Die Diskussion um die Kältemittel wird uns auch im neuen Jahr 2019 weiterhin beschäftigen. Jeder, der in der EU mit HFKW-Kältemitteln zu tun hat, spürt die zunehmende Verknappung der Kältemittel „vor Ort“ und jeder weiß, dass ursächlich dafür die Verordnung (EU) 517/2014 (F-Gase-Verordnung) verantwortlich ist. Doch wie hängt der Verordnungstext mit der begrenzten Verfügbarkeit eines bestimmten Kältemittels zusammen. Karsten Schwennesen erläutert das in seinem Beitrag “F-Gase-Verordnung – Quoten – Kältemittelverfügbarkeit – Lösungen – Neue Lösungen mit guten Bekannten” ab Seite 16. Die Verfügbarkeit in der traditionellen Lieferkette für HFKW-Kältemittel wird durch die F-Gase-Verordnung stärker eingeschränkt als der Gesamtmarkt, der Anteil der „New Entrants“ an den zugeteilten Quoten steigt dagegen. Hier sind neue Konzepte gefragt, um die in der Regel sehr kleinen Einzelquoten dieser Neueinsteiger dem Markt zur Verfügung zu stellen, so Schwennesen.
Ein Blick über die Grenzen Europas hinaus zeigt, dass sich Länder weltweit auf den Umstieg auf Kältemittel mit niedrigerem GWP vorbereiten. Mit dem 1. Januar 2019 tritt das Kigali-Abkommen, das globale Pendant zur europäischen F-Gase-Verordnung, in Kraft. Auch dieses Abkommen gibt eine schrittweise Reduktion von F-Gasen vor. Zieldatum ist das Jahr 2047. Bis dahin sollen die in Verkehr gebrachten CO2-Äquivalente-Mengen von HFKWs auf rund ein Sechstel des Basiswerts reduziert werden. Am Beispiel einer Supermarktkette in den USA, die auf das alternative Kältemittel R407H umstellte, beschreiben unsere Autoren Felix Flohr und Tobias Bargsten in ihrem Beitrag “Kältemittel Phase-down: Europa als Vorbild für die Welt – Creard R407H als Option für den Ersatz von R22” ab Seite 20 wie das funktioniert.
Ist die Erweiterung einer IT-Umgebung geplant, kommt das Kühlkonzept rasch an seine Grenzen oder wird einfach nur unwirtschaftlich. Modulare Kühlsysteme helfen weiter: Diese eignen sich zur Kühlung einzelner Schränke, zum Aufbau einer Kaltgang-Klimatisierung und sogar für High Performance Computing-Systeme, bei denen bis zu 40 kW Leistung pro Schrank gekühlt werden müssen. “Modulare Kühlsysteme lassen sich in allen Leistungsklassen sehr flexibel einsetzen. Die Auswahl des Klimakonzepts sollte letztlich auf Basis der vorhandenen Gebäudeinfrastruktur erfolgen und die geplante Nutzung der IT-Infrastruktur berücksichtigen. Darüber hinaus ist eine Investitionskalkulation notwendig” meint Bernd Hanstein in seinem Beitrag “Lösungen für schnell wachsende IT-Umgebungen mit modularen Kühlsystemen – Ausfallsicher” ab Seite 33.
Dezentrale Lüftungssysteme sollen nicht nur Verkehrslärm von außen minimieren, sondern auch so gut wie keine Eigengeräusche produzieren und dennoch effektiv lüften. Dabei ist zu berücksichtigen, dass neben der eingestellten Volumenleistung auch die bautechnischen Eigenschaften anderer Fassadenbestandteile sowie die Raummaße das Schallverhalten der Lüftung beeinflussen. Das meint Michael Merschner im seinem Beitrag “Schallschutz bei der Wohnraumlüftung erfordert ein Gesamtkonzept – Frischluft ohne Lärm” ab Seite 40.
Viel Spaß beim Lesen und neue Erkenntnisse wünscht
Ihr
Markus Simmert