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Steuerermäßigungen werden weiter gekürzt
Frankreich
Laut Haushaltsentwurf für 2012 plant die französische Regierung, die beliebten Steuervergünstigungen (Crédit d’impôts) für nachhaltige Produkte im Bereich der Heizungs-, Kälte- und Klimatechnik weiter zu kürzen. Zur Erinnerung: Crédit d’impôt bedeutet, dass Privathaushalte einen Teil der Investitionskosten direkt von ihrer Einkommensteuer abziehen können. So werden beispielsweise die Vergünstigungen für Luft/Wasser-Wärmepumpen, die vor einigen Jahren noch bei mindestens 30 Prozent angesiedelt waren, im Jahr 2012 von 22 auf 20 Prozent gekürzt. Auch die Förderung für Erdreich Wärmepumpen geht zurück von 36 auf 32 Prozent. Für Brennwertkessel wird von 13 auf 12 Prozent gekürzt und für Solarthermie von 45 auf 40 Prozent.
Weiter soll der Schwerpunkt von Produkten langsam in Richtung Gebäude verschoben werden. Das heißt, es wird die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden betrachtet und einzelne Maßnahmen, wie zum Beispiel der Austausch von Fenstern, sollen künftig nur noch dann begünstigt werden, wenn sie im Zusammenhang mit einem ganzen Paket an Maßnahmen durchgeführt werden. Die dafür vorgesehene Vergünstigung soll unter dem Namen CIDD (Crédit d’impôt développement durable) laufen und zehn Prozent betragen. Aufrechterhalten wird das zinsfreie Öko-Darlehen (l’Eco-prêt à taux zéro = PTZ) für Renovierungsarbeiten, wobei die maximale Laufzeit von zehn auf 15 Jahre erhöht wird. PTZ und CDD sollen kombinierbar sein, vorausgesetzt, das Gesamteinkommen des Haushalts liegt unter 30000 Euro jährlich eine Schwelle, die vom französischen Verband für Gebäude FFB für zu niedrig eingeschätzt wird.
Clima+Confort 10/2011
Datenbank für zertifizierte Betriebe
Frankreich
Das französische Umweltministerium hat eine Liste online gestellt, in der alle Betriebe in Frankreich, die gemäß F-Gase-Verordnung zertifiziert sind, aufgeführt sind. Diese zentrale Datenbank basiert auf den Angaben der einzelnen Zertifizierungsbehörden, die gemäß Gesetzgebung verpflichtet sind, die Liste der durch sie zertifizierten Betriebe öffentlich zugänglich zu machen. Mit der zentralen Datenbank will das Umweltministerium (MEDDTL) es für die Öffentlichkeit erleichtern, Zugang zu diesen Informationen zu erhalten und so schnell herauszufinden, ob ein Betrieb zertifiziert ist oder nicht. Allerdings warnt das MEDDTL davor, dass die zentrale Liste zwar mehrmals pro Jahr aktualisiert werde, jedoch nicht jedes Mal, wenn ein neuer Betrieb zertifiziert wurde. Aktualisierungen in Echtzeit seien daher weiterhin nur bei den Zertifizierungsbehörden erhältlich.
Dennoch ist die Initiative des MEDDTL als großer Fortschritt zu werten, denn sie ermöglicht es beispielsweise Endverbrauchern (Betreibern), die schlussendlich dafür verantwortlich sind, gemäß F-Gase-Verordnung zertifizierte Betriebe zu beschäftigen, schnell und unbürokratisch zu überprüfen, ob ihr Kälteanlagenbauerbetrieb diese Anforderung erfüllt oder nicht. http://www.developpement-durable.gouv
50 Prozent Durchfallquote bei F-Gase-Audit
Großbritannien
Die britische Zertifizierungsbehörde Quidos führte vor Kurzem ein Audit bei gemäß F-Gase-Verordnung zertifizierten Betrieben durch. Das Ergebnis fiel schockierend aus, denn rund 50 % der Betriebe fielen bei dem Test, der sich zunächst auf fünf Prozent, dann auf 20 Prozent der durch Quidos zertifizierten und nach dem Zufallsprinzip ausgewählten Betriebe bezog, durch. Geprüft wurde, ob die Angestellten der Betriebe gemäß Vorschrift über die erforderliche Zertifizierung verfügen und ob die Betriebe Prozeduren für den Umgang mit F-Gasen erstellt haben. Hauptgrund für die hohe Durchfallquote: die fehlenden schriftlichen Prozeduren.
