC 12/2011

    Neuer UNEP-Bericht bestätigt: Es gibt kein universales Kältemittel

    International

    In einem neuen Bericht zur kritischen Rolle der HFKWs im Hinblick auf den Klimaschutz warnt das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) davor, dass der zunehmende Einsatz von HFKWs den positiven Einfluss des weltweiten Ausstiegs aus ozonabbauenden Substanzen (ODS) zunichtemachen könnte. So habe der Ausstieg aus ozon­abbauenden Substanzen im Rahmen des Montrealer-Protokolls zur bisher größten Reduzierung der weltweiten Treibhausgasemissionen geführt. Allein 2010 konnte eine Emissionsreduzierung von 10 Gt CO2-Äquivalenten erzielt werden, was ungefähr fünf Mal so viel ist wie das Kyoto-Reduktionsziel der ersten Verpflichtungsperiode.

    Um zu verhindern, dass HFKW-Emissionen die Fortschritte des Montrealer-Protokolls zunichtemachen, gebe es mehrere Optionen, so der Bericht weiter. In einem ersten Schritt könnten die Kältemittelemissionen durch verbessertes Anlagendesign und optimierte Herstellungsverfahren, im Betrieb, bei der Wartung und auch am Ende der Lebensdauer reduziert werden. Weitere Möglichkeiten böten die Reduzierung der Kältemittelfüllmengen sowie der Einsatz alternativer Methoden und Prozesse mit Kältemitteln wie Ammoniak, CO2 oder Kohlenwasserstoffen oder auch HFKWs mit niedrigem GWP-Wert. UNEP erkennt allerdings eindeutig an, dass es kein universales Kältemittel zum Ersatz von HFKW-Kältemitteln gibt. Die jeweilige Lösung hänge von vielen Faktoren ab, wie zum Beispiel den lokalen Gegebenheiten im Hinblick auf Produktion und Betrieb, den Kosten für Alternativen, der Verfügbarkeit von Komponenten und der technischen Machbarkeit. http://www.refripro.eu

    Mehrwertsteuererhöhung 2012

    Frankreich

    Nachdem in Frankreich die Subventionierung erneuerbarer Energien 2012 erheblich gekürzt wird, schlachtet die Regierung nun auch die letzte heilige Kuh, um den Staatshaushalt um die erforderlichen 7 Mrd. Euro aufzustocken: Die Mehrwertsteuer wird ab dem 1. Januar 2012 er­höht. Damit ist zwar nicht der allgemeine Mehrwertsteuersatz gemeint, der mit 19,6 Prozent sowieso schon recht hoch ist, sondern die seit Jahren stark reduzierte Mehrwertsteuer im Gebäudebereich: sie steigt von fünf auf sieben Prozent. Der bislang reduzierte Satz von fünf Prozent galt für Arbeiten im Bereich der Gebäudesanierung und Renovierung, der sich als extrem erfolgreich bei der Bekämpfung der Schwarzarbeit erwiesen hatte und neben Handwerkern auch von zahlreichen Einzelhändlern genutzt wurde. Große Parkett- oder Teppichbodenhändler boten z. B. ihre Ware inklusive Verlegung an, was sich für Privat­haushalte durchaus eher rechnete, als dies schwarz erledigen zu lassen. Obwohl die Regierung noch vor nicht allzu langer Zeit versprochen hatte, den Fünf-Prozent-Satz nicht anzutasten, ist jetzt Schluss. Laut Industrieverbänden im Gebäudebereich führt diese Maßnahme zu einem erhöhten Risiko der Schwarzarbeit und damit zu einem möglichen Verlust von rund einer Mrd. Euro Umsatz und von rund 10 000 Arbeitsplätzen. RPF 11/2011

    Euro-Telegramm

    + + + Die britische Environmental Investigation Agency (EIA), die in der britischen Kälte-Klimabranche vor allem durch ihren Bericht The Chilling Facts bekannt wurde, der die Kälte-Klimapraktiken der großen Lebensmitteleinzelhändler unter die Lupe nimmt, wendet sich jetzt dem französischen Markt zu. Frankreichs Supermarktketten dürfen sich damit in wahrscheinlich nicht allzu ferner Zukunft auf eine Publizierung ihrer Leckageraten und Aktionen im Hinblick auf die Emissionsreduzierung aus ihren Kälte-Klimaanlagen einstellen. https://www.larpf.fr//

    + + + Unter Verdacht: Nachdem die Europäische Kommission vor Kurzem die Hersteller ACC, Danfoss, Embraco und Panasonic wegen Kartellbildung im Bereich von Haushalts- und Gewerbekälteverdichtern zu einer Strafe von insgesamt 161 Millionen Euro verdonnert hatte, stehen jetzt die Kältemittelproduzenten Honeywell und DuPont unter Verdacht, das Wettbewerbsrecht bei der Entwicklung des Kältemittels R 1234 yf für Pkw-Klimaanlagen verletzt zu haben. Dabei geht es insbesondere um Vereinbarungen der beiden Unternehmen im Hinblick auf Lizenzen und Produktion, die, so die Anklage, den freien Wettbewerb in Bezug auf diese neue Kältemittelgeneration behindern würden. https://www.acr-news.com/

    + + + Das japanische Unternehmen Daikin baut seine größte Produktionsstätte für Klimageräte in China. Die Produktion von Klimageräten für den Wohnraumklimabereich und light commercial (kleinere gewerbliche Anwendungen) soll im April starten, der geplante Output soll 1,5 Millionen Geräte pro Jahr erreichen. Das neu gegründete Unternehmen Daikin Air-Conditioning (Suzhou) Co. Ltd. wird voraussichtlich mehr Komponenten In-House produzieren, um die Kosteneffizienz zu erhöhen. Das Unternehmen Daikin Air Conditioning (Shanghai), in dem zuvor die genannten Produktreihen produziert wurden, wird sich künftig auf gewerbliche Klimageräte konzentrieren. https://www.acr-news.com/

    Weitere Informationen

    AMV Communication, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, ­internationale Verbindungen und Übersetzungen, Pourrain (Frankreich); http://www.amv-communication.com

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