Neue Regeln für die Förderung von Wärmpumpen
Für die französische Branche war es kaum eine Überraschung, aber dennoch ist die Empörung bei den Kälteanlagenbauern groß: Seit dem 1. Januar 2009 werden Luft/Luft-Wärmepumpen nicht mehr steuerlich gefördert. Auch im letzten Jahr war diese Technologie bereits zum Zankapfel zwischen der Kältebranche und der Regierung geworden, wobei man hier schlussendlich einen Kompromiss gefunden hatte. Für 2009 ist dies nicht mehr der Fall, auch wenn, so heißt es, der französische Kälteverband Snefcca weiterhin hinter den Kulissen agiert, um das Blatt doch noch zu wenden. Aber nicht nur für die Luft/Luft-Wärmepumpen gibt es Änderungen. Auch alle anderen Wärmepumpentechnologien sind betroffen, sei es Luft, Wasser oder Erdreich als Wärmequelle. Hier wurde die Förderung allerdings nicht komplett gestrichen, sondern nur von bislang 50% auf 40% gekürzt. Kurz zur Erinnerung: Bei der französischen Förderung handelt es sich um den sogenannten Crédit dImpôt, der sich auf die reinen Materialkosten, nicht aber auf die Arbeitszeit bezieht. Das heißt, wenn bislang die Wärmepumpe als solche z.B. 10000 Euro kostete, durfte der Eigentümer bei seiner Steuererklärung 5000 Euro direkt von seiner Einkommenssteuer abziehen (unter Einhaltung bestimmter Bedingungen). Jetzt sind es bei diesem Rechenbeispiel nur noch 4000 Euro trotzdem noch sehr interessant. Allerdings ist Eile geboten, denn ab 2010 beträgt die Förderung nur noch 25%. Bei der Solarenergie ändert sich 2009 und 2010 vorerst nichts, d.h. die Förderung beträgt weiter 50%. Zusätzlich zum Crédit dImpôt hat die Regierung zinslose Darlehen für erneuerbare Energien eingeführt. Hier wird derzeit diskutiert, ob die Luft/Luft-Wärmepumpen wenigstens hiervon profitieren können.
Clim Pratique 01/2009
Betreiber klagen über mangelnde Förderung grüner Technologien
Großbritanniens Endverbraucher werfen der Regierung vor, mit ihren Steuerbegünstigungen für Unternehmen, die in energieeffiziente Technologien investieren, dem Stand der Technik hinterherzuhinken. Zum Hintergrund: Derzeit unterstützt die britische Regierung Unternehmen mit den so-genannten Enhanced Capital Allowances, kurz ECA, die sich auf die drei Hauptbereiche Energie, Pkw und Wasser beziehen. Für die Kältetechnik interessant ist der Bereich Energie. ECA bedeutet, ein Unternehmen kann den gesamten Investitionsbetrag für eine energiesparende Anlage im Jahr der Investition komplett von seinem zu versteuernden Gewinn abschreiben. Diese Maßnahme sei kontraproduktiv, so die britischen Betreiber, denn die Regierung schaffe es nicht, mit der raschen Entwicklung der Technik Schritt zu halten und fördere daher Technologien, die bereits veraltet seien. Damit wirkten die ECA wie eine Bremse und seien weit davon entfernt, die Anwendung energiesparender Technologien zu fördern, so die frustrierten Betreiber weiter. Bob Arthur von der britischen Kette Marks & Spencer dazu: Sogar so einfache Komponenten wie EC-Ventilatoren sind nicht auf der Liste [der geförderten Technologien]. Das System ist einfach zu schwerfällig und 12 Monate lange Bearbeitungszeiten helfen auch niemandem weiter. Tatsächlich motiviert die Liste die Leute, alte Technologien einzusetzen! In diesem Zusammenhang wird auch die Tatsache kritisiert, dass beispielsweise CO2-Technologie bislang nicht von der Förderung erfasst wird. Aber auch mit dem bürokratischen Ablauf der ECA ist man nicht zufrieden. So ist es derzeit am Hersteller, eine Technologie für die Förderung anerkennen zu lassen, obwohl es letztlich der Betreiber ist, der von der Förderung profitiert. Daher seien die Hersteller häufig kaum motiviert, ihre Technologie für die ECA anerkennen zu lassen, so die Betreiber.RAC 02/2009
Die EU Kommission ermittelt
