Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast! Wir alle kennen dieses lapidare Sprichwort, das häufig gar nicht so weit von der Realität entfernt ist. Welcher Statistik soll man, darf man glauben?! Wie transparent ist das Zustandekommen einer Statistik? Welche Quellen wurden genutzt, welche nicht?! Wie wichtig der Quellennachweis ist und wie schnell ein fehlender oder gar absichtlich vergessener zum Absturz resp. zur dauerhaften Beschädigung der Glaubwürdigkeit führen kann, hat uns die große Politik ja in den vergangenen Wochen deutlich vorexerziert!
Seit Jahrzehnten in der Diskussion sind die chemischen Stoffe, mit denen die Menschheit vor allem in den hochindustrialisierten Staaten die Umwelt schädigt. Länder und Kontinente übergreifend haben sich die Regierungen der führenden Industrienationen in den vergangenen Jahren auf sogenannten Klimagipfeln immer wieder mehr oder weniger effektiv (zumindest in den bisher überprüfbaren Ergebnissen) zusammengerauft, um Klimaschutzziele zu formulieren. Und die Regierungen in Europa resp. die Europäische Union machen Druck auf die Verantwortlichen, diese Ziele, z.B. 20 Prozent weniger CO2-Emissionen bis 2020, fristgerecht zu erreichen.
In Deutschland sind diesbezüglich das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt die treibenden Kräfte. Vorträge werden gehalten, Statements in der Presse abgegeben, Umweltpreise vergeben und eben auch Statistiken erstellt. Und diese werden dann ausgewertet und interpretiert. Für den Laien, den Otto Normalverbraucher also, der bei der Erreichung der großen Umweltziele durch sein Verhalten und vor allem durch sein Geld (z.B. für die Investition in umweltfreundliche Technik) nicht unwesentlich beitragen soll und muss, sind die Zahlen-Bombardements meist weder durchschaubar noch ihr Zustandekommen realistisch nachvollziehbar.
Hinzu kommt, dass solche Zahlenwerke oft weltanschaulich gefärbt sind. So muss und kann man davon ausgehen, dass die Fachleute der Umweltbehörden die Welt eher durch eine grüne Brille sehen, Unternehmer seien sie aus Industrie oder Handwerk oder auch Interessenverbände eine ganz anders getönte Brille aufhaben. Zur Lösung dieses Dilemmas könnte die einvernehmliche, offene Diskussion und Kooperation aller Beteiligten beitragen derjenigen, die sich von Staats wegen um den Umweltschutz zu kümmern haben, und diejenigen, die sich aufgrund ihrer langjährigen fachlichen und beruflichen Erfah-rung kompetent äußern können. Nur so, denke ich, kommt man dem Ziel am nächsten.
In diesem Sinne verweise ich ganz besonders auf unseren Beitrag Emissionen fluorierter Treibhausgase in Deutschland Ausgangsdaten und Berechnungsmethoden für die Kälte- und Klimatechnik in dieser KK-Ausgabe ab Seite 20 und den Kommentar auf Seite 28.
Ihr
Markus Simmert