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Blick auf Europa

    R 22-Ausstieg und seine Tücken

    International

    Während Europa derzeit über einen Phase-Down der HFKWs nachdenkt und Nordamerika inklusive Mexiko sowie Mikronesien für einen solchen schon vor Monaten Vorschläge vorgelegt haben, sehen sich die USA jetzt mit Problemen des R 22Ausstiegs konfrontiert. Dabei geht es um die auch hierzulande allerdings aus anderen Gründen heiß diskutierten vorbefüllten Splitgeräte. Das Gesetz in den USA verbietet den Verkauf von Kälte- und Klimageräten, die die HFCKWs R 22, R 142 b oder Gemische mit diesen Komponenten enthalten.

    Stein des Anstoßes ist dabei das Wort „con­taining“, will heißen „enthalten“. Tatsächlich scheinen manche Hersteller dies wörtlich zu interpretieren und argumentieren, dass sich das Kältemittel zum Zeitpunkt des Verkaufs oder Import eines Geräts auch in letzterem befinden müsse. Sei das System jedoch nicht mit Kälte­mittel vorgefüllt, sondern werde leer geliefert bzw. mit einer Stickstofffüllung, dann falle es nicht unter das Verbot auch wenn es sich bei der Technologie eindeutig um eine R 22-, R 142 b-, etc. Komponente handle.

    Die US-amerikanischen Hersteller Carrier, Daikin/Mc Quay, Trane, Johnson Controls und Lennox haben sich daher schriftlich an das amerikanische Umweltamt EPA gewandt mit dem Aufruf, den Text entsprechend zu ändern und klarzustellen, dass auch nicht befüllte Geräte und Komponenten zu verbieten sind. Aufgrund dieser Lücke im Gesetz würden R 22-Geräte in den USA noch immer 10 bis 20 Prozent des Umsatzes ausmachen, heißt es.

    Bereits zu Anfang dieses Jahres hatte Carrier ein Schreiben an das EPA geschickt, und unter anderem die Mitbewerber Nordyne, Rheem und Goodman als Beispiele für Unternehmen angeführt, die nicht befüllte R 22-Komponenten nicht als Ersatzteile für Reparaturen auf dem amerikanischen Markt vermarkten würden, sondern vielmehr als kostengünstige Alternative zu teureren neuen R 410 A-Geräten. In der Folge fühlen sich so gut wie alle Hersteller in den USA inzwischen verleitet, wieder R 22-Geräte zu produzieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

    Diese Entwicklung ist umso erstaunlicher, als die USA zu den größten Verfechtern eines HFKW-Phase-Downs, das heißt einer graduellen Reduzierung der HFKW-Produktionsmengen zählen. Wie aber will ein Land, in dem offensichtlich sogar der Ausstieg aus den HFCKWs, das heißt den Vorgängern der HFKWs, ein Pro­blem darstellt, einen solchen Schritt bewältigen? ACR News 08/2011

    Großbritannien begrüßt

    Großbritannien

    Der britische Premier David Cameron begrüßte vor Kurzem die Einführung einer massiven HFKW-Steuer in Australien, die künftig auf den Verkaufspreis der HFKWs aufgeschlagen werden soll. Da­-bei handelt es sich um bis zu 100 australische Doller pro Kilo, das heißt rund 67 Euro/kg. Die Maßnahme gehört zum australischen Plan zum Klimawandel, den das Land am 10. Juli veröffentlichte und der einen Kohlenstoffpreismechanismus für vier der sechs Treibhausgase nach dem Kyoto-Protokoll enthält.

    Dies könnte zu einer Besteuerung von Kältemitteln mit hohem Treibhausgaspotenzial wie z.B. R 404 A von rund 98 australischen Dollar, das heißt fast 66 Euro/kg führen. Damit würde das vorrangig in Supermärkten eingesetzte Kältemittel einen Verkaufspreis von über 77 Euro/kg erzielen. Auch R 134 a würde sich erheblich verteuern mit einer Steuer von ca. 21,50 Euro/kg im Jahr 2013, während R 410 A im Jahr 2014 bei einem Verkaufspreis von rund 35 Euro/kg läge.

