Energiewende eine Chance für die Branche
Europa
Vor Kurzem stimmten die Abgeordneten im EU-Parlament über eine (gesetzlich nicht bindende) Resolution zum Thema erneuerbare Energien ab. Darin ging es insbesondere um die Einführung von verbindlichen Zielen für erneuerbare Energien bis 2030 und von Anreizprogrammen für Investitionen. Solche Maßnahmen würden einen entscheidenden Beitrag zum Marktwachstum von Wärmepumpen in der EU leisten. Allerdings sind sich die Parlamentarier momentan nicht einig, wie genau diese Zielsetzung aussehen soll. Einerseits plädieren einige für ein Ziel von über 30 Prozent bis 2050, anderseits stimmte das Parlament gegen 40 Prozent und 45 Prozent. Die EU-Kommission ihrerseits plant für diesen Herbst die Veröffentlichung einer neuen Strategie für die Zukunft von Wärme- und Klimaanwendungen, so eine Vertreterin der Abteilung für Energie auf dem diesjährigen Wärmepumpenforum in Brüssel. Diese (ebenfalls gesetzlich nicht bindende) Strategie soll die Rolle der Wärmepumpen- und Klimaindustrie im Hinblick auf die Entwicklung erneuerbarer Energien, Innovation und Energieeffizienz genauer untersuchen. Die Branche und insbesondere die Wärmepumpenindustrie fordern schon seit Langem mehr Anerkennung ihres Sektors auf Europaebene und sehen sich durch eine neue Studie von Ecofys in ihrer Forderung bestätigt. Darin heißt es, dass Wärmepumpen wesentlich mehr zu den nationalen Aktionsplänen für erneuerbare Energien beitragen könnten, wenn alle bereits bestehenden gesetzgeberischen Maßnahmen im Gebäudebereich komplett umgesetzt würden. Trotz des insgesamt positiven Ausblicks sieht es derzeit jedoch eher trübe auf dem Wärmepumpenmarkt aus. Der europäische Wärmepumpenverband EHPA spricht von einem Rückgang der Verkaufszahlen von rund neun Prozent im Jahr 2012. Dafür verantwortlich macht er die relativ niedrigen Gaspreise und die unklaren Signale der Politiker im Hinblick auf Heizen und Kühlen. Vertreter der Branche weisen außerdem eindringlich darauf hin, dass Anlagenbauer eine kritische Rolle für die Zukunft und weitere Entwicklung der Wärmepumpen spielen, denn sie sind im Allgemeinen die direkten Abnehmer und sind daher entsprechend auszubilden. http://www.refripro.eu
Priorität Nummer eins: Reduzierung von Leckagen
Großbritannien
Eine vor Kurzem durchgeführte Studie zur Umweltwirkung kürzlich installierter Kälteanlagen bei der Einzelhandelskette ASDA zeigt, dass die konsequente Reduzierung von Leckagen kombiniert mit dem Einsatz von Kältemitteln mit niedrigerem GWP-Wert wie R 407 F anstelle von R 404 A effektiver die Umwelt schützen als der Einsatz komplett neuer Technologien. Neben der Reduzierung der Leckageraten leisten die verbesserte Energieeffizienz und das geringere Treibhauspotenzial (GWP) von R 407 F im Vergleich zu R 404 A einen wichtigen Beitrag. Als Beweis herangezogen wurden die Logbücher der Anlagen, die Daten zu Kältemittelmengen und Verlusten genau aufführen. Die Studie vergleicht verschiedene Lösungsansätze, die von der Kette, die mehr als 500 Märkte betreibt, verfolgt werden. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf dem Vergleich der Kältemittel und der jeweiligen Strategie zur Leckagereduzierung. Ergebnis der Studie: Leckagereduzierung ist die effektivste Maßnahme, um die Umweltwirkung der Anlagen zu reduzieren. Weiter geben die Autoren zu bedenken, dass man nicht einerseits behaupten könne, HFKW-Anlagen seien niemals dicht, und andererseits für den Einsatz brennbarer oder Hochdruckkältemittel plädiere. http://www.refripro.eu
EU setzt sich für internationales Abkommen zu HFKWs ein
