Blick auf Europa

Ab Januar 2009 müssen HLK-Anlagen über 250kW, die in gewerblichen Gebäuden installiert sind, auf ihre Energieeffizienz überprüft und mit einem Energieausweis ausgestattet werden. Dies soll durch entsprechend zertifizierte Inspektoren geschehen. Mit dem näher rückenden Datum werden Befürchtungen in der Branche laut, dass es einerseits nicht genug zertifizierte Inspektoren gibt, die diese Aufgabe in weniger als einem halben Jahr bereits wahrnehmen können und dass andererseits Gebäudeinhaber nicht ausreichend informiert über den Energieausweis und die damit verbundenen Anforderungen sind. Zwar weist die Regierung auf ihrer Website darauf hin, dass bestehende Klimatechnikbetriebe am besten geeignet für die Weiterbildung zum Energieinspektor seien, Quellen aus der Industrie bemängeln jedoch, dass Fachleute aus der Industrie, die für diese Aufgabe aufgrund ihrer Ausbildung und Erfahrung am besten geeignet wären, bereits ausgelastet sind und daher auch nicht willens sind, Zeit und Geld in zusätzliche Weiterbildungsmaßnahmen zu investieren. Als ebenfalls kritisch wird die Tatsache angesehen, dass bereits in drei Jahren auch alle Klimaanlagen ab 12kW überprüft werden müssen. Hier befürchtet man aufgrund der großen Anzahl an Systemen ganz massive Engpässe, was die Anzahl der qualifizierten Inspektoren anbelangt.

RAC 06/2008

Die jüngsten Zahlen des französischen Verbands ClimInfo sorgten für Überraschungen in der französischen Klimabranche. So war das Wachstum im Bereich der Geräte unter 17,5kW mit 505091 Außeneinheiten und 25% im Vergleich zu 2006 schlussendlich geringer als die 30%, die mindestens erwartet wurden. Dennoch kann die Industrie mit dem Jahr 2007 zufrieden sein, denn beispielsweise 2004 wurden trotz Hitzewelle im Vorjahr nur 474000 Einheiten verkauft. Auch im Bereich der verkauften Inneneinheiten kann von einem Rekordjahr gesprochen werden. Hier wurden 871736 Geräte verkauft, was einem Wachstum von 42% entspricht. Interessant ist auch die Tatsache, dass es sich, wie erwartet, bei 94% der Geräte unter 17,5kW um reversible Anlagen handelt, wobei auch hier ein Zuwachs von 29% verzeichnet werden konnte. Systeme mit Inverter erzielten ein Wachstum von 46% und stehen inzwischen für 86% aller verkauften Geräte. Das heißt, dass der französische Markt zunehmend Wert auf Energieeffizienz legt und dass sich der Stand der Technik hier erheblich verbessert hat. Multisplitanlagen haben ebenfalls, dank Steuervergünstigungen, weiter zugelegt. So wurden 43% mehr als im Vorjahr verkauft. Das größte Wachstum wurde jedoch, recht unerwartet, im Bereich der Kaltwassersätze erzielt. Hier wurde ein Zuwachs von ganzen 93% bei Geräten über 17,5kW realisiert. Dies bezieht sich in erster Linie auf gewerbliche Anwendungen.

ClimPratique 05/2008

Am 31. März fand im Wiener Gebäude Techbase bei arsenal research eine internationale Konferenz zum Thema Solar Cooling statt. Es wurden die verschiedenen Technologien wie Absorption und Adsorption vorgestellt sowie Referenzobjekte diskutiert, von denen es derzeit rund 100 (90% davon in Europa) gibt. Anwendungsbereiche sind zu 60% Büro- und Dienstleistungsgebäude, 20% verteilen sich auf Hotels, Krankenhäuser, Schulen und ähnliche Gebäude, die restlichen 20% sind Teil von Forschungseinrichtungen. Im Ergebnis der Konferenz hieß es, dass die Anlagen grundsätzlich noch zu optimieren seien und dass daher für die Zukunft intensives Monitoring erforderlich sei. Dies sei Voraussetzung für die Standardisierung der Technologie. Prinzipiell wird aber der solaren Kühlung ein hohes Entwicklungspotenzial bescheinigt.