    Der britische Premierminister gratulierte se­i-nem Counterpart Julia Gillard zu dem wichtigen Schritt und bezeichnete diesen als starkes und klares Signal, dass Australien entschlossen sei, einen entscheidenden Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels zu leisten. ACR News 08/2011

    Neuer Verband setzt sich für Elektroenergie ein

    Frankreich

    Laut jüngster Erhebung in Frankreich ist Erdgas im Hinblick auf die neue thermische Regelung RT 2012, das Pendant zur deutschen Energieeinsparverordnung, zunehmend die bevorzugte Wahl für Heiztechnik in neuen Gebäuden. Im Gegensatz dazu geht der Einsatz von Elektroheizungen stark zurück.

    Der neue Verband Equilibre des énergies stellt diese Wahl in Frage. Bei den Mitgliedern handelt es sich um Verbände aus dem Gebäudebereich, um Verbrauchervereinigungen, um Hersteller von Elektroheizungen, aber auch um den Stromgiganten EDF. So heißt es: Die RT 2012 verbietet den Einsatz innovativer Lösungen mit niedrigeren Investitions- und Betriebskosten für den Verbraucher und gleichzeitig geringeren CO2-Emissionen.

    Weiter kritisiert Equilibre des énergies den Umwandlungskoeffizienten für Primärenergie in Endenergie von 2,58, der sich nachteilig auf den Einsatz von Elektroheizungen in neuen und in bestehenden Gebäuden (bei Anwendung der RT 2012) auswirke.

    http://www.climaplusconfort.com -

    Euro-Telegramm

    + + + Der schwedische Hersteller Systemair übernimmt das nordschwedische Unternehmen Kryotherm, das 1967 gegründet wurde und Systeme für Kälte-Klimatechnik, wie z. B. RLT-Zentralen im gewerblichen Bereich, produziert und einen durchschnittlichen Umsatz von rund drei Millionen Euro erzielt. Systemair verfügt über Niederlassungen in 40 Ländern Europas und sieht die Übernahme als Ergänzung der eigenen Produkt­palette an. https://www.acr-news.com/

    + + + Fast-Food-Restaurants in Frankreich überprüft: In den Sommermonaten bis zum 31. August verstärkt die französische Behörde DGCCRF ihre Kontrollen der Nahrungsmitteltemperaturen und der Einhaltung der gesamten Kühlkette im Lebensmittelbereich. Eine umfassende Kampagne vom 27. Juni bis zum 1. Juli betraf den Fast-Food-Bereich mit der Kontrolle von 1725 Restaurants und Snacks. Resultat: 140 Niederlassungen wurden verwarnt mit der Auflage, entsprechende Anpassungen durchzuführen, neun Niederlassungen mussten schließen, 43 mussten ein Bußgeld bezahlen und bei 40 wurden Nahrungsmittel eingezogen. Aus den Berichten geht hervor, dass die vorgeschriebenen Temperaturen nicht eingehalten wurden, sowie die Vorschriften in Bezug auf Hy-giene und Ausbildung des Personals. https://www.larpf.fr//

    + + + Die französische Wärmepumpenbranche, die 2009/10 mit einem starken Umsatzrückgang zu kämpfen hatte, organisierte Anfang Juli die ersten Wärmepumpetage in Frankreich. Veranstalter waren die Verbände Afpac und Uniclima sowie das Institut Cetiat. Der Afpac-Präsident beklagte die Tatsache, dass sich der Markt zwar langsam wieder auf einem Niveau von ca. 63000 Einheiten pro Jahr stabilisiere, dass die Zahlen jedoch weiterhin unter dem Niveau von 2007 blieben. Besonders betroffen seien dabei die Luft/Wasser-Geräte, während die Luft/Luft- Geräte am besten abschnitten. Während für den Verband Uniclima die Ursache hierfür in der Verbesserung der Isolierung liegt, die wiederum die Nachfrage nach Kühlung im Sommer steigere (die von Luft/Luft-Geräten geboten wird), gehen andere Hersteller davon aus, dass der Hauptgrund die niedrigeren Investitionskosten und einfache In­stallierung der Luft/Luft-Geräte seien, die besonders bei Renovierungen ausschlaggebend seien. https://www.larpf.fr//

    Weitere Informationen

    AMV Communication, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, ­internationale Verbindungen und Übersetzungen, Pourrain (Frankreich); http://www.amv-communication.com

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