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Blick auf Europa

    R 22-Schmuggel blüht

    Großbritannien

    Die britische EIA (Environmental Investigation Agency) und UNEP (United Nations Environment Programme) haben einen Bericht zum Thema HFCKW-Schmuggel veröffentlicht. Er zeigt bereits bestehenden illegalen Handel mit diesen Stoffen auf und warnt vor „enormem Wachstum“, falls nichts dagegen unternommen wird. Seit Januar 2010 ist der Einsatz von HFCKW-Frischware in der EU verboten und nur noch recycelte Ware darf eingesetzt werden. Allerdings ist die Nachfrage nach HFCKWs höher als das Angebot. Das führt zu einem starken Anstieg des illegalen Handels, der noch umfangreicher ausfallen könnte, als es beim FCKW-Ausstieg der Fall war. HFCKW-Schmuggel ist ein weltweites Problem, so die Studie, und entwickle sich zu einem höchst lukrativen Geschäft. Als Beispiel wird die starke Zunahme des Handels mit R 134 a-Zylindern genannt, in die die Schmuggler das illegale Gas einfüllen.

    Ebenfalls besorgniserregend sei die Tatsache, dass HFCKWs zunehmend über dieselben Kanäle wie andere illegale Substanzen geschmuggelt werden. So habe die gambische Behörde im Juni 2010 mehrere Zylinder mit ODS in einer Kokainlieferung aus Südamerika beschlagnahmt. Der Schwarzmarkt und die beteiligten Parteien seien prinzipiell genauso organisiert wie vor 20 Jahren beim Ausstieg aus den FCKWs. Typische Schmuggelpraxen: falsche Etikettierung, Verstecken der Ware unter legaler Ware in Lkws, Pkws oder Containern, Deklarieren von Frischware als recycelte Ware etc. Das Problem werde noch weiter verschärft, da die HFCKW-Produktion in Entwicklungsländern derzeit weiter ansteigt und die Nachfrage weiterhin hoch bleibt.

    Die EIA fordert daher die Marktaufsichtsbehörden in der EU eindringlich dazu auf, enger zusammenzuarbeiten, um mögliche Schlupflöcher zu schließen, die sich die Schmuggler zunutze machen könnten. Möglich seien zum Beispiel Arbeitsgruppen, in denen Zoll- und Marktaufsichtsbehörden zusammenarbeiten. Weiter ruft der Bericht dazu auf, beschlagnahmte Ware systematisch an die regionalen Büros der „World Customs Organisation“ zu melden und Informationen grenzübergreifend über Mechanismen wie zum Beispiel das Interpol „Ecomessage“ System zugänglich zu machen. Der Bericht kann unter https://eia-international.org/ heruntergeladen werden. RAC 10/2011

    Gesetzgebung zu Kältemitteln zahlt sich aus

    Europa

    Aus einer neuen Studie der französischen Forschungsinstitute Armines/ERIE geht hervor, dass die Emissionen von CO2-Äquivalenten in den vergangenen zehn Jahren dank der Verordnungen zu ozonabbauenden Substanzen und zu F-Gasen trotz einer Verdoppelung der Kältemittelbank um über 13 Prozent zurückgegangen sind. Für die nächsten 20 Jahre geht die Studie trotz kontinuierlichem Marktwachstum von einer weiteren Reduzierung der Emissionen von 15 bis rund 60 Prozent aus. Die von der EPEE in Auftrag gegebene Studie untersucht zwei mögliche Szenarien: ein „F-Gas- Szenario“, basierend auf der kompletten Umsetzung der F-Gase-Verordnung kombiniert mit derzeitigen Markttrends, und ein „F-Gas-Plus-Szenario“, dem die beschleunigte Einführung von Kältemitteln mit niedrigerem GWP-Wert zugrunde liegt. Die Ergebnisse zeigen, dass das Dichtheitsprinzip der F-Gase-Verordnung bereits Früchte trägt. Das F-Gas-Plus-Szenario demonstriert das Potenzial der Industrie, noch einen Schritt weiterzugehen. Neben der Einführung von Kältemitteln mit niedrigerem GWP-Wert tragen weitere Schlüsselfaktoren zu Emissionsreduzierungen bei, z. B. die Reduzierung der Emissionsraten, geringere Kältemittelfüllmengen und höheres Rücknahmevolumen am Ende der Lebensdauer von Anlagen, die Kältemittel enthalten.