Europa
Die EU kämpft an zwei Fronten für Maßnahmen im Hinblick auf die HFKWs. Zum einen wird derzeit in Parlament und Rat über den neuen Kommissionsvorschlag zur Revision der F-Gase-Verordnung debattiert, zum anderen macht sich die EU auch weltweit für einen Phase-down stark. So plädierte die EU-Kommission bei den Ende April in Bonn abgehaltenen UNFCCC-Klimagesprächen (Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen), an denen rund 600 Regierungsvertreter teilnahmen, erneut für die Einbindung der HFKWs unter dem Montrealer-Protokoll. Damit schließt sie sich den Änderungsanträgen Nordamerikas und Mikronesiens an, die diese bereits seit fünf Jahren im Rahmen der Verhandlungen unter dem Montrealer-Protokoll einbringen. Trotz breiter Unterstützung dieser Anträge weltweit haben sich bislang verschiedene Länder, darunter insbesondere Indien, China und Brasilien gegen eine Einbindung der HFKWs in das Montrealer-Protokoll ausgesprochen und Verhandlungen dazu weitestgehend blockiert. In Bonn unterstrich die EU, dass HFKW-Aktionen kombiniert mit Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und des Anteils der erneuerbaren Energien einen kritischen Beitrag zur Erreichung des 2-°C-Ziels leisten könnten. Das Montrealer-Protokoll habe sich als Mechanismus zum Phase-down von Verbrauch und Emissionen von Gasen in diesem Sektor bewährt, so die EU-Kommission, die auf entscheidende Fortschritte bei den nächsten Klimaverhandlungen der Vereinten Nationen im November 2013 hofft. Für die Branche hierzulande lassen die derzeitigen Verhandlungen zur F-Gase-VO in Europa und die internationalen Entwicklungen kaum Zweifel offen, dass es den HFKWs früher oder später an den Kragen gehen dürfte. Die Frage ist nur: „Wann“ ... https://naturalrefrigerants.com/
Euro-Telegramm
+ + + Am 19. Juni organisiert EPEE eine Debatte zum Thema Energieziele und Kältetechnik in Brüssel. Im ersten Teil der Veranstaltung diskutieren Vertreter aus Deutschland, den USA und der EU über die verschiedenen Perspektiven und Lösungsansätze weltweit zur Energiewende. Im zweiten Teil geht es um die konkrete Umsetzung mit Blick auf Architektur, Nullenergiehäuser und die Sichtweise der EU-Kommission. Weitere Informationen sowie das endgültige Programm werden in Kürze bereitgestellt unter: https://epeeglobal.org/
+ + + Cold Chain Forum 2013: Am 23. und 24. Oktober 2013 findet in Paris das Cold Chain Forum statt. Dabei handelt es sich um einen Kongress und eine Messe rund um das Thema Kältetechnik. Alle Bereiche der Kühlkette sollen dabei abgedeckt werden. Zielgruppen sind sowohl Anlagenhersteller als auch Endverbraucher, Berater etc. Zu den wichtigsten Themen zählen Energieeffizienz, Umwelt, Energieeinsparungen, Kältemittel. Weitere Infos unter: http://www.coldchainforum.fr
+ + + Der Streit um den Einsatz von R 1234 yf in Pkw-Klimaanlagen bekommt eine neue Dimension: Jetzt untersuchen die SAE-Experten zwei neue Kältemittelalternativen, entwickelt von Mexichem, die ebenfalls die Anforderungen der EU-Richtlinie erfüllen. Nach Erkenntnissen des Kältemittelforschungsprogramms des SAE, dem internationalen wissenschaftlichen Verband der Automobilindustrie, fällt die Sicherheitsanalyse der beiden Alternativen gleichwertig oder sogar besser aus als mit R 1234 yf. Beide Gemische basieren auf R 1234 ze (E) und weiteren Kältemitteln, die derzeit in Herstellung sind. AC 5 ist ein Gemisch aus R 32, R 152 a und R 1234 ze (E) und AC 6 aus CO2, R 134 a und R 1234 ze (E). https://www.acr-news.com/
Weitere Informationen
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