HLK 05/2008

Nicht immer standen die Beziehungen zwischen dem französischen Stromriesen EDF und dem Verband für das Bauhandwerk CAPEB (Confédération de lartisanat et des petites entreprises du bâtiment) zum Besten, denn kaum ein Handwerker schätzte es, wenn der Elektriker plötzlich in seinem Einsatzbereich auftauchte. Jetzt haben die beiden Organisationen jedoch im Sinne der Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit ein Abkommen zur Förderung energiesparender Lösungen mit geringem Treibhauseffekt unterzeichnet. Dabei verpflichtet sich die CAPEB, ihre Mitglieder nicht nur über die verschiedenen Lösungen von EDF auf diesem Gebiet zu unterrichten, sondern auch über Möglichkeiten zur Zusammenarbeit. Exklusivität wird zwar nicht angestrebt, dafür aber Loyalität. Außerdem wird den Handwerksbetrieben zugesichert, weiterhin in direktem Kontakt mit den Endkunden zu bleiben und ihre Autonomie zu wahren.

CFP 06/2008

+ + + Über 300 Experten aus Kälte- und Klimatechnik werden zur 8. IIF/IIR Gustav Lorentzen Konferenz in Kopenhagen zum Thema Natural Working Fluids erwartet. Die internationale Veranstaltung findet vom 7. bis 10. September statt. Im Mittelpunkt der über 160 Präsentationen stehen natürliche Kältemittel, und insbesondere CO₂, aber auch moderne Anlagentechnik mit HFKWs und Wärmepumpen. http://www.iir-gl-conference-2008.dk

+ + + Die Österreichische Energieagentur (Austrian Energy Agency) wurde durch das österreichische Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit mit der Umsetzung und dem Monitoring der EU-Effizienzrichtlinie in Österreich betraut. Die Energie­agentur baut dabei auf ihren Erfahrungen als österreichisches Kompetenzzentrum für Energieeffizienz auf. Als Monitoringstelle bindet sie sowohl die Länder als auch die betroffenen Fachverbände in einen partizipativen Prozess ein, in dem die Methoden für die Berechnung der Einsparmaßnahmen diskutiert und weiterentwickelt werden. https://www.bmaw.gv.at/ https://www.energyagency.at/

+ + + Die italienische Carel Gruppe wurde mit dem Preis Mediobanca 2008 ausgezeichnet, der Unternehmen verliehen wird, die besonders dynamisch sind, hohe Wachstumsraten und eine gute Rendite erzielen. So hatte das Unternehmen im Zeitraum von 2003 bis 2008 ein Wachstum von 47% erreicht. Weitere entscheidende Parameter waren die effiziente interne Organisation, die kontinuierliche Ausrichtung auf Produkt- und Prozessinnovation und die Erzielung erheblicher Marktanteile im In- und Ausland. Die Carel Gruppe hat über 700 Angestellte, Produktionsstätten in Italien, China und den USA und erzielte einen Umsatz von 105 Mio. Euro in 2007. http://www.reedbusiness.it

+ + + Wiener Installateure gejagt: Die Staats­anwaltschaft Wien ermittelt wegen Preisabsprachen gegen einige Installateure. Dabei ging es um Aufträge von Wiener Wohnen, einem Unternehmen der Stadt Wien, das rund 220000 Gemeindewohnungen sowie 6000 Lokale und 47000 Garagen und Stellplätze verwaltet, saniert und bewirtschaftet. Angeblich ging es bei den Absprachen um Rahmenaufträge im Wert von insgesamt 200 Mio. Euro. Vorläufig ermittelt die Staatsanwaltschaft Wien gegen drei Geschäftsführer von Installationsunternehmen. Aufgeflogen war das Ganze durch Selbstanzeige zweier Firmenmitarbeiter. https://hlk.co.at/

Andrea Voigt In Zusammenarbeit mit:

AMV Communication, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, ­internationale Verbindungen und Übersetzungen, Pourrain (Frankreich); http://www.amv-communication.com