Eigentlich ist und war es an fünf Fingern einer Hand abzuzählen, dass es auch mit der größten Branchenmesse dieses Jahres in diesem Corona-Jahr nichts wird. Nach langem Zögern, Beratungen und Umfragen unter den Ausstellern hat sich die NürnbergMesse Anfang Juni entschlossen, die Chillventa 2020 abzusagen. Einmal unabhängig von Aussteller-Rückzügen und berechenbar fehlenden Besuchern aus dem nahen und vor allem fernen Ausland ist es schlichterdings kaum vorstellbar auch nur die Hälfte der rund 30000 avisierten Besucher aus normalen Jahren im Einbahn-Verkehr mit mindestens 1,5 Metern Abstand durch die Hallen zu schleusen und dabei von Masken-Angesicht zu Masken-Angesicht Fachgespräche zu führen. Und das alles auch noch gesetzeskonform zu überwachen resp. zu kontrollieren.
Großveranstaltungen sind inzwischen erstmal bis Ende Oktober bundesweit untersagt. Wie es dann weitergeht, bleibt noch völlig offen. Auch die Organisatoren von Frühjahrsveranstaltungen, die diese noch hoffnungsfroh in den Herbst des Jahres verschoben hatten, müssen sich jetzt eines Schlechteren belehren lassen und sich von Illusionen verabschieden. Denn das Corona-Virus ist noch da - trotz Masken und Abstandsgeboten. Und wo Vorsichtsmaßnahmen nicht konsequent eingehalten und Ernst genommen werden, kann die Pandemie wieder voll umfänglich ausbrechen wie geschehen in der Großschlachterei Tönnies in Nordrhein-Westfalen. Und dieser lokale Ausbruch ist leider nicht der einzige und wird auch nicht einzigartig bleiben.
Lockerungen vom Lockdown bedeutet nämlich nicht, dass man wieder drauf los leben kann wie vor dem Ausbruch der Pandemie. Sie sind kein Freibrief für fröhliche, unbeschwerte Urstände. Vielen Menschen ist das offenbar nicht bewußt. Sie wollen es einfach nicht wahrhaben, dass es nicht nicht mehr so weitergehen kann, wie vorher. Wohlstands- und konsumverwöhnt, nur die eigene, praktisch uneingeschränkte Freiheit im Sinn, alles tun oder lassen zu können, fehlt vielen die Vernunft und Einsicht für ein umsichtiges Handeln. Und Letzteres ist leider unumgänglich - zumindest solange bis wirksame Impfstoffe und Medikamente vorhanden sind.
Auf die auch und gerade in unserer Branche wichtigen zwischenmenschlichen und persönlichen Kontakte mittels Messen, Informations- und Fortbildungsveranstaltungen wird die Pandemie weiterhin ihren negativen Einfluss ausüben. Virtuelle Events, Skype- und Telefonkonferenzen sind da letztendlich unbefriedigende und hoffentlich nur temporäre Notlösungen. Was unseren Anteil am Informationsfluss für die Kälte-Klimabranche angeht, werden wir die geplante „Chillventa-Messeausgabe“ der KK im Oktober dazu nutzen, die für diesen Herbst vorgesehenen Messeneuheiten wie gewohnt zu präsentieren. Nutzen Sie daher die Gelegenheit, Ihre „Herbstneuheiten“ in der KK den potenziellen Nutzern vorzustellen. Wir von der KK-Redaktion sitzen in den Startlöchern und freuen uns auf eine konstruktive Kooperation. Bleiben Sie gesund!
Ihr
Markus Simmert