Quidos Geschäftsführer Philip Salaman dazu: „Vor allem die kleineren Betriebe oder auch Einzelpersonen verfügen nicht über schriftliche Prozeduren zum Umgang mit F-Gasen. Das ist nachvollziehbar, aber für uns als Auditor ist es dann schwierig, die Kompetenz der Betriebe zu überprüfen.“ Infolgedessen unterstreicht Salaman die Wichtigkeit solcher Audits und regt außerdem die Schaffung einer zentralen Datenbank an, die ebenfalls helfen würde zu verhindern, dass Betriebe durch die Maschen fallen. Refcom, eine weitere der insgesamt drei Zertifizierungsbehörden in Großbritannien, zeigt sich erstaunt über das Ergebnis und plant für Beginn des Jahres 2012 ebenfalls ein Audit.
Bis dahin allerdings sei man beschäftigt sicherzustellen, dass alle Betriebe und vor allem jene, die bislang nur über eine Übergangszertifizierung verfügen, ordnungsgemäß zertifiziert werden. Defra, das britische Umweltministerium, will nun die Ergebnisse des Quidos-Audits unter die Lupe nehmen, bleibt aber dennoch positiv in Anbetracht der steigenden Anzahl an zertifizierten Betrieben und Personal. RAC 11/2011
Euro-Telegramm
+ + + Doppelte Abwrackprämie für Heizkessel Vom 15. September bis zum 13. Dezember wird in Frankreich in einer Sonderaktion die Abwrackprämie für Heizkessel von 250 auf 500 Euro verdoppelt. Die Prämie steht zur Verfügung für Haushalte, deren Ölheizkessel älter als 15 Jahre und in einem Gebäude installiert ist, das älter als zwei Jahre ist. Die Prämie wird dann angerechnet auf den Kauf eines Brennwertkessels. Außerdem besteht die Möglichkeit, das Angebot auszuweiten auf andere ökologisch vorteilhafte Lösungen, wie zum Beispiel Wärmepumpen kombiniert mit Solarthermie. Die Branche kritisiert allerdings die mangelnde Präzision bei der Festsetzung der Bedingungen. Man sei nicht ausreichend informiert worden, so der Verband Uniclima, nicht alle Ölheizkessel seien betroffen und das Angebot gelte auch nicht für Gasheizkessel. Entsprechend tappen zahlreiche Heizungsbauerbetriebe im Dunkeln und sehen sich nicht in der Lage, ihre Kunden verlässlich zu informieren, ob sie in den Genuss der Prämie kommen können oder nicht. http://www.climaplusconfort.fr
+ + + Teure Preisabsprachen Ernesto Heinzelmann, CEO des brasilianischen Verdichterherstellers Embraco, hat eine Geldstrafe von einer Mio. US-Dollar sowie zehn Jahre Gefängnis zu befürchten für Preisabsprachen mit Gerson Veríssimo, Manager bei der brasilianischen Filiale von Tecumseh, und Naoki Adachi, Vertriebsdirektor für den Bereich Kältetechnik bei der Panasonic Corporation. Die drei Männer werden beschuldigt, Preiserhöhungen für Kältemittelverdichter abgesprochen und damit den freien Wettbewerb unterdrückt zu haben. http://www.racplus.com
+ + + Bundesumweltministerium fördert energetische Gebäudesanierung in Lettland Für die energetische Sanierung von neun landestypischen Plattenwohngebäuden nach deutschen Energiestandards wurden zwischen 2003 und 2011 insgesamt Fördergelder in Höhe von rund 760000 Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm Ausland bereitgestellt. Weitere rund 240000 Euro flossen in die Ausbildung von Gebäudesanierungsmanagern. Die ausgebildeten Mitarbeiter von Ingenieurbüros, Gebäudeverwaltungsunternehmen und öffentlichen Einrichtungen sollen künftig als Multiplikatoren weitere Gebäudesanierungsprojekte initiieren. https://www.bmuv.de/
Weitere Informationen
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