    Andrea Voigt, EPEE-Geschäftsführerin, dazu: „Die Ergebnisse der Armines/ERIE-Studie zeigen, dass die Emissionsreduzierung durch komplette Umsetzung der EU-F-Gase-Verordnung die Prognose der EU-Kommission um rund 15 Prozent übersteigt. Durch eine weitere Reduzierung der auf den Markt gebrachten HFKW-Mengen im Rahmen eines Phase-Down-Programms basierend auf dem Gehalt an CO2-Äquivalenten werden die Emissionen weiter zurückgehen. Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass der Einsatz von Kältemitteln mit geringerem GWP-Wert eine Neueinschätzung der Sicherheitsanforderungen erfordert, da die meisten Alternativen entweder gering oder stark brennbar sind, was ihren Einsatz in verschiedenen Anwendungen ausschließt. Es gibt kein perfektes Kältemittel.“

    Während EPEE die positiven Folgen eines realistischen und ausgewogenen Phase-Down-Programms anerkennt, unterstreicht der Verband, dass keine Zugeständnisse an Energieeffizienz, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit künftiger Lösungen gemacht werden dürfen. Denn während F-Gase zu nur 1,8 Prozent zu den Treibhausgasemissionen der EU-27 beitragen, beläuft sich der Anteil von CO2 auf über 80 Prozent. Davon geht ein Großteil auf das Konto des Energieverbrauchs. Kältemittelverbote oder GWP-Beschränkungen, die den Einsatz bestimmter Kältemittel vorschreiben, könnten sich daher kontraproduktiv auswirken und zu höherem Energieverbrauch und mehr Emissionen führen. Ziel der Armines/ERIE-Studie ist es, die maximal mögliche Reduzierung der Emissionen aus Kälte-, Klima- und Wärmepumpenanlagen bis 2030 aufzuzeigen und damit eine Basis für realistische Phase-Down-Programme ohne die Notwendigkeit von Verboten zu liefern. Refripro 10/2011 -

    Euro-Telegramm

    + + + Am 11. Oktober 2011 trafen sich die Klimaschutzmanager aus über 60 klimaaktiven Kommunen Deutschlands in Osnabrück. Mit der Richtlinie zur Förderung von Klimaschutzprojekten in öffentlichen, sozialen und kulturellen Einrichtungen der Nationalen Klimaschutz­initiative stellt das Bundesumweltministerium den Kommunen Mittel für die zusätzliche Einstellung einer Fachkraft zur Verfügung. Voraussetzung ist die Verabschiedung eines Klimaschutzkonzepts, das klare Ziele für die Klimaschutzpolitik der Kommune vorgibt und Umsetzungsmaßnahmen für konkrete Treibhausgasreduktionen und Energieeffizienz beinhaltet. Aufgabe der Klimaschutzmanager ist es, Akteure für den Klimaschutz zu gewinnen, Dialogprozesse zu initiieren, Umsetzungserfolge zu überprüfen und zu kommunizieren sowie Defizite und Hemmnisse zu erkennen und auszuräumen. Das Antragsfenster der Kommunalrichtlinie ist vom 1. Januar bis zum 31. März 2012 geöffnet. Die für diesen Zeitraum gültigen Förderbedingungen werden im Rahmen der novellierten Richtlinie voraussichtlich im November bekanntgeben. http://www.bmu-klimaschutzinitiative.de

    + + + Die ACREX India, internationale Fachmesse für Kälte- und Klimatechnik findet zum 13. Mal vom 23. bis 25. Februar 2012 im International Exhibition Centre (BIEC) in Bangalore statt. Über 200 Unternehmen haben bereits ihre Teilnahme bestätigt. Zum ersten Mal wird es auch einen offiziellen US-Pavillon geben. Weiterhin unterstützt die Deutsch-Indische Handelskammer (IGCC) die ACREX India 2012 und BIES (Bangalore International Exhibition Services) zeichnet für die Organisation der Veranstaltung vor Ort verantwortlich. http://www.acrex.org.in

    + + + 15 Millionen Kubikmeter Kühlhausfläche gibt es in Frankreich, wie eine kürzlich durchgeführte Erhebung ergibt. Sechs Millionen davon sind organisiert im Verband der Kühlhausbetreiber Usnef. Der Rest wird übernommen von den Nutzern der Ware selbst sowie von den Transportunternehmen. Tatsächlich geht die Anzahl der spezialisierten Unternehmen in diesem Bereich kontinuierlich zurück, sodass die auf Kühltransporte spezialisierten Transportunternehmen gleichzeitig auch Fachleute für die Lagerung der (tief)gekühlten Ware werden. https://www.larpf.fr//

    Weitere Informationen

    AMV Communication, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, ­internationale Verbindungen und Übersetzungen, Pourrain (Frankreich); http://www.amv-communication.com

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