Man hätte es sich anlässlich des 50-jährigen Bestehens des VDKF anders gewünscht, aber es kam, wie es offenbar kommen musste: Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung am 18. Mai in Bonn war der Verband Deutscher Kälte-Klima-Fachbetriebe e. V. erneut nicht beschlussfähig. Alle vorherigen Appelle hatten nicht gefruchtet. Und so konnte auch kein neues Präsidium gewählt werden. Immerhin stimmten die Anwesenden endlich mit überwältigender Mehrheit für die Abschaffung der unseligen 10-Prozent-Klausel (siehe Bericht Seite 62 f.).
Natürlich war auch das Thema Kooperation zwischen VDKF und BIV anlässlich verschiedener Tagesordnungspunkte stets präsent. Aber diesmal hatten Präsidium und Verwaltungsrat die Rechnung ohne ihre Mitglieder gemacht. Die Unzufriedenheit über die Hinhaltetaktik der Vergangenheit sowie die fehlende Transparenz über die Inhalte der Verhandlungen und die Perspektiven einer gedeihlichen Kooperation machte sich in Bonn Luft. Mehrere Mitglieder forderten die Verbandsspitze auf, die bisherigen Ergebnisse der Gespräche zwischen BIV und VDKF auf den Tisch zu legen und den Mitgliedern eine klare Perspektive über die künftige Kooperation in Aussicht zu stellen.
Dr. Wolfgang Lange, ehemaliges BIV-Vorstandsmitglied, stellte mit Recht die Frage, warum man beispielsweise die Vakanz in der Geschäftsführung nicht genutzt habe, um einen Geschäftsbesorgungsvertrag mit dem BIV abzuschließen. Nicht gerade angenehm für den designierten neuen Geschäftsführer Norbert Hengstermann. Auch der anwesende Bundesinnungsmeister Heribert Baumeister betonte nochmals die nach wie vor bestehende Kooperationsbereitschaft des BIV. Man warte eigentlich nur auf das „GO“ seitens des VDKF. Sichtlich unter Druck geraten, versprachen der stellvertretende Präsident Jeschkeit und der Sprecher des Verwaltungsrates Zaremski, die bisherigen Verhandlungsergebnisse zwischen VDKF und BIV den Mitgliedern in Kürze offenzulegen und bis Ende des Jahres eine Entscheidung herbeizuführen.
Bei allem gebotenen Respekt vor Personen und Ämtern: Die VDKF-Spitze erweckt nach wie vor den Eindruck von Unentschlossenheit kombiniert mit Verzögerungstaktik! Offensive Kommunikation auch gegenüber der Fachpresse war noch nie die Stärke der Verantwortlichen im VDKF. Das hat sich leider auch unter dem zurückgetretenen Präsidenten Werner Häcker nicht geändert. Nicht nur die VDKF-Mitglieder die gesamte Branche erwartet jetzt ein klares „Yes, we do!“ oder „„o, we don’t!“ Alles Herumgeeiere zwischen den Fronten macht die Verantwortlichen nur unglaubwürdig. Damit muss jetzt Schluss sein!
Ihr
Markus Simmert