Mitte Februar führten Beauftragte der EU-Kommission Überraschungsbesuche bei verschiedenen Verdichterherstellern durch, die besonders für die Bereiche Haushaltskühl- und Gefrierschränke sowie Gewerbekälte produzieren. Mehrere Unternehmen in verschiedenen Mitgliedstaaten kamen in den Genuss der unangekündigten Kontrollen. Zur Begründung hieß es, die Kommission habe Anlass zu der Anahme, dass die betroffenen Unternehmen die im EG-Vertrag, Art. 81 festgelegten Wettbewerbsregeln nicht beachtet hätten. Darin heißt es unter anderem, dass Absprachen zu Preisen und Kunden verboten sind. Inspektionen wie diese sind eine Vorstufe zu Untersuchungen bei Verdacht auf Kartellbildung. Die Tatsache, dass die Kommission bestimmte Unternehmen kontrolliert, bedeutet jedoch nicht, dass sich diese der Missachtung der Wettbewerbsregeln schuldig gemacht haben. Dies betont auch Danfoss. Das Unternehmen wurde in Nordborg (Dänemark), Flensburg (Deutschland) und verschiedenen US-amerikanischen Niederlassungen von Vertretern der EU-Kommission beehrt. Ole Daugbjerg, Chief Reputation Officer dazu: Wir sind 100% sicher, dass das Danfoss-Topmanagement über solche Absprachen in keiner Weise informiert ist. Daher verfolgen wir die Ermittlungen genau. Es besteht kein Zweifel, dass es intern bei Danfoss Folgen haben wird, sollten Danfoss-Angestellte an illegalen und wettbewerbsschädlichen Absprachen beteiligt sein. Daugbjerg hob außerdem hervor, dass Danfoss sehr überrascht wäre, wenn Angestellte des Unternehmens an einer Kartellbildung beteiligt sind.ACR News 02/2009
Euro-Telegramm
+ + + R22-Schmuggel befürchtet: Die Environmental Investigation Agency (EIA) warnte vor Kurzem auf einem Gipfel in Brüssel, bei dem sich Vertreter der Zollbehörden aus ganz Europa, der chemischen Industrie, des UNEP-Programms und der EU-Kommission trafen, vor dem Schmuggel mit ozonabbauenden Substanzen. Die EIA befürchtet im Zusammenhang mit dem R22-Ausstieg die Entstehung eines Schwarzmarkts, wie es bereits in den neunziger Jahren mit R12 insbesondere aus China der Fall war. Juilan Newmann, EIA Campaigns Director dazu: Europa muss aus den Fehlern, die in der Vergangenheit gemacht wurden, lernen und Importe ozonabbauender Substanzen streng überwachen. Außerdem sollte die bestehende HFCK-Bank genau ermittelt werden. Weiterhin wurde auf dem Gipfel auf die Notwendigkeit einer effizienten Kommunikation zwischen Zollbehörden und Vertretern der chemischen Industrie im Kampf gegen illegalen Handel hingewiesen. https://www.acr-news.com/
+ + + Cibus Tec 2009: Vom 27. bis 30. Oktober 2009 findet im italienischen Parma die Cibus Tec statt, laut Veranstalter eine der führenden Messen für Lebensmitteltechnologie und Verpackung. 2007 stellten 858 Aussteller aus 27 Ländern ihre Waren auf der Cibus Tec aus, die von 21762 Besuchern aus 105 Ländern besucht wurde. Zu den Innovationen der diesjährigen Ausgabe zählt die Tatsache, dass auch die Kältekette diesmal als Ausstellungssektor berücksichtigt wird. http://www.fiereparma.it
+ + + Neues CO2-Kältemittel im Test: ECP744, so heißt das neue Kältemittel auf CO2-Basis, entwickelt von Earthcare Products. Erfinder Nicholas Cox dazu: ECP744 hat eine höhere thermodynamische Effizienz als R744 und trägt dazu bei, den Energieverbrauch um 20 bis 30% zu senken. Nach umfangreichen Labortests ist Cox jetzt auf der Suche nach Supermärkten, die bereits sind, das neue Kältemittel in der Praxis zu testen. ECP744 ist nicht brennbar, halbsynthetisch und hat niedrigere Drücke als reines R744. http://www.emap.com
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Andrea Voigt In Zusammenarbeit mit:
AMV Communication, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, internationale Verbindungen und Übersetzungen, Pourrain (Frankreich); http://www.amv-communication.com